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Landminenbericht 2012: Weltweit wird Unterstützung der Opfer weniger

Geschrieben am 29-11-2012

München (ots) - Im heute veröffentlichten Landminenbericht
"Landmine Monitor 2012" stellt die internationale Kampagne für das
Verbot von Landminen die aktuellen Fakten zur Umsetzung der
Ottawa-Konvention vor. Die 1997 in Ottawa geschlossene Konvention
verbietet Einsatz, Lagerung, Produktion und Weitergabe von
Anti-Personen-Minen. Handicap International ist vor allem aufgrund
der international 30-prozentigen Mittelkürzungen in der Opferhilfe
besorgt; obwohl noch immer alle zwei Stunden ein Opfer von Landminen
und explosiven Kampfmittelrückständen zu beklagen ist. Vom 3. bis 7.
Dezember 2012 treffen sich die Vertragsstaaten der Ottawa-Konvention
in Genf.

Im Jahr 2011 wurden 4.286 neue Opfer von Landminen und
Blindgängern registriert, wobei die Dunkelziffer hier erfahrungsgemäß
hoch ist. Über 40% der Opfer sind Kinder. Schätzungen zufolge gibt es
insgesamt mehr als 500.000 Überlebende von Landminenunfällen, die auf
lebenslange Hilfe angewiesen sind. Die von den Vertragsstaaten
bereitgestellten finanziellen Mittel werden den schwerwiegenden
Herausforderungen jedoch nicht gerecht: 2011 wurden die finanziellen
Hilfsmittel für Opfer international um nahezu ein Drittel gekürzt und
befinden sich nun auf ihrem niedrigsten Stand seit Beginn der
Aufzeichnungen im Landminen-Bericht 2007. Insgesamt gaben die Staaten
nur 23 Mio. Euro aus, um die 500.000 Überlebenden sowie ihre Familien
und ihr Umfeld zu unterstützen. Die deutsche Regierung gehörte jedoch
auch dieses Jahr wieder zu den weltweit größten Förderern humanitärer
Projekte für betroffene Länder einschließlich der Opferhilfe. Mit
einer Ausstellung, die heute Abend in Berlin eröffnet werden wird,
machen Handicap International, medico international und SODI
gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt auf die Aktualität der
Landminenproblematik, aber auch auf die großen Leistungen der vor 20
Jahre gegründeten Landminenkampagne aufmerksam, ohne die der
Ottawa-Vertrag nicht zustande gekommen wäre.

Noch immer sind laut Landmine Monitor bis zu 78 Länder und
Hoheitsgebiete von Landminen und Kampfmittelrückständen verseucht.
Davon sind 59 Staaten sowie sechs Gebiete stärker betroffen und 13
weitere Staaten melden entweder eine vermutete oder restliche
Kontamination. In einigen Ländern ist der Anteil der Kinder an den
Minenopfern besorgniserregend hoch. Kenia, Uganda und der Jemen, wo
der Anteil bei 90% liegt, sind die traurigen Spitzenreiter, dicht
gefolgt von Libyen und Afghanistan (über 60%) sowie von Laos (58%).
Seitdem die Ottawa-Konvention 1999 in Kraft getreten ist, sind jedes
Jahr mehr als 1.000 Kinder diesen Waffen zum Opfer gefallen. "Ihre
Bedürfnisse sind größer als die der Erwachsenen", mahnt der
22-jährige Afghane Rahmatullah Merzavee, der im Alter von neun Jahren
bei der Explosion einer Landmine beide Beine verloren hat. "Wegen
ihres Wachstums müssen ihre Prothesen regelmäßig angepasst werden,
die Behandlung ist langwierig und kostspielig und es besteht in
großem Maße die Gefahr, dass sie vom Bildungssystem ausgeschlossen
werden." Rahmatullah gehört zu der von Handicap International
geförderten Gruppe "Ban Advocates" - einem Zusammenschluss von
Überlebenden aus Minen- und Blindgängerexplosionen, die sich für die
weltweite Kampagne stark machen.

Die Vertragsstaaten der Ottawa-Konvention kommen vom 3. bis 7.
Dezember in Genf zu ihrer 12. Konferenz zusammen. Dies ist der
geeignete Anlass, um die anwesenden Regierungen an ihre Verantwortung
zu erinnern und an sie zu appellieren, ihre Verpflichtungen in vollem
Umfang zu erfüllen. Auch Handicap International wird auf der
Konferenz vertreten sein. Die Organisation ist Gründungsmitglied der
Internationalen Landminenkampagne und als Hilfsorganisation für
Menschen mit Behinderung derzeit in 63 Ländern aktiv, von denen 40
mit Landminen und Kampfmittelrückständen verseucht sind. Handicap
International führt u.a. Minenräumungen, Aufklärung über die Gefahr
von Minen, orthopädische Versorgung und Opferhilfsprogramme durch.



Pressekontakt:
Information: Dr. Eva Maria Fischer 089/54 76 06 13, 0176/99 28 41 35
www.handicap-international.de, www.streubomben.de, www.landmine.de


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