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Bundesrat muss Antibiotika-Einsatz in Massentierhaltung drosseln. BUND startet Kampagne "K.O. den Tierfabriken"

Geschrieben am 01-11-2012

Berlin (ots) - Vor der morgen im Bundesrat stattfindenden ersten
Beratung der Novelle des Arzneimittelgesetzes hat der Bund für Umwelt
und Naturschutz Deutschland (BUND) Nachbesserungen der
Gesetzesvorlage gefordert. "Das dem Bundesrat vorliegende
Arzneimittelgesetz wird den Antibiotika-Missbrauch in der Tierhaltung
nicht wirksam bekämpfen. Für den Einsatz von Antibiotika brauchen wir
ein absolutes Senkungsziel. Außerdem müssen Haltungsbedingungen, die
den massiven Einsatz von Antibiotika notwendig machen, verboten
werden", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

Bis 2015 müsse der Antibiotika-Einsatz bei Nutztieren mindestens
halbiert werden. Zur Behandlung bestimmter Krankheiten beim Menschen
unverzichtbare Antibiotika dürften in der Tierhaltung nur noch in
Ausnahmefällen erlaubt sein, forderte Weiger.

"In der Tierhaltung werden pro Jahr rund 1700 Tonnen Antibiotika
eingesetzt, mehr als doppelt soviel wie beim Menschen. Große Mengen
Antibiotika erhält vor allem das Geflügel. Sonst würde es die
tierquälerischen Haltungsbedingungen bis zur Schlachtung kaum
durchhalten. Nutztiere werden mehr und mehr zu Produktionsmaschinen
degradiert, Schweine müssen in kürzester Zeit immer mehr Fleisch
ansetzen und antibiotikaresistente Keime gefährden die Gesundheit von
Landwirten und Verbrauchern", kritisierte der BUND-Vorsitzende. "Die
Landwirtschaft braucht endlich einen Richtungswechsel", sagte Weiger.

Die derzeit laufende EU-Agrarreform müsse das Ziel haben,
Subventionen nicht für neue Riesenställe und die industrielle
Landwirtschaft zu vergeben, sondern für eine bäuerliche und
ökologisch ausgerichtete Landwirtschaft. "Als vor einem Jahr die
Erkenntnisse über den Antibiotika-Missbrauch in der Tierhaltung
publik wurden, versprach Agrarministerin Aigner schnelle Abhilfe.
Inzwischen verabschiedet sich die Ministerin peu á peu aus ihrem Amt,
ohne ihr Versprechen eingelöst zu haben", kritisierte der
BUND-Vorsitzende.

Unter dem Motto "K.O. den Tierfabriken" startete der BUND jetzt
eine Aufklärungs- und Unterschriftenkampagne gegen die industrielle
Tierhaltung. In dem Aufruf zum Unterschreiben heißt es: "Sehr geehrte
Frau Ministerin Aigner. Schützen Sie die Menschen und die Tiere.
Korrigieren Sie das Arzneimittelgesetz, drosseln Sie den horrenden
Antibiotika-Einsatz in der Massentierhaltung. Fördern Sie mit unseren
Steuergeldern nur noch besonders artgerechte Tierhaltung und
ökologisch wirtschaftende Agrarbetriebe."

Zur BUND-Kampagne "K.O. den Tierfabriken!" gelangen Sie im
Internet unter: www.tierfabriken.net

Eine BUND-Stellungnahme zur Novelle des Arzneimittelgesetzes
finden Sie unter: www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/landwirtschaft/
102012_bund_stellungnahme_arzneimittelgesetz_agrar.pdf

Als Kurzlink: http://bit.ly/U002HA



Pressekontakt:
Reinhild Benning, BUND-Agrarexpertin:
Tel. 030-27586-481 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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