(Registrieren)

Mittelstand will trotz Eurokrise Auslandsaktivitäten ausbauen

Geschrieben am 09-10-2012

Frankfurt (ots) -

- Neun von zehn Direktinvestoren wollen Engagement verstärken oder
halten
- Unternehmen verfolgen "Stufenplan": Von Westeuropa nach Übersee,
vom Export zu Direktinvestitionen
- Unsicherheit über Rechtssysteme, Verwaltungsaufwand und
Zahlungsverhalten der Geschäftspartner sind größte Hemmnisse

Der deutsche Mittelstand ist international tätig. Selbst unter den
kleinen Mittelständlern ist fast jeder Zweite im Ausland aktiv.
Ungeachtet der Euro- und Staatsschuldenkrise wollen sich die
international aktiven mittelständischen Unternehmen in Zukunft noch
stärker im Ausland engagieren, zahlreiche Firmen planen einen ersten
Schritt auf internationale Märkte. Besonders optimistisch sind die
Exporteure: 64% von ihnen wollen bis zum Jahr 2015 ihre Exporte
ausweiten. 7% der befragten Unternehmen planen erstmals
Exportaktivitäten. Auch die Direktinvestoren zeigen sich
zuversichtlich. 46% von ihnen planen, ihr Engagement zu verstärken.
42% wollen ihr gegenwärtiges Niveau halten. Dies geht aus einer
gemeinsamen Studie der KfW und des Verbandes der Vereine Creditreform
hervor, an der sich im 2. Quartal 2012 rund 3.600 größere
Mittelständler aller Branchen beteiligt haben.

Die Studie macht erstmalig deutlich, dass die mittelständischen
Unternehmen bei der Entwicklung ihrer internationalen Aktivitäten
sowohl im Hinblick auf die regionale Ausrichtung als auch in Bezug
auf die Art ihrer Geschäfte bewusst einen "Stufenplan" verfolgen.
Dabei führt der erste Schritt in der Regel zunächst in Nachbarländer
und erst dann in entfernte Regionen wie Nordamerika oder Asien.
Zugleich bilden Exporte den Ausgangspunkt für Direktinvestitionen in
Form von Joint Ventures oder Tochtergesellschaften. Exporterfahrungen
sind dabei ein wichtiger Erfolgsfaktor: Fehlen Exporterfahrungen,
ziehen sich Direktinvestoren 4-mal häufiger zurück. Das Hauptmotiv
für Direktinvestitionen im Ausland ist die Erschließung neuer
Absatzmärkte (78%). Kostenfaktoren spielen derzeit eine nachgelagerte
Rolle (42%).

Bei ihren Auslandsaktivitäten sehen sich die Unternehmen mit einer
Reihe von Hindernissen konfrontiert. Insbesondere die Unsicherheit
über das Rechtssystem im Ausland, der Verwaltungsaufwand sowie das
Zahlungsverhalten der Geschäftspartner hemmen die Unternehmen. Zudem
hat jedes vierte Unternehmen Schwierigkeiten bei der Finanzierung
seiner Auslandsaktivitäten. Diese Hemmnisse sind umso größer je
kleiner das Unternehmen ist.

"Die Präsenz des deutschen Mittelstandes auf den internationalen
Märkten ist Erfolgsfaktor und Gradmesser für die Wettbewerbsfähigkeit
der deutschen Volkswirtschaft. Westeuropa ist für den Mittelstand
dabei das Tor zur Welt. Ein starker europäischer Binnenmarkt bleibt
auch künftig Voraussetzung für erfolgreiche
Internationalisierungsstrategien kleiner und mittlerer Unternehmen
und damit für Wachstum und Beschäftigung hierzulande", sagt Dr. Jörg
Zeuner, Chefvolkswirt der KfW.

"Gerade kleineren Mittelständlern gilt es, den Weg zu bahnen.
Schon in einem frühen Stadium des Auslandengagements, bei der Planung
der Exportaktivitäten, sollten Hindernisse im rechtlichen Umfeld und
der Bürokratie reduziert werden. In Deutschland ruht noch
schlummerndes Potential für Export und Direktinvestitionen, das mit
der richtigen Finanzierung zu wecken ist. Und dies über den
europäischen Raum hinaus", sagt Michael Bretz, Leiter der
Wirtschaftsforschung des Verbandes der Vereine Creditreform e.V..

