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Laut einer Studie setzen sich die großen Pharmaunternehmen mehr für den Zugang zu Medizin in Entwicklungsländern ein als noch vor zwei Jahren

Geschrieben am 28-11-2012

Amsterdam (ots/PRNewswire) -

Der jüngste "Access to Medicine Index", der die führenden 20
Pharmaunternehmen nach ihren Bemühungen beurteilt, ihre Medikamente
in Entwicklungsländern besser zugänglich zu machen, stellte fest,
dass die Branche in diesem Punkt besser abschneidet als noch vor zwei
Jahren. GlaxoSmithKline übertrifft dabei weiterhin die anderen
Unternehmen, doch immer mehr führende Pharmaunternehmen schliessen
auf.

(Photo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20121128/579726 )

Der am Mittwoch veröffentlichte Index führt Johnson & Johnson als
einen der stärksten Aufsteiger an; das Unternehmen konnte sich von
der 9. Position und dem Mittelfeld im Index des Jahres 2010 in diesem
Jahr auf den 2. Rang nur knapp hinter GlaxoSmithKline hocharbeiten.
Das Unternehmen ist dabei einer der beiden Newcomer in den Top 3. Der
Aufstieg ist im Wesentlichen der Konsolidierung seiner Aktivitäten in
Hinblick auf die Verbesserung des Medikamentenzugangs unter einer
einzigen Geschäftseinheit, was eine strategischere und stärker
integrierte Vorgehensweise ermöglicht hat, sowie der Akquisition des
Impfstoffherstellers Crucell zu verdanken, wodurch die Relevanz der
Investitionen in Forschung und Entwicklung verbessert wurde. Zudem
hat das Unternehmen auch insgesamt mehr über die Aktivitäten zur
Verbesserung des Medikamentenzugangs bekannt gegeben.

"Der diesjährige Index zeigt, dass die Unternehmen bei ihren
Bemühungen zur Verbesserung des Zugangs zu medizinischer Versorgung
intern besser organisiert sind und jene, denen dies am besten
gelingt, tendenziell auch in den anderen von uns erfassten Bereichen
besser abschneiden. Die führenden Unternehmen legen die Latte immer
höher", erklärte Wim Leereveld, Gründer und CEO des Access to
Medicine Index. "Zudem ist es klar, dass Unternehmen, die ihre
Anstrengungen nicht verstärken, von den Mitbewerbern überholt
werden."

Der Access to Medicine Index ist eine unabhängige Initiative, die
Einblicke darüber ermöglicht, was die weltweit führenden
Pharmaunternehmen für die Millionen von Menschen in
Entwicklungsländern tun, die keinen verlässlichen Zugang zu sicheren,
wirksamen und erschwinglichen Medikamenten, Impfstoffen und anderen
gesundheitsrelevanten Technologien haben. Er wird alle zwei Jahre
veröffentlicht.

Darin werden Unternehmen in sieben Bereichen hinsichtlich ihres
Engagements, ihrer Leistung, ihres Innovationsgrads und der
Transparenz beurteilt, die als wesentlich für die Verbesserung des
Zugangs zu medizinischer Versorgung erachtet werden. Die Unternehmen
werden in Bezug auf mehr als 100 Faktoren in diesen Bereichen
bewertet. Dazu zählen Fragen, wie etwa, ob sie neue Medikamente für
nicht beachtete Krankheiten entwickeln, in welchem Ausmass sie
Bemühungen unterstützen oder boykottieren, um Generika ihrer
Medikamente zu entwickeln und wie ihre Preisgestaltung in
Entwicklungsländern aussieht. Lobbying-Aktivitäten, Marketing-Ethik
und Produktspenden sowie andere wohltätige Aktivitäten werden
ebenfalls berücksichtigt.

Ranking-Highlights: Wer tut am meisten?

GlaxoSmithKline führt den Index weiterhin mit einer geringfügigen
Verbesserung seiner Performance seit 2010 an; in diesem Jahr wird das
Unternehmen auf Platz 2 bzw. 3 knapp gefolgt von Johnson & Johnson
bzw. Sanofi, die beide erstmals in die Top 3 gekommen sind. Ihr
Ranking am stärksten verbessern konnte Merck KGaA, gefolgt von
Johnson & Johnson und Bayer. AstraZeneca verzeichnete den stärksten
Abstieg, gefolgt von Boehringer-Ingelheim, Novartis und Roche. Das
untere Ende des Rankings bilden die japanischen Unternehmen Takeda,
Daiichi und Astellas.

Allgemeine Trends

17 der 20 Unternehmen schneiden besser ab als im letzten Index aus
dem Jahr 2010. Am oberen Ende der Skala erweiterte sich die
Führungsgruppe von drei auf sieben Unternehmen, und der Unterschied
zwischen dem Ergebnis der führenden Unternehmen im Index ist im
Vergleich zu 2010 kleiner geworden. Gleichzeitig ist auch die Lücke
zwischen den letztgereihten und den führenden Unternehmen kleiner
geworden. Das ist insofern bemerkenswert, als der Index in diesem
Jahr in mehreren Bereichen höhere Standards festgelegt hat.

Die Unternehmen entwickeln mehr Produkte für Krankheiten, die
insbesondere die arme Bevölkerung der Welt betreffen, und arbeiten
dabei stärker zusammen als noch vor zwei Jahren. Es werden mehr Ziele
definiert, und bei manchen Unternehmen adressieren bis zu 20% der
F&E-Produkte die Bedürfnisse armer Menschen. So etwa adaptiert Sanofi
sein Leishmaniose-Medikament so, dass es nun von den Patienten
zuhause selbst auf die Haut aufgetragen werden kann und nicht, wie
bislang, von medizinischem Personal in Form von wiederholten
Injektionen verabreicht werden muss. Johnson & Johnson wiederum
arbeitet im Rahmen eines Kooperationsprojekts daran, einen einfachen,
portablen und schnellen Screening-Test für Tuberkulose zu entwickeln,
der nicht von medizinischem Personal durchgeführt werden muss, so
dass die Patienten lediglich in ein Atemtestgerät husten müssen, um
innerhalb von Minuten ein Ergebnis zu erhalten.

Zudem setzen immer mehr Unternehmen ein gestaffeltes Preissystem
ein, um die Preise für bestimmte Länder oder Bevölkerungsgruppen
innerhalb eines Landes zu senken. Dieses gestaffelte Preissystem wird
auf immer mehr Produkte in immer mehr Ländern angewendet.

Dennoch gibt es weiterhin eine Vielzahl von Bereichen, in denen
alle Unternehmen erhebliches Verbesserungspotenzial aufweisen. So
etwa gilt es, mehr Transparenz in Bezug auf die Lobbying-Praktiken zu
zeigen, die gestaffelten Preise auszuweiten, die Verpackung an die
lokalen Anforderungen anzupassen, die Medikamentenspenden stärker am
Bedarf auszurichten und zuzulassen, dass die klinischen Testdaten für
die raschere Genehmigung von Generika in Entwicklungsländern
verwendet werden dürfen.

Ein Bereich, in dem die aktuelle Performance der Branche weit
hinter den Erwartungen des Index zurückbleibt, ist die Transparenz in
Bezug auf das Outsourcing klinischer Tests an Contract Research
Organisations (CROs). Unternehmen lassen klinische Tests in
Entwicklungsländern oft von solchen Organisationen durchführen, doch
kein Unternehmen zeigt öffentliche Transparenz über alle beauftragten
CROs. Es liegt in der Verantwortung des Unternehmens, das Wohlergehen
der Testteilnehmer durch entsprechende Sorgfalt bei der Auswahl
dieser Auftragnehmer sicherzustellen, zu überwachen, wie die Tests
von diesen Auftragnehmern durchgeführt werden und die Bereitschaft zu
zeigen, Verhaltenskodizes mithilfe disziplinärer Massnahmen
umzusetzen. Doch lediglich vier Unternehmen (Merck & Co., Sanofi,
GlaxoSmithKline und Eisai) lieferten den Nachweis, dass sie
disziplinäre Massnahmen zur Umsetzung der Verhaltenskodizes bei ihren
CROs anwenden, um zu gewährleisten, dass die Tests ihrer Produkte
sicher und ethisch erfolgen.

"Der Zugang zu medizinischer Versorgung ist eine Herausforderung
in vielerlei Hinsicht, und daher liegt die Verantwortung in Bezug auf
Verbesserungen bei einer Reihe von Akteuren, doch der Pharmaindustrie
kommt dabei eine ganz kritische Rolle zu. Während der Index zeigt,
wie in vielen Bereichen Fortschritte erzielt wurden, führen uns
Unternehmen mit branchenführenden Praktiken doch vor Augen, dass die
Industrie noch mehr beitragen kann", so Leereveld.

Hinweise für Reporter:

Der "Access to Medicine Index" wird von der Access to Medicine
Foundation veröffentlicht, einer Non-Profit-Organisation mit Sitz in
den Niederlanden, die den Zugang zu Medizin in Entwicklungsländern
verbessern möchte, indem die Pharmaindustrie ermutigt wird, mehr
Verantwortung für die Verbesserung des Zugangs zu Medizin in weniger
entwickelten Ländern zu übernehmen. Die Methode für den Index wurde
in Absprache mit zahlreichen Stakeholdern einschliesslich
Weltgesundheitsorganisation, NGOs, Regierungen und Universitäten
sowie 30 institutionellen Investoren entwickelt und wird laufend
optimiert. Der Index wird durch die Bill & Melinda Gates Foundation,
das niederländische Aussenministerium und das British Department for
International Development sowie andere karitative Einrichtungen
finanziert.

Für die Beurteilung und das Ranking der Unternehmensleistungen für
den Index 2012 war MSCI ESG Research zuständig, ein Unternehmen, das
umweltrelevante, soziale und unternehmensbezogene Bewertungen,
Screenings, Analysen, Benchmarking- und Compliance-Tools für Berater,
Investment-Manager und Vermögensinhaber in aller Welt bereitstellt.

http://www.atmindex.org



Photo:
http://photos.prnewswire.com/prnh/20121128/579726




Pressekontakt:
Suzanne Wolf, +31629404090/ +31235339187,
swolf@atmindex.org,


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