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Unfallforschung der Versicherer (UDV) fordert Notbremssysteme fuer besseren Fußgaengerschutz

Geschrieben am 23-08-2012

Berlin (ots) - Fußgaenger erleiden bei Unfaellen mit Autos haufig
schwere Kopfverletzungen. Schuetzen koennten sie davor serienmaeßig
eingebaute Notbremssysteme mit Fußgaengererkennung. Das hat die
Unfallforschung der Versicherer (UDV) in einer Studie herausgefunden,
fuer die 19 aktuelle Fahrzeugmodelle detailliert auf ihren
Fußgaengerschutz hin untersucht wurden. Dabei stellte sich heraus,
dass sich das Risiko, eine schwere Kopfverletzung bei einem Unfall zu
erleiden, selbst bei modernen Autos dramatisch unterscheidet.
Weiteres Ergebnis der Untersuchung: Um Fußgaenger zu schuetzen, muss
die Aufprallgeschwindigkeit bei einem Unfall reduziert werden. Dies
hat die groeßte positive Wirkung - unabhaengig von der Silhouette der
Fahrzeugfront (z. B. Kleinwagen, SUV, Van, Limousine) und der Groeße
des Fußgaengers (Erwachsener oder Kind).

Autohersteller gestalten Fahrzeugfronten so, dass sie beim
Verbrauchertest Euro-NCAP als "fußgaengerfreundlich" bewertet werden.
Dazu werden vereinfachte Crashtests durchgefuehrt. Dies reicht jedoch
nach Ansicht der UDV nicht aus, da diese Tests die realen
Unfallsituationen nicht ausreichend abbilden. Das jetzt von der UDV
auf Grundlage von Realunfaellen und Simulationen entwickelte
Verfahren zeigt, dass der bislang eingeschlagene Weg, den Aufprall
des Fußgaengers am Fahrzeug alleine mit konstruktiven Maßnahmen
abzumildern, nicht ausreicht. Siegfried Brockmann, Leiter der UDV:
"Wir muessen vor allem die Aufprallgeschwindigkeit verringern.
Notbremssysteme mit Fußgaengererkennung sind dazu notwendig und
sollten schnellstmoeglich in allen Fahrzeugklassen angeboten werden."
Ergebnisse der Untersuchung:

- Das Risiko fuer erwachsene Fußgaenger, bei einem
Zusammenstoß mit einem Auto, schwere Kopfverletzungen zu
erleiden, liegt bei den analysierten Autos zwischen 11 und
86 Prozent und variiert somit fast um den Faktor 8.
- Fahrzeuge, die ein hohes Verletzungsrisiko bei Erwachsenen
aufweisen, koennen bei Kindern sehr gut abschneiden und
umgekehrt.
- Nur zwei Fahrzeuge zeigen bei 40 km/h bei Erwachsenen ein
geringes Verletzungsrisiko.
- Die aufstellende Haube wuerde bei vielen Fahrzeugen nur
eine marginale Verbesserung bringen.
- Erst die aufstellende Haube in Verbindung mit einem
Scheibenairbag wuerde die Verletzungsschwere deutlich
reduzieren - allerdings nur fuer Erwachsene, nicht oder
nur minimal fuer Kinder.
- Senkt man die Aufprallgeschwindigkeit nur um 10 auf 30
km/h, beispielsweise durch ein automatisches
Notbremssystem mit Fußgaengererkennung oder eine
niedrigere erlaubte und auch durchgesetzte
Geschwindigkeit, schneiden fast alle getesteten Autos gut
oder zumindest zufriedenstellend ab - und das bei den
unterschiedlichsten Fahrzeugfronten.
- Fuer Kinder bringt die 10 km/h Geschwindigkeitsreduzierung
mehr als die aufstellende Haube und der Scheibenairbag
zusammen.
- Wird die Aufprallgeschwindigkeit von 40 auf 20 km/h
reduziert, schneiden alle Fahrzeuge durchweg "gut" ab, und
zwar mit den unter- schiedlichsten Fahrzeugfronten. Das
Risiko schwerer Kopfverletzungen sinkt fuer Erwachsene auf
unter zehn Prozent, fuer Kinder auf unter fuenf Prozent.

Noch immer werden rund 300 Fußgaenger pro Jahr bei Autounfaellen
getoetet, das sind rund 60 Prozent aller getoeteten Fußgaenger im
Straßenverkehr. Dazu kommen noch mehr als 5.000 Schwerverletzte (72
Prozent aller schwer verletzten Fußgaenger) und 15.000
Leichtverletzte.



Pressekontakt:
Klaus Brandenstein
Abteilung Unfallforschung
Tel.: 030 / 20 20 - 58 83
k.brandenstein(at)gdv.de


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