(Registrieren)

Weser-Kurier: Zur Entscheidung der Europäischen Zentralbank schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Geschrieben am 06-09-2012

Bremen (ots) - Mut haben sie da unten im Euro-Tower in Frankfurt,
das muss man den Machern der Europäischen Zentralbank rund um ihren
Chef Mario Draghi lassen. Die Entscheidung, ein zweites großes
Anleihe-Ankaufprogramm für Euro-Schuldenstaaten aufzulegen, hat in
der Bevölkerung und in einschlägigen Foren im Internet empörte bis
gehässige Reaktionen ausgelöst. Der Anfang vom Ende des Euro wird nun
heraufbeschworen, weil die Draghi-Politik als Freifahrtschein für
weiteres Lotterleben auf Kosten der weniger klammen Euro-Staaten -
allen voran Deutschlands - gewertet wird. Und viele fürchten nun eine
gewaltige Inflationswelle über Euro-Land hinwegschwappen. Die Politik
und auch die EZB sind klug beraten, diese Stimmung in der Bevölkerung
ernst zu nehmen. Das ehrgeizige Vorhaben, die Euro-Zone und damit
wohl auch die gesamte europäische Einigungsidee zu retten, wird nur
erfolgreich sein, wenn es den Entscheidern gelingt, die Bürger auf
den Weg mitzunehmen. Und das beginnt damit, ihnen klar zu machen, was
für die Rettungsaktion erforderlich ist. Und wer überhaupt dazu in
der Lage ist. Beispiel EZB: Ihr Hauptauftrag besteht darin, für die
Preisstabilität des Euro zu sorgen. Man könnte auch argumentieren,
dass sie damit gleichzeitig einen Auftrag hat, den Euro insgesamt zu
schützen. Denn wo kein Euro ist, da gibt es auch keine
Preisstabilität. Mithin wäre der Auftrag nicht erfüllt. Die
Konsequenz daraus: Wenn die EZB Maßnahmen ergreift, die dazu geeignet
sind, den Euro als Ganzes zu beschützen, handelt sie in ihrem
Hauptauftrag. Und ganz nebenbei: Sie tut das, wozu sich die Politik
wegen ihrer nationalen Eitelkeiten und ihres disharmonischen
Krisenmanagements schon seit dem Ausbruch der Euro-Krise vor gut zwei
Jahren nicht in der Lage sieht - sie stellt klar, dass sie im
wahrsten Sinn des Wortes um jeden Preis verhindern wird, dass
Spekulanten und Finanzjongleure den Euro kaputt machen. Schließlich
und endlich geht auch der Vorwurf ins Leere, die EZB würde Inflation
hervorrufen. Das Geld, das über die Anleihekäufe in den Markt geht,
würde nur dann Inflation gebären, wenn es in Form von
Investitionskrediten zu Werten umgewandelt würde. Das ist aber nicht
der Fall. Das viele Geld bleibt schlicht im Kreislauf des
Finanzsystems gefangen.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

415972

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Umstrittene Euro-Retter Düsseldorf (ots) - Kommentar von Martin Kessler Es ist ein historisches Datum in der Geschichte der Euro-Krise. Mit der Gegenstimme des deutschen Vertreters hat die Führung der Europäischen Zentralbank (EZB) die geldpolitischen Schleusen geöffnet, um die Zinslast für Krisenstaaten erträglicher zu machen. Damit überwindet die EZB endgültig das Modell der Bundesbank, die nur auf Geldwertstabilität setzt. Der Architekt dieser Transformation ist der ebenso feinsinnige wie raffinierte Italiener Mario Draghi. Er überzeugte seine Mitstreiter, mehr...

  • Vorschlag der Europäischen Kommission sorgt für Umsatzeinbußen in Milliardenhöhe und macht Hunderttausende arbeitslos Brüssel (ots/PRNewswire) - Tabakwarenhändler aus ganz Europa werden sich am 6. September 2012 versammeln, um ihren Unmut gegenüber den gesetzlichen Massnahmen zum Ausdruck zu bringen, die der Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz (DG SANCO) der Europäischen Kommission in den nächsten Tagen vorgelegt werden und von denen befürchtet wird, dass sie zu einer Änderung der Richtlinie über Tabakerzeugnisse führen werden. Durch diese extremen Massnahmen gehen der europäischen Wirtschaft nicht nur mehrere Milliarden Euro verloren, mehr...

  • Börsen-Zeitung: Wohlwollender Diktator EZB, Leitartikel zur Rolle der Zentralbank von Stephan Balling Frankfurt (ots) - Zugegeben: In deutschen Ohren klingt vieles schrill, was der republikanische Kandidat für das US-Präsidentenamt fordert. Mitt Romney will "dafür arbeiten, den Zugang und die Möglichkeiten der Amerikaner zum Jagen und Schießen zu erweitern und zu verstärken", wie er auf seiner Internetseite verkündet. Krankenversicherung für alle? Unnötig, zu teuer, freiheitsraubende Staatswirtschaft! Dafür fordern Republikaner ein striktes Abtreibungsverbot und kämpfen gegen die Homoehe. Verrückte Amerikaner? Nicht ganz! Zugrunde mehr...

  • AlchemyAPI gibt deutsche Stimmungsanalyse heraus Denver (ots/PRNewswire) - AlchemyAPI (www.alchemyapi.de [http://www.alchemyapi.de/]) ist erfreut, die Herausgabe der deutschen Stimmungsanalyse als Ergänzung der bereits vom Unternehmen unterstützten Sprachen zur Identifizierung positiver/negativer Meinungen innerhalb aller Dokumente oder Webseiten anzukündigen. ?Unsere deutsche Stimmungsanalyse-Engine bietet fortschrittliche Funktionen wie Verstärker-, Abschwächer-und Negierungs-Support", sagt Elliot Turner, CEO von AlchemyAPI. ?Wir sind die erste kommerziell einsatzbare deutsche Stimmungsengine, mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu China/Solarindustrie Osnabrück (ots) - China schlägt zurück Wie will Deutschland, wie will Europa auf Chinas oft unfaires Wirtschaftsgebaren reagieren? Sollen Subventionen und der Diebstahl geistigen Eigentums im großen Stil toleriert werden? Oder muss der Westen darauf bestehen, dass das Reich der Mitte internationales Recht einhält? Der Ausgang des Konflikts zwischen EU und dem asiatischen Imperium um Dumpingpreise und Billigimporte im Bereich der Solarbranche birgt Sprengstoff. Leicht kann aus dem Handelsstreit ein Handelskrieg werden, wenn mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht