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Selbstbewusst und dynamisch: Familienunternehmen auf Wachstumskurs - Politik stärker gefordert

Geschrieben am 22-11-2012

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie Familienunternehmen 2012: 85
Prozent sehen sich auf langfristigem Wachstumskurs / Fachkräftemangel
und Eurokrise sind Hauptrisiken / Große Mehrheit der Betriebe bleibt
in Familienbesitz

Deutschlands Familienunternehmen sind bislang gut durch die
Eurokrise gekommen und sehen sich langfristig auf einem stetigen
Wachstumskurs. In den vergangenen zwölf Monaten haben fast vier von
fünf deutschen Familienunternehmen ihren Umsatz gesteigert, nur jedes
zehnte musste einen Erlösrückgang hinnehmen. Damit haben sich die
Betriebe hierzulande deutlich besser geschlagen als die
Familienunternehmen weltweit, von denen nur 65 Prozent über Zuwächse
berichten, jedoch fast 20 Prozent über Umsatzeinbußen, wie aus der
Studie "Die Zukunft von Familienunternehmen - der Kern der
Wirtschaft" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC
hervorgeht.

Auf Sicht der kommenden zwölf Monate zeigen sich die Befragten im
In- und Ausland annähernd gleich zuversichtlich, wobei die deutschen
Betriebe eher ein stetiges Wachstum (82 Prozent) als einen
sprunghaften Umsatzanstieg (3 Prozent) prognostizieren. "Für das gute
Abschneiden deutscher Familienunternehmen gibt es mehrere Gründe.
Wesentlich ist die langfristige, meist generationenübergreifende
Ausrichtung, die das Selbstverständnis der Unternehmen in Deutschland
weitaus stärker prägt als im weltweiten Durchschnitt. Hinzu kommen
ihre Flexibilität, Innovationskraft und die stärkere regionale
Diversifizierung, die deutsche Familienunternehmen unabhängiger von
der Konjunkturentwicklung in einzelnen Regionen macht", kommentiert
Dr. Peter Bartels, PwC-Vorstand und Leiter des Bereichs
Familienunternehmen und Mittelstand.

So erzielen aktuell schon 82 Prozent der deutschen
Familienunternehmen einen Teil ihrer Umsätze im Ausland. Weltweit
sind es nur 67 Prozent. In fünf Jahren planen lediglich 14 Prozent,
ausschließlich in Deutschland aktiv zu sein (weltweit 26 Prozent).

Fachkräftemangel macht zunehmend Sorgen

Die wichtigste Herausforderung, der sich Familienunternehmen nach
eigener Einschätzung gegenüber sehen, ist der Fachkräftemangel.
Diesen Aspekt nennen mittlerweile 47 Prozent der Befragten gegenüber
38 Prozent in der Vorgängerstudie von 2010. Neu auf der Agenda steht
die Unsicherheit über die Zukunft der Eurozone, die 31 Prozent der
deutschen Familienunternehmen beschäftigt.

Abgenommen hat demgegenüber die Sorge vor einer Verschlechterung
der allgemeinen Marktkonditionen (43 Prozent vs. 59 Prozent im Jahr
2010). In den Unternehmen selbst schlägt sich diese geänderte
Risikowahrnehmung in einer anderen Prioritätensetzung nieder: War das
Kostenmanagement vor zwei Jahren noch für 31 Prozent der Befragten
ein herausragendes Thema, gilt dies aktuell nur für sieben Prozent.

Externe Manager sind selten Anteilseigner

Ein für die Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen wesentlicher
Aspekt ist die Einbindung familienfremder Führungskräfte: Sechs von
zehn Familienunternehmen in Deutschland vertrauen auf die Expertise
externer Manager in der Geschäftsführung, und in gut jedem fünften
Unternehmen überlässt die Familie das operative Geschäft sogar
vollständig externen Führungskräften.

Auf der Eigentümerseite bleiben die Familien jedoch lieber unter
sich. Nur bei jedem zehnten deutschen Familienunternehmen halten
externe Manager Gesellschaftsanteile, während weltweit 27 Prozent der
Befragten Anteile an familienfremde Führungskräfte überschrieben
haben. Zumindest mittelfristig dürfte sich an der Trennung zwischen
operativer Führung und Eigentum hierzulande auch wenig ändern:
Lediglich rund jedes neunte Familienunternehmen erwägt,
familienfremde Manager in den kommenden Jahren zu beteiligen. "Viele
Familienunternehmen sehen von einer Beteiligung externer Manager ab,
weil sie einen Identitätsverlust fürchten. Allerdings bleibt damit
die große Chance ungenutzt, Spitzenkräfte dauerhaft an
Familienunternehmen zu binden", warnt Bartels.

Auf Konflikte vorbereitet

Vergleichsweise gut aufgestellt sind die deutschen
Familienunternehmen demgegenüber bei der Konfliktprävention. Fast 70
Prozent der Befragten haben Gesellschaftervereinbarungen getroffen,
während dies nur für 49 Prozent der Unternehmen weltweit gilt. Auf
einen externen Mediator können sich im Ernstfall immerhin 37 Prozent
der deutschen Familienunternehmen stützen (weltweit: 24 Prozent).
"Familiäre Konflikte sind erfahrungsgemäß vor allem bei anstehenden
Generationswechseln hoch problematisch. Wenn sich die Nachfolger
nicht über die weitere Entwicklung des Unternehmens einigen können,
ist dies oft der Anfang vom Ende eines familiengeführten Betriebs",
betont Bartels.

Deutsche Familienunternehmen sehen auch künftig die Familie in
einer prägenden Rolle für die Firma: Gut vier von fünf deutschen
Familienbetrieben sollen von der nachfolgenden Generation fortgeführt
werden, während ein Verkauf bzw. Börsengang nur für sieben Prozent
der Befragten eine Option ist. Demgegenüber planen weltweit nur zwei
Drittel der Unternehmen eine Fortführung in Familienbesitz, während
17 Prozent über eine Veräußerung nachdenken.

Enttäuscht von der Politik

Zu wenig Unterstützung erfahren die deutschen Familienunternehmen
nach eigener Einschätzung von der Politik bzw. dem Staat: Nur jeder
vierte Befragte sieht die Bedeutung der Familienbetriebe insgesamt
ausreichend gewürdigt, und nicht einmal jeder zehnte Befragte glaubt,
dass die Politik ihr Bestes für Familienunternehmen tut. Die
Notwendigkeit, kontinuierlich innovativ zu sein, sehen 62 Prozent der
Familienunternehmen als eine zentrale Herausforderung in den nächsten
fünf Jahren. Hier erwarten die Unternehmen eine stärkere
Unterstützung. Doch auch beim Bürokratieabbau und der Erbschaft- und
Vermögenssteuerdiskussion ist der Staat in der Pflicht.

"Die deutschen Familienunternehmer haben ein ausgeprägtes
Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihren Mitarbeitern, aber auch der
Gesellschaft insgesamt. Entsprechend enttäuscht sind sie darüber,
dass sich die Wirtschaftspolitik wenig um ihre Belange kümmert.
Insbesondere fordern die Familienunternehmen einen verbesserten
Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten, Bürokratieabbau und die
gleichberechtigte steuerliche Behandlung von Personen- und
Kapitalgesellschaften", betont Bartels.

Die vorliegende Studie basiert auf dem "Global Family Business
Survey 2012", den PwC zum vierten Mal nach 2006, 2008 und 2010
erhoben hat. An der weltweiten Umfrage im Sommer 2012 beteiligten
sich rund 2.000 Familienunternehmen, darunter 100 aus Deutschland.

Weitere Informationen erhalten Sie unter:
http://www.pwc.de/family-business-survey

Über PwC:

PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung. Dort
schaffen wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten.
Mehr als 180.000 Mitarbeiter in 158 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt PwC an 28 Standorten mit 9.300 Mitarbeitern eine
Gesamtleistung von rund 1,49 Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Sven Humann
PwC Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 2559
E-Mail: sven.humann@de.pwc.com
www.pwc.de/de/presse


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