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Führung: Problem oder Lösung für Organisationen? Studie zeigt fehlendes Bewusstsein für schlechte Führung

Geschrieben am 17-10-2012

Frankfurt (ots) -

- Nur 22% beobachten schlechte Führung im Unternehmen, mit den
Folgen hat aber die überwiegende Mehrheit zu kämpfen: so fühlen
sich laut Engagement Index 86% der Arbeitnehmer emotional kaum
oder nicht an ihr Unternehmen gebunden

- Zwei Drittel haben noch keine Maßnahmen zur Verbesserung der
Qualität von Führung gesetzt

- Es lohnt sich, in qualitätssteigernde Maßnahmen zu investieren:
84% sehen die gesetzten Interventionen als erfolgreich an - auch
der Global Leadership Forecast von DDI World bestätigt:
Führungsqualität ausschlaggebend für Unternehmenserfolg

Schlechte Führung führt zu wahrnehmbaren Problemen - ein
Zusammenhang, der von Unternehmen oft nicht erkannt wird. Eine
aktuelle Studie von trainconsulting und der Motivforschung Karmasin
zeigt deutlich, wie weitreichend der Einfluss schlechter Führung auf
Unternehmen sein kann.

Von den befragten Unternehmen beobachten 22 Prozent häufig oder
sehr häufig schlechte Führung. Am seltensten wird diese in
Familienunternehmen, am häufigsten in Non-Profit Organisationen
gesehen. Dabei kennzeichnet sich diese aus Sicht der Unternehmen vor
allem durch mangelnde Mitarbeitermotivation, schlechte
Personalführung sowie unklare Vorgaben und Richtlinien.

"Dies bedeutet, dass 78 Prozent der Befragten schlechte Führung
bisher selten oder noch nie bemerkt haben", so Dr. Ruth Seliger,
geschäftsführende Gesellschafterin von trainconsulting. "Andererseits
spüren die meisten aber daraus hervorgehende Probleme. Es zeigt sich:
das Bewusstsein für Führung als Rückgrat einer Organisation ist noch
wenig ausgeprägt."

Dabei sind die Konsequenzen schlechter Führung weitreichend
präsent. Dem Engagement Index von GALLUP folgend haben 63 Prozent der
deutschen Arbeitnehmer eine geringe, 23 Prozent gar keine emotionale
Bindung zu "ihrem" Unternehmen. Der daraus resultierende
volkswirtschaftliche Schaden beläuft sich auf rund 123 Milliarden
Euro jährlich. Für die Unternehmen hat das geringere Engagement
unmittelbar negative Auswirkungen: so erhöhen sich die Fehlzeiten mit
Abnahme der Identifikation deutlich und liegen bei jenen ohne Bindung
um 41 Prozent höher. Ebenso geht dies zu Lasten der
Innovationsfähigkeit. Die Innovationskraft motivierter Mitarbeiter
steigt um 197,8 Prozent. Wenig überraschend auch: emotionale Bindung
und Fluktuation der Mitarbeiter verhalten sich verkehrt proportional.

In Bezug auf das eigene Unternehmen wird schlechte Führung
insbesondere in struktureller Hinsicht deutlich. Unklare
Aufgabenverteilung, unzureichend vermittelte Visionen und
Perspektiven sowie mangelndes Verständnis von den Aufgaben der
Organisation werden am häufigsten als Konsequenzen identifiziert. Die
Mitarbeiterführung betreffend ist schlechte Führung für jeweils mehr
als 80 Prozent durch unzureichende Anerkennung, unklare Ziele und
mangelndes Feedback gekennzeichnet, Führungskräfte selbst erkennen am
häufigsten unzureichende Reflexion des eigenen Handelns und Wirkens
auf andere als Indiz dafür. Unterschiede in den Auswirkungen, je
nachdem, ob schlechte Führung auf mittlerer oder oberer
Management-Ebene stattfindet, sehen 83 Prozent der deutschen
Unternehmen nicht.

Obwohl bei 22 Prozent der deutschen Unternehmen schlechte Führung
zumindest häufig erkannt wird, nehmen lediglich 14 Prozent diese auch
als problematisch wahr. In erster Linie sind es Personalleiter und
Mitarbeiter, die darin ein Problem erkennen. Nur ein gutes Drittel
der befragten Unternehmen hat bereits Maßnahmen ergriffen, wobei
internationale Unternehmen mit der Zentrale außerhalb Deutschlands
eher bereit sind, zu intervenieren. Von jenen, die bereits Maßnahmen
ergriffen haben, bewerten allerdings 84 Prozent diese als
erfolgreich. Am häufigsten wurde dabei auf Aus- und
Weiterbildungsmaßnahmen vertraut (56 Prozent), gefolgt von vorwiegend
externer professioneller Unterstützung wie Coaching, Supervision oder
Beratung (40 Prozent).

