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DBU fördert Entwickeln eines neuen ökologischen Prüfverfahrens für begehbare Kanalisation

Geschrieben am 05-11-2012

Gelsenkirchen (ots) - Noch ganz dicht? Kanalrohre auf Schäden und
Sicherheit testen

DBU fördert Entwickeln eines neuen ökologischen Prüfverfahrens für
begehbare Kanalisation mit 70.000 Euro

Sie liegen tief unter der Erde, haben einen Durchmesser von 80
Zentimeter bis zu mehreren Metern und leiten Abwasser zu den
Kläranlagen. Doch sind die großen Kanalrohre auch standsicher und
dicht? Um das herauszufinden, will das IKT - Institut für
Unterirdische Infrastruktur aus Gelsenkirchen die begehbaren
Abwasserrohre mit einem weiterentwickelten Prüfgerät auf Schäden
testen, ohne dabei selbst Schäden anzurichten. "Je älter die Kanäle,
desto größer ist die Gefahr, dass sie ihre Standsicherheit verlieren,
durchlässig werden und Schadstoffe in das Grundwasser gelangen. Mit
dem Prüfgerät soll der Zustand eines Abwasserkanals erfasst und
beurteilt werden, um ihn anschließend entsprechend sanieren zu
können", betont der Wissenschaftliche Leiter des IKT, Privatdozent
Dr.-Ing. Bert Bosseler. Es biete eine ökologisch sinnvolle
Alternative zu gängigen Prüfverfahren, in denen aufwändige
Probeentnahmen notwendig seien, sagt Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde,
Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Die DBU fördert
das Projekt mit 70.000 Euro.

Kanalrohre mit großen Durchmessern befänden sich häufig am Ende
von Entwässerungsnetzen und unterhalb des Grundwasserspiegels, so
DBU-Experte Franz-Peter Heidenreich. Durch undichte Stellen könnten
große Abwassermengen in den Boden und das Grundwasser gelangen, mit
entsprechenden Schäden für die Umwelt. Deshalb sei es wichtig, sie
mit sicheren Prüfverfahren auf ihre Dichtigkeit, hydraulische
Leistungsfähigkeit und Standsicherheit zu untersuchen. Bislang würden
in Deutschland Proben aus dem Kanalrohr gebohrt - das beanspruche
viel Zeit. Vor allem bei älteren Abwasserkanälen sei oft wenig über
die Bodenbeschaffenheit oder den Wandaufbau bekannt. Daher sei es
bisher schwierig, geeignete Sanierungsverfahren zu bestimmen.

"Ein Prüfgerät, das die Standsicherheit größerer Rohre mit einem
Innendurchmesser von über eineinhalb Metern beurteilen kann, wurde
schon in den 80er Jahren in Frankreich entwickelt. Die französische
Prüfeinheit ist jedoch sehr aufwändig, nur in sehr großen Rohren
leicht einsetzbar, und die Messtechnik ist heute deutlich weiter. Auf
dem deutschen Markt gibt es bis heute kein entsprechendes System",
fügt Bosseler hinzu und ergänzt: "Die Franzosen besitzen aber
wertvolle Praxiserfahrungen, auf die wir zurückgreifen können. So
stellen uns die Wasserbetriebe in Paris ihre Erkenntnisse exklusiv
zur Verfügung. Auf solider Basis kann jetzt ein Prüfverfahren
entwickelt werden, mit dem begehbare Kanäle auch bei kleineren
Innendurchmessern halbautomatisch mit neuester Messtechnik vermessen
werden. Zudem wird es an die rechtlichen und technischen
Anforderungen der deutschen Netzbetreiber angepasst."

"Notwendige Sanierungen können mit dem neuen Prüfgerät besser,
schneller und einfacher durchgeführt werden", sagt Bosseler. Getestet
und optimiert werden solle es zunächst in einer Teststrecke im IKT
und in verschiedenen beschädigten Abwasserrohren. Aus den
Messergebnissen sollen anschließend geeignete Reparaturverfahren
abgeleitet werden. Ebenfalls könne mit dem Gerät auch der Zustand
nach dem Sanieren geprüft werden. Der Fachbereich Bauingenieurwesen
der Fachhochschule Münster und das Institut für Geotechnik der
Leibniz Universität Hannover bewerten die Prüfergebnisse.

Brickwedde: "Durch das innovative Übertragen und Weiterentwickeln
von umweltrelevanter Technik könnte schon bald ein neues
Prüfverfahren Mängel in der Kanalisierung aufspüren, ohne großen
Aufwand betreiben zu müssen und ohne den Straßenverkehr zu
beeinträchtigen." Gleichzeitig erhöhe sich die Erfolgssicherheit
zukünftig durchzuführender Sanierungen und minimiere sich das
Gefährdungspotenzial für die Umwelt.



Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Sina Hindersmann
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
PD Dr.-Ing. Bert Bosseler
Institut für Unterirdische
Infrastruktur gGmbH
Exterbruch 1
45886 Gelsenkirchen
Telefon: 0209-1780614
Mobil: 0172-2361276
Telefax: 0209-1780688
E-Mail: bosseler@ikt.de


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