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ZDF-Magazin "Frontal 21" am 6. November 2012: Neue Vorwürfe gegen KKH-Allianz / Arme und Kranke als Neukunden unerwünscht

Geschrieben am 06-11-2012

Mainz (ots) - Arme und chronisch Kranke sind in der KKH-Allianz
bei der Anwerbung von Neukunden nicht erwünscht. Das belegen interne
Geschäftsunterlagen, die dem ZDF-Magazin "Frontal 21" (Sendung am
Dienstag, 6. November 2012, 21.00 Uhr) vorliegen, sowie Aussagen
mehrerer Vertriebsmitarbeiter. "Eindeutiges Geschäftsziel" der
KKH-Allianz sei es, "kranke, alte oder gering verdienende Leute nicht
in der Kasse zu haben", sagten ehemalige und aktive
Vertriebs-Geschäftsleiter gegenüber dem ZDF. Erst vergangene Woche
hatte "Frontal 21" aufgedeckt, dass KKH-Allianz schwer Kranke
telefonisch zum Kassenwechsel gedrängt hatte. Der Präsident des
Bundesversicherungsamts, Maximilian Gaßner, bewertet diese
Geschäftspraxis im ZDF als "Verletzung des Kernbereichs der Pflichten
einer Krankenkasse".

Inzwischen hat die KKH-Allianz gegenüber "Frontal 21" schriftlich
eingeräumt, dass "in Einzelfällen Mitgliedern im Zusammenhang mit der
Erhebung von rückständigen Beiträgen auf inakzeptable Art und Weise
ein Wechsel der Krankenkasse angeboten worden ist". Die KKH-Allianz
entschuldigt sich hierfür bei den Betroffenen. Der Eindruck, die
Kasse würde "systematisch" einkommensschwache und kranke Versicherte
ausgrenzen, treffe aber "in keiner Weise zu". Die KKH-Allianz setze
sich im Gegenteil "seit Jahren für chronisch Kranke ein".

"Frontal 21" liegen jedoch Geschäftsunterlagen der KKH-Allianz
vor, nach denen Vertriebsmitarbeiter nur dann eine Provision für die
Anwerbung von Neukunden erhalten, wenn diese mindestens 1000 Euro
brutto im Monat als Arbeitnehmer verdienen. Außerdem zahlt die
KKH-Allianz ihren Vertrieblern laut diesen Unterlagen nur dann eine
so genannte "Qualitätsprovision ... in voller Höhe", wenn Neukunden
nicht zu hohe Leistungen in Anspruch nehmen.

Vertriebsmitarbeiter bestätigten dem ZDF dieses Provisionssystem.
Einer sagte gegenüber "Frontal 21", von Alten und Kranken "soll ich
mich gänzlich fern halten, weil ich dort absolut keinen Cent verdiene
und die KKH solche Leute auch nicht gerne aufnehmen möchte". Ein
anderer sagte: "Eindeutiges Geschäftsziel der KKH Allianz ist: Wir
wollen keine chronisch Kranken versichern."

Die KKH-Allianz bestätigte gegenüber "Frontal 21", dass die
Aktivitäten des Vertriebs "auf bestimmte Mitgliedergruppen"
fokussiert seien. Dies sei notwendig, so die Kasse, um "die
ausgewogene Versichertenstruktur" zu sichern.

Das Bundesversicherungsamt prüft derzeit, ob die KKH-Allianz gegen
Gesetze verstoßen hat. Der Präsident der Aufsichtsbehörde, Maximilian
Gaßner, sieht "gravierende Vorwürfe, die durchaus mit belastbaren
Daten belegt sind". Allerdings gehöre zu einem abschließenden Urteil
eine ausführliche Stellungnahme der KKH-Allianz. Diese erwartet das
Bundesversicherungsamt bis morgen.

Die KKH-Allianz ist eine der größten gesetzlichen Krankenkassen in
Deutschland. Nach neuester Mitteilung hat sie rund 1,4 Millionen
Mitglieder. Die Kasse ist verpflichtet, alle Versicherten gleich gut
zu behandeln, egal ob jung oder alt, gesund oder schwer krank.

Hinweis für Redaktionen:

Rückfragen bitte an die ZDF-Redaktion "Frontal 21", Christian
Rohde, Tel: 030 - 2099-1286

http://twitter.com/ZDF



Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121
Telefon: +49-6131-70-12120


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