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"More than honey" - mehr als noch ein Film zum Bienensterben und nicht nur für Imker sehenswert (BILD)

Geschrieben am 07-11-2012

Wachtberg (ots) -

Morgen startet in den deutschen Kinos der Dokumentarfilm "More
Than Honey" von Markus Imhoof. Der Film ist eine Produktion von zero
one film, allegro film, Thelma Film und Ormenis Film In Koproduktion
mit SRF Schweizer Radio und Fernsehen, dem SRG SSR und dem
Bayerischer Rundfunk.

Er zeigt in wunderschönen Bildern, insbesondere mit faszinierenden
Makroaufnahmen, das Leben im Superorganismus Bienenvolk. Beginnend
mit dem Schlüpfen der Königin, werden im Laufe des Films alle
wichtigen Zusammenhänge des Lebens der Bienen gezeigt. Z. B. kann das
Eintragen von Nektar und Pollen genau beobachtet werden, ebenso wie
die Begattung der Königin in der Luft. Wissenschaftliche Experimente
u. a. von Prof. Dr. Randolf Menzel, FU Berlin, werden gezeigt, um die
komplizierten Zusammenhänge in der Bienenbiologie und die enge
Verknüpfung mit äußeren Wirkfaktoren zu verdeutlichen.

Der Kommentator, ein Schweizer Imker, führt, ausgehend von seinen
persönlichen Erlebnissen mit der Bienenhaltung und der seines
Großvaters, sehr leise durch den Film.

Das zentrale Thema "das weltweite Bienensterben" wird dabei dem
Zuschauer nicht massiv vermittelt. Vielmehr vergleicht der Film immer
wieder die industrielle Bienenhaltung ("moderne") in den USA mit der
Imkerei in den Schweizer Bergen ("ursprünglich") zum einen in
Bildern, zum anderen berichten die Imker über ihre Arbeit und ihre
Situation. Diese Aussagen werden aber nicht kommentiert, sondern der
Zuschauer kann sich selbst sein Urteil bilden. Problemfelder wie
Monokulturen, Spritzen in die Blüte, Bienenkrankheiten, die
Varroamilbe, Überzüchtung und Eingriffe des Menschen werden im Laufe
des Films gezeigt und jeweils mit Bildern unterstrichen. Der Umgang
mit den Bienen in den USA nimmt einen sehr breiten Raum ein. Es
beginnt mit der Mandelblüte in Kalifornien. Der starke Bienenflug in
der Mandelplantage wird mit "fresh printed money" verglichen. Dabei
wird auch das Spritzen in die Blüte und die damit verbundene
Belastung für Bienen und Honig gezeigt. Der Stress für die Bienen bei
den LKW-Transporten (20 % Völkerverluste) quer durch die USA wird
ausführlich dargestellt. In diesem Zusammenhang werden auch die
Verbreitung von Bienenkrankheiten, Varroa und Sekundärinfektionen,
sowie der Einsatz von Medikamenten (Antibiotika), um die Bienen für
ihre Arbeit wieder fit zu machen, einmalig thematisiert. In teilweise
krassen emotionalen Bildern wird an mehreren Stellen gezeigt, dass es
bei der industriellen Bienenhaltung nur wenig Schutz für das einzelne
Bienenleben gibt. Aber auch bei der "ursprünglicheren" Bienenhaltung
in den Schweizer Bergen kann es zu Problemen kommen. Der Imker schaut
darauf, dass seine Bienen reinrassig bleiben, dabei schreckt er auch
nicht vor dem Abtöten der Königin zurück. Das gezeigte Abschwefeln
eines Volkes aufgrund von Sauerbrut hinterlässt nicht nur beim
Zuschauer ein mulmiges Gefühl, sondern auch der Imker trauert um
"sein Volk". Ausführlich werden das Umlarven und die Zucht von
Königinnen gezeigt. Dabei erhält der Zuschauer den Eindruck, dass
hier ein gezieltes Manipulieren der Völker erfolgt: es entsteht "eine
Königin von Imker Gnaden" und man hinterfragt automatisch Sinn und
Unsinn der Züchtung. Beim Versand von Königinnen und Völkern auf dem
Postweg wird das Thema Tierschutz gezeigt, aber ebenfalls nicht
kommentiert. Wenn es die Biene nicht mehr gibt, wer bestäubt dann?
Diese Frage wird anhand von Aufnahmen beantwortet, die in China
gedreht wurden. Dort, wo es in vielen Gegenden keine Bienen oder zu
wenig Bienen zur Bestäubung der landwirtschaftlichen Kulturen gibt -
Folge des starken Pestizid-Einsatzes, erledigen diese Arbeit
Wanderarbeiter, die per Hand die Blüten bestäuben. Hinweis des
Kommentators: Wissenschaftler haben die Leistung von Menschen und
Bienen bei der Bestäubung untersucht. Das Ergebnis ist nicht
zugunsten der Menschen ausgefallen.

Das Thema "Killerbienen" wird im Film ebenfalls angesprochen.
Diese Rasse wird aber von einer anderen Seite beleuchtet als sonst
üblich. Ein amerikanischer Imker, der diese afrikanisierten Bienen
hält, berichtet zwar über die größere Aggressivität, aber auch über
ihre Vorteile, ohne Medikamente mit der Varroa zurechtzukommen und
höhere Honigerträge zu erzielen. Aber: Diese Bienen lassen sich nicht
wie europäische Bienen "domestizieren" und können heute noch ohne den
Menschen überleben.

Zum Schluss wird auf Australien verwiesen, wo durch strenge
Einfuhrbestimmungen die Varroa bisher nicht vorkommt. Insgesamt ein
sehr sachlicher, informativer Film ohne ideologische Ausrichtung mit
teilweise emotionalen Elementen, der die Zuschauer zum Nachdenken
über den Umgang mit Tieren anregt, auch wenn die Bienenhaltung in
Deutschland und in Mitteleuropa nicht widergespiegelt wird.

Der Film vermittelt: Wir haben kein großes Bienensterben, wenn wir
mit Achtung vor der Bienenleistung imkern, nicht zu sehr in ihr
ursprüngliches Leben eingreifen und ihnen gute Umweltbedingungen
bieten.

Resümee des Kommentators: Ursache des Bienensterbens ist ein
Zusammenwirken einer Vielzahl von Faktoren. Aber in erster Linie
sterben die Bienen an den Folgen der Zivilisation, an den Menschen.
Weitere Informationen und der Trailer zum Film unter
www.morethanhoney.de. Dort ist auch Schulmaterial verfügbar.
Gruppenvorführungen können gebucht werden. Fragen Sie Ihr Lokales
Kinos vor Ort oder wenden Sie sich an: Central Film Verleih, Tel:
030/21492-0, Fax: 030/21492-230, info@centralfilm.de.



Pressekontakt:
Petra Friedrich, DEUTSCHER IMKERBUND E. V.,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 0228/9329218 o. 0163/2732547
E-Mail: dib.presse@t-online.de
www.deutscherimkerbund.de


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