Führungsqualität ausschlaggebend für Unternehmenserfolg

"Man muss zunächst einmal lernen, schlechte Führung überhaupt
wahrzunehmen und folglich auch richtig zu bewerten, um sie als
Problem erkennen zu können. Noch ist Führung der Blinde Fleck von
Organisationen. Dementsprechend ist es kaum verwunderlich, dass
bisher wenige Unternehmen dazu bereit waren, Maßnahmen zu setzen -
diese waren dann aber erfolgreich", so Dr. Seliger. "Den Unternehmen
kann man nur empfehlen, das Thema 'Führung' nicht länger an einzelnen
Personen festzumachen, sondern neu zu denken und darin brachliegende
Potenziale durch einen systemischen Zugang zukünftig zu nutzen. Hier
gibt es keine neutrale Position: schlechte Führung schadet enorm,
dafür profitiert man von guter nachhaltig und in oft ungeahntem
Ausmaß."

Diese Erkenntnis wird ebenso vom Global Leadership Forecast für
Westeuropa von DDI World untermauert. Darin kommt man zu dem
Ergebnis, dass Erfolg oder Scheitern einer Organisation von der
Qualität in Sachen Führung abhängt. Ist die Führungsqualität
ausgeprägt, so ist es um das 13-Fache wahrscheinlicher, Mitbewerber
bei Schlüsselindikatoren wie Finanzergebnis, Qualität von Produkten
und Dienstleistungen, Mitarbeiterengagement und Kundenzufriedenheit
zu übertreffen.

Laut DDI-Studie sehen Führungskräfte Change Management, das
erfolgreiche Umsetzen der Organisationsstrategie sowie die Fähigkeit,
schwierige Entscheidungen zu treffen, als zukünftig entscheidende
Fähigkeiten an. Gefragt danach, wie Führungsqualität verbessert
werden kann, wird die Lösung vorwiegend im Bereich der
Führungsinnovation verortet. Weltweit betrachtet zeigt sich:
Führungskräfte werden achtmal häufiger als exzellent oder sehr gut
bewertet, wenn Organisationen ein effektives Programm zur Entwicklung
von Führungskompetenz implementiert haben. Bezeichnend ist, dass in
Westeuropa lediglich jede dritte Führungskraft die Gesamtqualität von
Führung als hoch einschätzt.

Systemische Organisationsberatung - bekannt aus der Ferne

53 Prozent der Manager und HR Professionals ist Systemische
Organisationsberatung ein Begriff, jedoch haben erst 13 Prozent der
Unternehmen Erfahrung damit. Jene "Vorreiter", welche diese bereits
in Anspruch genommen haben, sind sehr zufrieden: 75 Prozent würden
eine Systemische Organisationsberatung weiterempfehlen, ein Viertel
steht ihr neutral gegenüber, negativ kein einziger. Für die Hälfte
der Befragten gilt diese Möglichkeit als erfolgversprechend, um die
Qualität von Führung im Unternehmen zu verbessern, für 28 Prozent ist
dieser verhältnismäßig neue Ansatz immer noch zu unbekannt, um eine
Einschätzung zu treffen.

"Es ist nicht möglich, die Kosten schlechter Führung unmittelbar
zu quantifizieren, ebenso wenig wie den Erfolg der Maßnahmen in
Zahlen zu gießen - auch wenn sich das viele Unternehmen erhoffen.
Dies würde lediglich zu einer Pseudo-Objektivität führen, die der
Realität nicht entspricht", so Lothar Wenzl, geschäftsführender
Gesellschafter von trainconsulting. "Dennoch: die in der Studie
beobachteten Konsequenzen weisen hohes Risikopotenzial für jedes
Unternehmen auf und deuten auf gravierenden Handlungsbedarf hin",
ergänzt der Experte.

Unternehmen werden sich in Zukunft deutlich bewusster mit den
strukturellen Ursachen schlechter Führung auseinandersetzten und
weiter reichende Maßnahmen zu deren Bekämpfung setzen müssen als
bisher der Fall ist.

