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Forschung für den Umweltschutz lohnt sich - Wissenschaftler wissen nun: Das Ozonloch schließt sich / Das FONA-Forum diskutiert Rolle der Forschung in der Nachhaltigkeitspolitik (BILD)

Geschrieben am 18-10-2012

Berlin (ots) -

Nach den Worten des Atmosphärenforschers Martin Dameris ist das
schrumpfende Ozonloch ein Beispiel dafür, dass sich nachhaltiges
Leben und Umweltschutz lohnt. "Umwelt- und Klimaschutz lohnen sich
immer. Die internationalen Abkommen zum Schutz der Ozonschicht sind
ein gutes Beispiel für eine gelungene Kooperation von Wissenschaft
und Politik", sagte Dameris im Gespräch mit bmbf-online. Das Ozonloch
über der Antarktis sei in diesem Jahr eines der kleinsten im
Vergleich zu den vergangenen Jahren. Dies sei ein klarer Hinweis auf
die Erholung der Ozonschicht insgesamt, sagte der Wissenschaftler vom
Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Ausdrücklich lobte
er die Rolle der Forschung: "Nur auf der Grundlage gesicherter
wissenschaftlicher Erkenntnisse können wir den Politikern Ratschläge
geben und entsprechende Maßnahmen anregen. Dabei ist die gute
Ausstattung der Wissenschaft die Basis für die Spitzenforschung. Die
Förderung durch die Bundesregierung ist deswegen auch so wichtig."
Die Wissenschaft sei sich einig, dass FCKW die Ursache für die
dramatischen Ozonverluste waren und die nun beobachteten positiven
Veränderungen eine Folge des FCKW-Verbots sind.

Über die Fortschritte der Forschung und wie diese im Alltag
umgesetzt werden können, diskutieren vom 22. bis 23. Oktober 2012 auf
dem 9. FONA-Forum in Berlin mehr als 300 Fachleute aus Politik,
Wissenschaft, Wirtschaft und Kommunen. Bundesforschungsministerin
Annette Schavan gibt einen Ausblick auf die Entwicklung des
Rahmenprogramms "Forschung für nachhaltige Entwicklungen" (FONA).
Denn Forschung lohnt sich, sie ist die Voraussetzung dafür, dass wir
unser Leben ändern und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Ein
Beispiel dafür ist das inzwischen wieder schrumpfende Ozonloch. Das
FONA-Forum wird jährlich vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) organisiert. Es steht unter dem Motto des aktuellen
Wissenschaftsjahres "Zukunftsprojekt Erde" zur Nachhaltigkeit.

Interview mit Professor Dr. Martin Dameris vom Institut für Physik
der Atmosphäre, DLR, Oberpfaffenhofen, für www.bmbf.de

BMBF-online: Herr Dameris, Sie sind Atmosphärenforscher und vor
allem Spezialist für das Ozon, das unseren Planeten umgibt und uns
vor der schädlichen UV-Strahlung der Sonne schützt. Stimmt es, dass
sich das Ozonloch wieder schließt?

Professor Dameris: Ja, die Erholung der Ozonschicht schreitet
weiter voran. Das Ozonloch über der Antarktis ist in diesem Jahr
eines der kleinsten im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Seine
flächenmäßige Ausdehnung ist deutlich reduziert und die gemessenen
Ozonminimumwerte sind höher im Vergleich zu den beobachteten Werten
der vergangenen Jahre. Das ist ein klarer Hinweis auf die Erholung
der Ozonschicht insgesamt. Wahrscheinlich wird sie etwa Mitte dieses
Jahrhunderts wieder die gleiche Dicke haben wie zu Beginn der 1980er
Jahre. Das ergeben Simulationsrechnungen mit Klima-Chemie-Modellen,
die unter anderem am DLR-Institut für Physik der Atmosphäre
durchgeführt und ausgewertet werden.

BMBF-online: Eine positive Nachricht! Kommt sie überraschend?

Professor Dameris: Nein, die Wissenschaft überrascht dies nicht.
Durch die internationalen Maßnahmen zum Schutz der Ozonschicht, die
erstmals im Montreal Protokoll 1987 ratifiziert wurden, ist das eine
erwartete Entwicklung. Durch die Reglementierung der Produktion und
des Gebrauchs von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), die früher
unter anderem in unseren Kühlschränken und Spraydosen benutzt wurden,
beobachtet man seit etwa Mitte der 1990er Jahre einen Rückgang des
FCKW-Gehaltes in der Atmosphäre. Das in den FCKW enthaltene Chlor
zerstört in der Stratosphäre die Ozonschicht, also in zehn bis
fünfzig Kilometern Höhe. Da wir nun weniger Chlor in der Stratosphäre
haben, kann sich die Ozonschicht wieder zurück bilden. Dies dauert
aber noch eine Weile, da die FCKW Lebenszeiten von einigen
Jahrzehnten haben.

BMBF-online: Ist der Zusammenhang zwischen FCKW-Verbot und
kleinerem Ozonloch wirklich erwiesen? Lohnt sich Umweltschutz
wirklich?

Professor Dameris: Ja, die Wissenschaft ist sich einig, dass FCKW
die Ursache für die dramatischen Ozonverluste in den letzten Jahren
sind! Und damit auch, dass die nun beobachteten Veränderungen eine
Folge des FCKW-Verbotes sind. Umwelt- und Klimaschutz lohnen sich
immer. Die internationalen Abkommen zum Schutz der Ozonschicht sind
ein gutes Beispiel für eine gelungene Kooperation von Wissenschaft
und Politik.

BMBF-online: Könnte das nicht auch bei der Erderwärmung so
funktionieren?

Professor Dameris: In Sachen Klimaschutz geht dies leider nicht so
leicht Hand in Hand. Das Problem ist, dass die dringend notwendige
Reduktion von Treibhausgasen, vor allem von Kohlendioxid,
Veränderungen in unserer Volkswirtschaft notwendig machen. Und dies
ist sehr schwierig, wie die derzeitigen Diskussionen um die
Energiewende und ihre Kosten zeigen.

BMBF-online: Welche Rolle spielt die Forschung? Bundesministerin
Annette Schavan hat kürzlich bei Ihnen in Oberpfaffenhofen ein neues
Höhenflugzeug an die beteiligten Wissenschaftler übergeben, es heißt
HALO.

Professor Dameris: Die Forschung spielt eine große Rolle. Nur auf
der Grundlage gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse können wir
den Politiker Ratschläge geben und entsprechende Maßnahmen anregen.
Dabei ist die gute Ausstattung der Wissenschaft die Basis für
Spitzenforschung. Die Förderung durch die Bundesregierung ist
deswegen auch so wichtig. Mit dem neuen Forschungsflugzeug HALO haben
wir nun ein außergewöhnliches "Werkzeug" zur Hand. Mit HALO können
wir hoch - mehr als 15 Kilometer - und weit - über 10.000 Kilometer -
fliegen und so wichtige Messungen machen, um den Zustand der
Atmosphäre und ihre Veränderungen noch besser als bisher zu erkennen
und zu erklären.

BMBF-online: Wird mit HALO eigentlich auch die Ozonschicht
erforscht?

Professor Dameris: Mit HALO untersuchen wir die Physik und Chemie
der Erdatmosphäre. Dabei erzielen wir natürlich auch weitere
Erkenntnisse bezüglich der Ozonschicht. Es werden aber auch eine
Vielzahl anderer atmosphärischer Untersuchungen durchgeführt, die zum
Beispiel die Auswirkungen von Verkehrsemissionen, von Autos, Schiffen
und Flugzeugen, oder von Vulkanausbrüchen auf die Atmosphäre und das
Erdklima untersuchen und bewerten.

BMBF-online: Warum ist die Ozonschicht so wichtig?

Professor Dameris: Die Ozonschicht in der Stratosphäre filtert
einen großen Teil der von der Sonne ausgestrahlten UV-Strahlung und
schützt somit das Leben auf der Erde. Besonders wichtig ist die
nahezu vollständige Absorption der energiereichen solaren
UV-B-Strahlung. Durch die UV-B-Strahlung können vor allem Pflanzen,
Tiere und der Mensch in Mitleidenschaft gezogen werden.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.fona.de/und
http://www.bmbf.de/de/20301.php



Pressekontakt:
Bundesministerium für Bildung Forschung
Strategische Kommuniktion, Internationale Presse
Frau Gabriele Hermani
Hannoversche Straße 28-30
10115 Berlin
Tel: 030/1857-5490
Mail: ls4@bmbf.bund.de

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Frau Linder Höhe
51147 Köln
Tel: 02203/601-2116
E-Mail: kommunikation@dlr.de


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