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Einzigartiges Aufzugnotrufsystem für Menschen mit Hörbehinderung in Betrieb genommen

Geschrieben am 19-10-2012

Gelsenkirchen (ots) - Mit einem Aufzug stecken zu bleiben, ist für
viele Menschen eine höchst unangenehme Vorstellung. Doch die
Allermeisten von ihnen können in einer solchen Notlage vom Lift aus
über eine Sprechverbindung mit der Person Kontakt aufnehmen, die ihre
Befreiung organisiert. Von dieser beruhigenden Kommunikation
abgeschnitten sind jedoch Menschen mit Hörbehinderung. Meldet sich
per Lautsprecher im Aufzug die Notrufzentrale, bleibt das Gesagte für
sie unverständlich. Im "lichthof" in Gelsenkirchen, dem Tagungshotel
des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW (BLB NRW), ist jetzt eine
Pilot-Anlage in Betrieb gegangen, die für Abhilfe sorgt: ein
einzigartiges, speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit
Hörbehinderung zugeschnittenes ergänzendes Aufzugnotrufsystem.

Über den erfolgreichen Abschluss des Pilotprojektes freuen sich
der BLB NRW als Initiator und Hauseigentümer, der Landschaftsverband
Westfalen-Lippe (LWL), dessen LWL-Integrationsamt Westfalen das
Projekt fachlich und finanziell unterstützt hat, sowie die
ausführenden Firmen Telegärtner Elektronik GmbH und ThyssenKrupp
Aufzüge GmbH. Am heutigen Freitag, 19. Oktober, stellten sie den
nunmehr serienreifen Prototypen im "lichthof" gemeinsam vor.

Herzstück des Systems im "lichthof"-Aufzug ist ein Touchscreen. Er
ermöglicht es eingeschlossenen Personen mit Hörbehinderung, über eine
geschützte Mobilfunkverbindung schriftlich Informationen mit der
BLB-eigenen Notrufzentrale in Köln auszutauschen. Das Display wird
aktiviert, wenn nach einem Alarm der Versuch, mit den
Eingeschlossenen zu sprechen, scheitert. Automatisch werden dann
einige Fragen auf dem Touchscreen eingeblendet: "Brauchen Sie Hilfe?"
etwa oder "Brauchen Sie einen Krankenwagen?" Geantwortet werden kann
über die berührungsempfindlichen Antwortfelder "JA" und "NEIN" auf
dem Display.

Anschließend erhält die Notrufzentrale die Kommunikation durch
regelmäßige Informationen aufrecht, etwa "Ruhe bewahren, Hilfe kommt
in 10 Minuten" oder "Hilfe ist da, weg von der Tür". Über die exakten
Formulierungen entschieden unter anderem BLB-Beschäftigte mit
Hörbehinderung, also potenzielle Nutzer des Systems. Somit ist
sichergestellt, dass die Texte von Menschen mit Hörbehinderung auch
verstanden werden. Personen, die des Deutschen nicht mächtig sind,
können über das Antippen von Flaggensymbolen auf dem Display einen
Austausch von Informationen in englischer, französischer oder
spanischer Sprache aktivieren.

Zu der Pilot-Anlage gehört auch eine in der Aufzugdecke
installierte Kamera. Schlägt die Sprechverbindung fehl, macht sie ein
Foto vom Kabineninneren. Es verschafft der Notrufzentrale Klarheit
darüber, ob ein Fehlalarm vorliegt oder sich tatsächlich Personen im
Aufzug befinden, möglicherweise sogar verletzt oder ohnmächtig am
Boden liegen und sich deshalb nicht melden - ein weiterer
Zusatznutzen des Systems, der im Ernstfall auch Menschen mit
andersartigen Behinderungen und Menschen ohne Behinderung
zugutekommt. Das Foto wird im Anschluss gelöscht, um den
Datenschutzvorschriften Genüge zu tun.

Initiiert hatte das Projekt der BLB NRW, nachdem Beschäftigte mit
Hörbehinderung des Landesbetriebes bei einer Tagung im "lichthof" auf
das Problem aufmerksam gemacht hatten. Diese Beschäftigten waren es
auch, die das System in der Testphase in den vergangenen Monaten vor
Ort umfangreich ausprobiert und zahlreiche Verbesserungsvorschläge
gemacht haben.

Der "lichthof" an der Leithestraße in Gelsenkirchen ist das
Tagungshotel des BLB NRW. Der schult in dem ehemaligen Zechengebäude
seine rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 200 von ihnen haben
eine schwere Behinderung, 30 eine Hörbehinderung. Der "lichthof"
steht aber auch für Fortbildungen externer Veranstalter zur
Verfügung. Unter anderem nutzen der NRW-Landesgehörlosenverband und
der NRW-Landesverband des Deutschen Schwerhörigenbundes das Haus für
Seminare und Tagungen. Unter den Gästen des "lichthofs" sind mithin
viele Menschen, denen die nun in Betrieb genommene Pilot-Anlage im
Ernstfall eine wertvolle Hilfe sein wird.



Pressekontakt:
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Frank Buch
Telefon: +49 221 35660-282
E-Mail: frank.buch@blb.nrw.de
www.blb.nrw.de


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