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Dialog mit Facebook: KJM fordert Engagement im Jugendschutz (BILD)

Geschrieben am 20-09-2012

München (ots) -

Die Bedeutung und Beliebtheit von Social Media wächst immer weiter
- gerade ältere Kinder und Jugendliche sind fasziniert von den vielen
Chancen der virtuellen Kommunikation. Analog dazu wird die Thematik
für den Jugendschutz immer relevanter. Die Kommission für
Jugendmedienschutz (KJM) hat deshalb großes Interesse am Austausch
mit den entsprechenden Anbietern und lud Vertreter von Facebook zum
Dialog in ihre gestrige Sitzung nach München ein. Zu Gast waren die
beiden Repräsentanten von Facebook Deutschland, Dr. Gunnar Bender,
Director Policy, und Eva Maria Kirschsieper, Manager Public Policy.
"Gemäß dem erfolgreichen Prinzip der regulierten Selbstregulierung
setzt die KJM darauf, Unternehmen im Bereich des Jugendschutzes zu
unterstützen und verantwortungsvolles Handeln in diesem Bereich
einzufordern", erklärte der KJM-Vorsitzende Siegfried Schneider in
seinem Eingangsstatement.

Einig war man sich darin, die Wertediskussion gemeinsam zu führen
und auf das Ineinandergreifen von Medienkompetenz auf der einen und
Jugendschutz auf der anderen Seite zu setzen. Dr. Gunnar Bender
konkretisierte: "Wir brauchen nicht nur Medienkompetenz, wir brauchen
Medienproduzentenkompetenz." Schließlich werde man als Nutzer von
Social Media mit jedem Klick auch selbst zum Medienproduzenten.
Problematisch werde es dann, "wenn Jugendliche durch unbedacht
eingestellte Inhalte zur Gefahr für sich selbst werden". Facebook sei
deshalb in einem engen Dialog mit zahlreichen Partnern um
sicherzustellen, dass "Facebook für gute Inhalte und Taten genutzt
und speziell soziale Medienkompetenz gezielt gefördert wird".

Aus Sicht der KJM gibt es an dieser Stelle Optimierungsbedarf:
Denn da Facebook als ausländisches Unternehmen nicht den Regelungen
des Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) unterworfen ist, löscht
es die entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalte nur zum Teil. Bei
unzulässigen Inhalten dagegen zeigt sich Facebook sehr kooperativ.
Die KJM formulierte im Rahmen des Austausches einige praxisnahe
Anregungen zur Verbesserung des Jugendschutzes:

- Während deutsche Anbieter verpflichtet sind, einen
Jugendschutzbeauftragten zu haben oder Mitglied in einer
Einrichtung der Freiwilligen Selbstkontrolle zu sein, gibt es
keine entsprechenden Vorschriften für ausländische Anbieter.
"Ein kurzer Draht zwischen der KJM und Facebook wäre sehr
hilfreich, um die Zeit zwischen Eingang einer Beschwerde und
der Löschung jugendschutzrechtlich problematischer Inhalte
möglichst kurz zu halten", sagte Schneider. Schließlich sei ein
effektives Beschwerdemanagement der erste Schritt zu mehr
Jugendschutz.

- Um Inhalteanbietern eine gesetzeskonforme Möglichkeit zu bieten,
entwicklungsbeeinträchtigende Inhalte zu verbreiten und um
Kindern und Jugendlichen eine ungefährdete Nutzung von Facebook
zu ermöglichen, wäre außerdem eine Schnittstelle zu den
anerkannten Jugendschutzprogrammen wünschenswert. Facebook
sollte seinen Nutzern eine Möglichkeit bieten, ihre Inhalte zum
Beispiel mittels des Labeling-Standards "age-de.xml" zu
kennzeichnen. Der KJM-Vorsitzende: "Das hätte große Auswirkungen
auf die Akzeptanz von anerkannten Jugendschutzprogrammen, die
Facebook bislang erst für die Altersstufe ,ab 16' freischalten."

- Mehr Sicherheit durch Rahmenvereinbarung: Diskutiert wurde nicht
zuletzt, einen freiwilligen Jugendschutz-Kodex zu erarbeiten.
Vorbild könnte der Verhaltenskodex für Betreiber von Social
Communities bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia
Diensteanbieter (FSM) sein. Die reichweitenstärksten deutschen
Social Community-Betreiber verpflichteten sich darin im Jahr
2009, vor allem junge Nutzer durch technische Maßnahmen vor
Missbrauchshandlungen Dritter wie Cybermobbing zu schützen und
durch eine verstärkte Aufklärung von Minderjährigen, Eltern und
Pädagogen gezielt darauf hinzuweisen, welche Schutzmöglichkeiten
bestehen.



Pressekontakt:
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Leiterin der
KJM-Stabsstelle
Verena Weigand
Tel. 089/63808-262
E-Mail stabsstelle@kjm-online.de


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