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Gemeinsames Projekt der DBU Naturerbe GmbH und Krombacher zur Renaturierung des "Möllersches Luch" in der Rüthnicker Heide abgeschlossen (BILD)

Geschrieben am 26-09-2012

Neuruppin (ots) -

Moore speichern nicht nur das Klimagift Kohlendioxid, sondern
dienen auch der Artenvielfalt: Viele spezialisierte Tiere oder
Pflanzen kommen nur in diesem Lebensraum vor. Über Generationen
entwässerten Menschen vielerorts aber Moore, um die Flächen
beispielsweise für die Landwirtschaft zu nutzen. In der Rüthnicker
Heide in der Nähe von Neuruppin soll nun Torf im "Möllerschen Luch"
auf einer Fläche von 16 Hektar wieder wachsen und neues Moor
entstehen. Gemeinsam mit der Gesellschaft der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt zur Sicherung des Nationalen Naturerbes mbH
(=DBU Naturerbe GmbH) mit Sitz in Osnabrück wurde die Krombacher
Brauerei im vergangenen Jahr in punkto Naturschutz dort aktiv. Jetzt
wurde ein erstes Fazit der Zusammenarbeit gezogen.

Nachdem man sich in der Vergangenheit wiederholt bei
Wiederaufforstungsmaßnahmen in der unmittelbaren Heimatregion
(Bergisches Land, Sauerland, Siegerland) engagiert hatte, hat die
Brauerei gemeinsam mit der DBU Naturerbe GmbH als Flächenbesitzerin
Maßnahmen zur Renaturierung der Rüthnicker Heide in der Nähe von
Neuruppin ergriffen. Die gemeinnützige Tochtergesellschaft der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt übernimmt neben 32 weiteren
Liegenschaften in neun Bundesländern auch die rund 4.000 Hektar große
Rüthnicker Heide vom Bund, um diese Fläche als Teil des "Nationalen
Naturerbes" langfristig für den Naturschutz zu sichern. Alle
Maßnahmen zur Wiedervernässung sind inzwischen abgeschlossen.

Wiedervernässung und Renaturierung von Moorflächen

Ähnlich wie bei dem Klimaschutz-Projekt von Krombacher und dem WWF
in Borneo, ging es auch hier um die Wiedervernässung von Moorflächen,
um so dauerhaft den Moorwasserhaushalt wiederherzustellen. Damit
werden langfristig wassergesättigte Moorflächen geschaffen, die von
großer Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt in dieser Region
sind.

Die Maßnahmen sind bereits 2010 angelaufen. Umfangreiche Arbeiten
- insbesondere die Verfüllung von Grabensystemen - die einst zur
Trockenlegung der Moore durch das Gebiet gezogen wurden, wurden 2012
durchgeführt.

Wissenschaftliche Begleitung des Projektes

Zuvor wurde die naturräumliche Ist-Zustandsanalyse des Möllerschen
Luchs in der Rüthnicker Heide von der Humboldt Innovation GmbH, ein
Unternehmen der Humboldt Universität Berlin, durchgeführt. Gegenstand
dieses Teilprojekts war die Ist-Zustandsanalyse des Möllerschen Luchs
aus moorbodenkundlicher Sicht.

Die Entwicklung des Möllerschen Luchs ist entscheidend in den
letzten 40 Jahren geprägt worden. Seit 1970 etwa wird in Brandenburg
ein Abfall der Grundwasserstände beobachtet. Die wissenschaftlichen
Untersuchungen ergaben, dass die vollständige Grabenverfüllung neben
dem Waldumbau die Möglichkeit ist, die Situation der zwei noch
vorhandenen moortypischen Vegetationen im Möllerschen Luch zu fördern
und in Teilen Torfwachstum zu initiieren.

Im Möllerschen Luch konnte darüber hinaus durch eine Untersuchung
der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde auch eine
starke Bedrohung der Artenvielfalt durch die früheren Eingriffe in
die Natur festgestellt werden. Insgesamt konnten im Möllerschen Luch
50 Farn- und Blütenpflanzen sowie neun Moosarten nachgewiesen werden.
Davon weisen zwölf Arten eine Gefährdungskategorie nach der Roten
Liste für Farne, Blütenpflanzen und Moose von Brandenburg und/oder
Deutschland auf.