Die Studie "Internationalisierung des Mittelstands - Step by step
zum Global Player" steht unter www.kfw.de/studien zum download zur
Verfügung.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Wolfram Schweickhardt,
Tel. 069 7431-1778, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: wolfram.schweickhardt@kfw.de, Internet: www.kfw.de/newsroom


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

421892

weitere Artikel:
  • Europas beste Cloud Services gewählt / EuroCloud Europe Awards zum zweiten Mal in Luxemburg vergeben Köln/Luxemburg (ots) - Sie haben europaweit das beste Produkt, die erfolgreichste Geschäftsidee, die gelungenste Umsetzung oder bieten die höchste Effizienzsteigerung: Fünf Anbieter oder Case Studies von Cloud Services sind gestern Abend in Luxemburg mit dem EuroCloud Europe Award ausgezeichnet worden. Teilgenommen hatten über 50 Cloud-Anbieter aus zwölf europäischen Ländern. Für den europäischen Award konnte sich nur bewerben, wer zuvor den nationalen EuroCloud Award im eigenen Land gewonnen hatte. Die Verleihung fand im Rahmen des mehr...

  • Saxo Bank Q4 Outlook 2012: Mandate for Change Hellerup, Denmark (ots/PRNewswire) - Increased focus on micro is needed to end the recession Saxo Bank [http://www.saxobank.com ], the online multi-asset trading and investment specialist, launches today its Q4 Outlook for 2012. The Outlook report concludes that the policies of the central banks and governments to date fail to have a positive effect, and calls for a mandate for change to pull us out of the recession indefinitely. The Q4 report also analyses the limited impact of repeated policies that include QE and low mehr...

  • Immobilienboom: Fünf Tipps, damit Käufer jetzt nicht zu viel bezahlen / Starke Nachfrage nach Immobilien / Interhyp rät, Kauf und Finanzierung richtig vorzubereiten München (ots) - Die Nachfrage nach Immobilien ist hoch. In begehrten Lagen der Großstädte steigen die Preise und die Zahl der Interessenten ist so groß, dass Kaufwillige oft nicht den Zuschlag erhalten, meldet Interhyp, Deutschlands größter Vermittler für private Baufinanzierungen. "Die historisch günstigen Baugeldzinsen und der Inflationsschutz sprechen gerade jetzt für einen Immobilienkauf", sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG. "Damit Käufer im umkämpften Markt aber nicht zu viel bezahlen und sich die Entscheidung mehr...

  • Novellierung EU-Vermittlerrichtlinie: Versicherer verkennen den Handlungsdruck Hamburg (ots) - Nur 31 Prozent der Versicherer planen, ihre Beratungsprozesse für den Kunden transparenter zu gestalten. Dabei fordert die neue EU-Vermittlerrichtlinie (IMD2) schnelles Handeln in Sachen Transparenz, wenn Versicherungsvermittler voraussichtlich ab 2014 ihre Provisionen offenlegen müssen. Vor dem Hintergrund sind Versicherer gefordert, ihr Geschäftsmodell einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Neue Vergütungsmodelle, Beratungs- und Angebotsprozesse mit nettobasierten Tarifen müssen erarbeitet und in ihren Prozessen mehr...

  • Studie zum Anlegerverhalten im dritten Quartal 2012: Jeder zweite Anleger rechnet mit Kursrückgängen an den Aktienmärkten Frankfurt (ots) - Der Euroraum befindet sich mitten in einem Anpassungsprozess und das Misstrauen der Anleger in die Finanzmärkte durch die Finanz- und Verschuldungskrise dominiert. So rechnen knapp 50 Prozent der Deutschen mit Kursrückgängen an den Aktienmärkten in den nächsten sechs Monaten. Damit liegt die Zahl der Pessimisten so hoch wie noch nie seit elf Jahren. Auch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sehen die Anleger zunehmend negativ. Nur noch sieben Prozent der Befragten gehen von einem positiven Verlauf aus. Das ist mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht