Wahlchancen von Obama und Romney zu jeder Sekunde präzise abrufbar

Berlin (ots) - Polit-Journalisten neigen in ihrer Mehrzahl noch
immer dazu, klassische Umfragen zu zitieren, wenn es um Wahlprognosen
geht. Dabei belegen wissenschaftliche Studien und Erfahrungswerte aus
vergangenen Wahlen, dass Prognosemärkte in der Vorhersage von
Wahlergebnissen meist präziser sind als Umfragen. Praktisch zudem:
Die aktuellen Wahlvorhersagen auf den drei weltgrößten
Prognosemärkten sind jederzeit online abrufbar.

Prognosemärkte funktionieren prinzipiell wie Aktienmärkte, d.h.
Kurse bzw. Quoten entstehen permanent durch Angebot und Nachfrage,
neue Informationen werden sofort eingepreist. Beispielhaft war dies
am ersten TV-Rededuell zwischen Barack Obama und Mitt Romney zu
verfolgen: Der Amtsinhaber wirkte müde, der Herausforderer frisch.
Umgehend stiegen bei Betfair, der weltgrößten Wettbörse, die Quoten
für eine Wiederwahl von Obama von zuvor 1,25 auf aktuell 1,46 (somit
sind die rechnerischen Wahrscheinlichkeiten für einen Sieg von Obama
von 80% auf 68% gesunken). Entsprechend sanken die Kurse für Romney
von 5,0 auf aktuell 3,15 (d.h. seine Sieg-Chancen sind von 20 auf 32%
gestiegen).

Die Wissenschaft attestiert Prognosemärkten eine höhere
Aussagekraft als der traditionellen Umfrage. So kommen etwa Justin
Wolfers und Eric Zitzewitz (Stanford University) zu der
Schlussfolgerung, dass Prognosemärkte grundsätzlich die besten
aktuell verfügbaren Vorhersageinstrumente sind. Umfragen dagegen
werden im Vergleich als eher altmodische Methode eingestuft
("relatively primitive mechanisms for predicting the future").

Drei Prognosemärkte erfüllen aufgrund ihrer Größe die
wissenschaftlich geforderten Kriterien: Auf amerikanischer Seite der
Iowa Electronic Market (IEM) und der Intrade-Prognosemarkt, in Europa
die Wettbörse Betfair. So wurden bei Betfair bereits jetzt auf dem
Markt zur US-Präsidentenwahl knapp acht Millionen Euro umgesetzt.
Rund um die Uhr setzen Menschen hier ihre Einsätze auf Obama oder
Romney.

Bei den genannten Online-Plattformen liegen die Chancen für eine
Wiederwahl von Barack Obama aktuell zwischen 63% (Intrade) und 68%
(Betfair). Eine gestern veröffentlichte Umfrage vom Washingtoner PEW
Research Center dagegen sieht Romney bei 49% vorn, Obama bei 45%
hinten. Wer behält Recht? Bei den letzten beiden US-Wahlen jedenfalls
waren die durchschnittlichen Vorhersagen von Betfair, Intrade & Co.
deutlich näher dran am Endergebnis als die Umfrageprognosen.

Das nächste TV-Duell der Kontrahenten steigt am 16. Oktober, die
dritte TV-Runde ist für den 22. Oktober angesetzt. Gewählt wird am 6.
November.

* Direkter Link zum Markt für die US-Präsidentenwahl:
http://sports.betfair.com/politics/market?id=1.21311313

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