Auch im Bereich der Fauna gab der Bericht der Hochschule
Eberswalde eine kritische Einschätzung der für Moorflächen typischen
Lebensformen. Die starke Veränderung und Sukzession in der Fläche in
Richtung trockene und ruderaler Verhältnisse sei deutlich erkennbar
und werde durch das Vorkommen von "Allerweltsarten" dokumentiert.

Zügige Durchführung der Arbeiten zur Renaturierung

Nach Durchführung der moorbodenkundlichen, vegetationskundlichen
und zoologischen Bestandserfassung im Möllerschen Luch wurde ein
Lagen- und Höhenplan durch das Vermessungsbüro Heinzgen, Berlin
erarbeitet. Parallel dazu bzw. vorab waren bereits fünf
Grundwassermesspegel installiert worden.

Die oben beschriebene Analyse des Status quo hat gezeigt, dass die
vollständige Grabenverfüllung und der Waldbau die zentralen
Möglichkeiten sind, die Renaturierung des Möllerschen Luchs
einzuleiten. Insbesondere der Waldumbau, also die Entnahme von
Kiefern sowie die Pflanzung und Förderung von Laubbaumarten, dient
insbesondere der Verringerung der Verdunstungsverluste sowie der
Erhöhung des Stammabflusses. Das Landesumweltamt Brandenburg schätzt
die Zunahme der Sickerungsrate bei natürlicher Bewaldung auf 15 - 30
% ein.

Die Waldumbaumaßnahmen im Möllerschen Luch wurden, beginnend im
Sommer letzten Jahres, durch die Sparte Bundesforst der BImA (=
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) durchgeführt. Nach einer
deutlichen Reduzierung der Kiefernbestockung wurden auf zehn Flächen
à ein Hektar Buchenpflanzen gesetzt. Diese Flächen wurden
anschließend gezäumt, um die Pflanzen vor Wildverbiss zu schützen.

Die Verfüllung der Gräben und das Abschieben des Oberbodens
erfolgten durch die Firma Biotop- und Landschaftsbau Henry Wengler,
sodass alle Maßnahmen zur Initiierung der Renaturierungsphase im
Möllerschen Luch ebenfalls abgeschlossen sind.

Die nächste zentrale Aufgabe in der Zukunft wird sein, ein
Monitoringkonzept zu entwickeln, mit dessen Hilfe die
moorbodenkundlichen, vegetationskundlichen und zoologischen Effekte
der Renaturierungsmaßnahmen verfolgt und beurteilt werden können.

Uwe Riehs, Geschäftsführer Marketing der Krombacher Brauerei: "Es
ist uns ein wichtiges Anliegen auch in Deutschland in punkto
Naturschutz aktiv zu sein. Die Rüthnicker Heide ist Natur pur. In dem
Gebiet leben zahlreiche seltene, teilweise gefährdete Tier- und
Pflanzenarten, daher war es für uns naheliegend dieses bedrohte
Gebiet durch das gemeinsame Projekt mit der DBU Naturerbe GmbH zu
unterstützen."

DBU-Referent und Projektleiter Reinhard Stock resümiert: "Das
Sponsoring der Krombacher Brauerei hat uns geholfen, die
Voraussetzungen für die Wiedervernässung im Möllerschen Luch zu
schaffen. Ohne ihr Engagement hätten wir ein so großes Projekt in der
nächsten Zeit nicht umsetzen können. Wir hoffen, dass die Maßnahmen
Wirkung zeigen und der Torf wächst. Die nächste zentrale Aufgabe wird
es sein, ein Monitoringkonzept zu erarbeiten, das die Entwicklung des
Bodens, der Pflanzen- und der Tierwelt weiter verfolgt und
beurteilt."



Pressekontakt:
Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG
Hagener Straße 261, 57223 Kreuztal
Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
c/o Dr. Franz-J.Weihrauch
Tel.: 02732-880-815, Fax: 02732-880-11-815,
E-Mail: presse@krombacher.de


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