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Das Doppelleben der Deutschen / Die OETTINGER Deutschland-Studie

Geschrieben am 25-09-2012

Berlin/Köln/Oettingen (ots) -

Die OETTINGER Deutschland-Studie

Wie denken wir Deutschen eigentlich über unser Land und über uns
selbst? Was sind typisch deutsche Tugenden oder auch Untugenden? Und
welche Entwicklung hat das "Deutschlandbild" über die letzten
Jahrzehnte genommen? Die Antworten auf diese Fragen gibt die neue,
von der OETTINGER Brauerei GmbH initiierte, Deutschland-Studie, die
vom rheingold salon in Köln durchgeführt wurde.

Die OETTINGER Brauerei hat es sich zum Ziel gesetzt, dem Thema
"Deutschland" umfassend und tiefenpsychologisch auf den Grund zu
gehen. "Für mich ist es als Unternehmer aber auch als Privatperson
wichtig, zu verstehen, wie sich Deutschland, die Kultur und die Werte
entwickelt haben", so Dirk Kollmar, Geschäftsführer der OETTINGER
Brauerei GmbH, über die Hintergründe der Deutschland-Studie. "Wir
fragen uns, in wie weit unsere Unternehmens-Kultur der aktuellen
Kultur in Deutschland noch entspricht, wollen aber auch einen
gesellschaftlichen Denkanstoß geben."

Typisch Deutsch?

"Die Deutschen entwickeln im Verhältnis zu ihrer Nation ein
Doppelleben", so Jens Lönneker, Geschäftsführer des rheingold salon
und Projektleiter der Studie. Im "öffentlichen" Bild dieses
Doppellebens stehen die ungeliebten und stereotypen Vorstellungen vom
Deutschen. Jenseits dieses "öffentlichen" Bildes hat sich ein
weiteres "privates Leben" in Deutschland entwickelt, das voller
Vielfalt steckt.

Typisch deutsch im "öffentlichen Bild":

Mindestens 90% der Befragten stufen die folgenden Tugenden jeweils
als typisch deutsch ein: Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Fleiß,
Ordnung und Sauberkeit. Das Bild des typisch Deutschen erweist sich
als sehr konsistent.

Die große Mehrheit hat trotz der vermeintlich guten
Wirtschaftslage das Gefühl, dass sich ihr Land nicht
weiterentwickelt. Es besteht eine tiefe Sorge über den Zustand der
Nation. 70% stimmen der drastischen Aussage zu: "Deutschland geht
immer mehr den Bach runter." "Die deutsche Politik ist zögerlich und
wankelmütig" finden 80% der Befragten. Sie sind der Meinung, "es
mangelt der Politik an Entscheidungsfähigkeit und Tatkraft."

Und der Schatten der NS-Vergangenheit ist immer noch ein
Hemmschuh. 72% sagen, "unsere Nazi-Vergangenheit hemmt uns und
hindert uns daran, in der Politik entschiedenere Maßnahmen zu
ergreifen."

Typisch für das "private Deutschland":

So stereotyp das Bild vom Deutsch-Sein ist, so sehr leisten sich
die Deutschen eine Vielfalt unterschiedlicher persönlicher Haltungen
zu ihrer Nation. Ca. ein Drittel der Deutschen stuft sich als typisch
deutsch ein - ein weiteres Drittel jedoch explizit als nicht typisch
deutsch. Das restliche Drittel möchte weder das eine noch das andere
sein.

Private Lebensqualität ist den Deutschen ein echtes Anliegen.
Gesundheit (98%) und finanzielle Unabhängigkeit (94%) ist ihnen sehr
wichtig. Felder, die ein stärkeres Engagement jenseits des ganz
persönlichen Glücksstrebens erfordern, erzielen dagegen viel weniger
Zustimmung: Traditionspflege (54%), politisches Engagement (30%) oder
"viele Kinder haben"(28%).

82% der Befragten sind der Auffassung, dass jeder Mensch nach
seinen eigenen Vorstellungen leben soll. 79% der Befragten sagen,
dass ihnen "ihre individuelle Freiheit am wichtigsten ist." Alle
Befragten beobachten aber auch, dass diese Freiheit in harmloser oder
heftiger Weise überstrapaziert und missbraucht wird. Das
verunsichert. Den vermeintlich unsicheren Perspektiven für
Deutschland stellen die Deutschen viel Sicherheitsdenken gegenüber:
96% der Deutschen ist "es wichtig, Menschen zu haben, auf die sie
sich verlassen können, egal was passiert." Und eine gesicherte Rente
ist 91% wichtig.

Wie funktioniert das deutsche Doppelleben?

Das öffentliche stereotype Bild vom funktionierenden Deutschen
wird durch die Bank hochgehalten, aber auch wenig geliebt. Die
Deutschen halten an ihm jedoch gerne fest, weil es mit seiner
"Musterknaben"-Attitüde hilft, "dunkle, schwierige Seiten" des
Deutsch-Seins psychologisch außen vor zu lassen.

Jenseits dieses stereotypen und tugendhaft normierten Bildes vom
Deutschen hat sich de facto längst ein reiches, vielfältiges Leben im
"privaten" Deutschland entwickelt. Individuelle Freiräume und
persönliches Glück stehen hier im Vordergrund. Hier zeigen sich auch
weniger tugendhafte Seiten der Deutschen: 73% der Befragten sagen:
"Die Deutschen sind gar nicht alle so ehrlich, pünktlich und
gewissenhaft, wie man immer denkt - es gibt auch eine ganze Menge
Schlawiner darunter."

Psychologisch ist das Doppelleben mit seiner Stereotypie eine
tolle gesellschaftliche Konstruktion: Hinter einer scheinbar intakten
normierten öffentlichen Fassade können die Deutschen überwiegend ein
vielfältiges, unbeschwertes Leben im Privaten führen. Die jüngsten
Entwicklungen führen nun aber dazu, dass das Doppelleben unter Druck
gerät. Der deutsche "Apparat" droht, überlastet zu werden und nicht
mehr zu funktionieren. Die Sekundärtugenden schützen nicht mehr,
werden ausgehöhlt und sogar vom Ausland angegriffen. Dies macht zwar
generell Angst, diese wird aber bislang überwiegend im Privaten
behandelt.

Das Land steht unter sehr viel Druck, die aktuelle Form der
Aufspaltung in das Doppelleben aufzugeben und ein neues Bild für
Deutschland zu entwickeln, zögert aber damit anzufangen. Es steigt
jedoch die Wertschätzung von Personen und Organisationen, die den
deutschen Apparat mit seinen Rahmenbedingungen erneuern wollen.
Erneuerungs-Sehnsüchte betreffen dabei vor allem die Bereiche Natur
(Umweltschutz, Nachhaltigkeit), "kluge Köpfe" (Bildung und
Entwicklung) und die Werte des Zusammenlebens. Einmal anders und
psychologischer formuliert: Wir sehnen uns nach Pflege unserer
deutschen Natur, Renovierung unserer deutschen Werte und Entwicklung
unseres deutschen Könnens.

Einige Fakten zur Studie:

Die Erkenntnisse zum Thema Deutschland sind durch neutrale,
produktunabhängige Befragungen zustande gekommen. Sie wurden in
keiner Weise durch Produktfragen beeinflusst und dienen auch nicht
der produktbezogenen Marktforschung.

Im Rahmen der qualitativen Befragung wurden von Mai bis August
Gruppendiskussionen und Einzel-Tiefeninterviews mit 200 Personen an
11 Standorten in Deutschland durchgeführt (Rostock, Erfurt, Leipzig,
Berlin, Stuttgart, München, Nürnberg, Bochum, Hannover, Hamburg und
Köln).

Für die repräsentative quantitative Befragung wurden anschließend
mehr als 1.000 Frauen und Männer im Alter von 18 + in Zusammenarbeit
mit der Universität Bremen und der lehrstuhlnahen Einrichtung
Talking-Data in einem Online-Panel befragt.



Pressekontakt:
Rainer Pfuhler
Leiter Unternehmenskommunikation
rheingold salon
Tel: 0221-912 777-38
Fax: 0221-912 777-999
pfuhler@rheingold-salon.de


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