Die Studie im Detail

trainconsulting und die Karmasin Motivforschung führten im
Zeitraum März und April 2012 eine Studie zum Thema Führung unter
deutschen und internationalen Unternehmen durch. Ziel der Studie war
es, die Bedeutung von Führung aus Sicht von Unternehmen
kennenzulernen. Die Studie gibt Aufschluss darüber, welche
Konsequenzen schlechter Führung von Unternehmen befürchtet werden.
Zusätzlich zeigt die Studie, welche Maßnahmen zur Verbesserung von
Führung als sinnvoll erachtet werden.

Es wurden 753 Telefoninterviews mit Unternehmen ab 150
Mitarbeitern durchgeführt, wobei Personen aus dem oberen Management
und aus dem HR-Bereich befragt wurden.

Die Befragten stammten aus unterschiedlichen Unternehmenstypen, so
konnte ein umfassender Schnitt über die deutsche
Unternehmenslandschaft gewonnen werden. Sämtliche befragten
Unternehmen haben mehr als 150 Mitarbeiter, davon sind 403
Unternehmen in Deutschland, repräsentativ nach Branche und
Bundesländern getrennt (unter ihnen 99 Familienunternehmen), 100
internationale Unternehmen mit Firmenhauptsitz in Deutschland, 100
internationale Unternehmen mit Firmenhauptsitz im Ausland und 50
Non-Profit Unternehmen.

trainconsulting im Überblick

trainconsulting ist ein führendes Unternehmen für systemische
Organisationsberatung und Leadership Development. Die Gesellschaft
wurde im Jahr 1988 von Dr. Ruth Seliger in Wien gegründet und hat
sich seither zu einem Keyplayer in der Beratungsbranche entwickelt.
trainconsulting bietet systemische Beratung bei komplexen
Veränderungsvorhaben (Strategie, Struktur, Kultur,
Organisationsdiagnose, Leadership) und Unterstützung der
Entscheidungsträger sowie der ExpertInnen (Human Resources
Management) an.

Das Team von trainconsulting besteht heute aus drei
Gesellschaftern - Dr. Ruth Seliger, Mag. Lothar Wenzl, Mag. Thomas
Schöller - sowie aus einem großen Netzwerk von erfahrenen
internationalen BeraterInnen und TrainerInnen. Kunden des
Unternehmens sind Firmen aller Größen, Strukturen und Branchen,
überwiegend aus dem Profit- sowie dem Non-Profit Bereich und dem
öffentlichen Sektor. Neben zahlreichen firmeninternen
Qualifikationsprogrammen bietet trainconsulting auch 2012 / 2013
wieder zwei offene Lehrgänge zu den Themen "Systemisches
Change-Design" und "Positive Focused Leadership" für Führungskräfte
und Berater an. www.trainconsulting.eu

Karmasin Motivforschung im Überblick

Karmasin Motivforschung ist das größte qualitative
Marktforschungsinstitut Österreichs. Als Spezialist in den Bereichen
Markenberatung, Strategienfindung und Kommunikationsanalysen
begleitet das Institut Unternehmen in allen Fragen der
Produktentwicklung, Markenführung, der internen und externen
Kommunikation sowie der Mitarbeiterzufriedenheit und
Unternehmenskultur.

Das Institut bietet alle qualitativen Methoden (wie
Gruppendiskussionen, Tiefeninterviews, Experteninterviews,
Tagebuchanalysen, etc.) und quantitativen Methoden (wie telefonische,
schriftliche, persönliche Befragungen, Omnibusbefragungen,
Onlinebefragungen, etc.) an und entwickelt ständig neue Verfahren
(z.B. Erlebnismilieus, Electronic Focus Groups, Live Testing, Trees
of Values).

Karmasin Motivforschung wurde 1967 gegründet und zeichnet sich
durch langjährige Erfahrung aus. In den letzten 40 Jahren hat das
Unternehmen mehr als 8.000 Marktforschungsprojekte erfolgreich
durchgeführt.

Dr. Sophie Karmasin ist seit August 2011 geschäftsführende
Gesellschafterin des Österreichischen Gallup Instituts / Dr. Karmasin
Marktforschung Ges.m.b.H. und Karmasin Motivforschung Ges.m.b.H.
www.karmasin.at



Rückfragehinweis:
Dr. Ruth Seliger
trainconsulting GmbH
Tel: +43-1-526 07 40, Mail: r.seliger@trainconsulting.eu

ODER

Mag. Konrad Fux
Ecker & Partner
Tel: +43-1-599 32 15, Mail: k.fux@eup.at


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