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Erstes Halbjahr 2012: Schwerpunkt der KfW-Förderung liegt auf Umwelt- und Klimaschutz

Geschrieben am 08-08-2012

Frankfurt (ots) -

- Starke Fokussierung der Fördertätigkeit zeigt Wirkung
- Umweltquote auf 41% erhöht
- Konzerngewinn von 992 Mio. EUR
- Sehr hoher Zinsüberschuss
- Kernkapitalquote nach Basel III mit 14,2 % übererfüllt

Die KfW hat die angekündigte strategische Fokussierung auf
Produkte und Programme mit hoher Förderqualität weiter fortgesetzt.
Dabei bildet die Förderung von Umwelt- und Klimaschutz im Rahmen des
KfW-Aktionsplans zur Unterstützung der Energiewende einen
Schwerpunkt: 41 % des Fördervolumens im ersten Halbjahr 2012 und
damit 12,1 Mrd. EUR flossen in die Förderung von Umwelt- und
Klimaschutz. Für das Gesamtjahr 2012 wird eine Umweltquote von 36 %
erwartet - ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu 32 % im Jahr
2011.

"Bei der Umsetzung des Jahrhundertprojekts Energiewende sieht sich
die KfW als öffentliche Förderbank in der Verantwortung. Wir planen,
in den nächsten fünf Jahren insgesamt Darlehen über 100 Mrd. EUR für
Erneuerbare Energien und Energieeffizienz auszureichen", sagt Dr.
Ulrich Schröder, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe. "Neben
der Unterstützung von Unternehmen bei der Entwicklung und
Implementierung neuer Technologien hat die KfW zudem die Zinsen in
vielen Programmen des "Aktionsplans Energiewende" auf ein historisch
niedriges Niveau von 1 % gesenkt."

Das Gesamtfördervolumen ist auf 29,9 Mrd. EUR (40,6 Mrd. EUR)
zurückgegangen. Diese Entwicklung ist neben der strategischen
Fokussierung allerdings auch auf die methodische Umstellung von
Jahres- auf Quartalsverträge bei der allgemeinen Refinanzierung von
Landesförderinstituten zurückzuführen, wodurch sich das gesamte
Zusagevolumen 2012 auf die Quartale verteilen wird. Hieraus
resultiert zum jetzigen Zeitpunkt ein Volumensrückgang von 6,2 Mrd.
EUR (1. Halbjahr 2011: 8,4 Mrd. EUR; 1. Halbjahr 2012: 2,2 Mrd. EUR).

Die gute Ertragsentwicklung der KfW hat sich weiter fortgesetzt.
Im ersten Halbjahr wurde ein Konzerngewinn von 992 Mio. EUR (1.764
Mio. EUR) erzielt. Die rein IFRS-bedingten Effekte aus der Bewertung
von Derivaten, die zu Sicherungszwecken eingesetzt werden,
überzeichnen die Ertragslage mit 52 Mio. EUR nur in geringem Maße,
nachdem dies im Vorjahr (592 Mio. EUR) noch ein wesentlicher Faktor
für den deutlich höheren Konzerngewinn war. Der für die Steuerung der
KfW relevante Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus
Sicherungszusammenhängen* liegt dabei mit 940 Mio. EUR unter dem sehr
hohen Wert des Vorjahres (1.173 Mio. EUR).

Das Betriebsergebnis vor Bewertungen beträgt 1.132 Mio. EUR (982
Mio. EUR). Maßgeblich für diese erfreuliche Entwicklung ist der
nochmals verbesserte Zinsüberschuss in Höhe von 1.431 Mio. EUR (1.224
Mio. EUR) als wesentliche Ertragsquelle der KfW. Die KfW profitiert
unverändert von guten Refinanzierungsmöglichkeiten aufgrund ihrer
erstklassigen Bonität in einem nochmals verbesserten Zinsumfeld. Die
im Förderkreditgeschäft gewährten Zinsverbilligungsleistungen liegen
mit 267 Mio. EUR nur marginal unter dem Vorjahr (280 Mio. EUR).

"Die KfW hat in einem nochmals verbesserten Zinsumfeld einen hohen
Zinsüberschuss erreicht. Wir sind mit der Ertragssituation im ersten
Halbjahr 2012, die weiterhin deutlich über dem langfristigen
Potential und unseren Erwartungen liegt, sehr zufrieden. Aufgrund der
wieder zunehmenden Unsicherheiten an den Finanzmärkten und den daraus
möglicherweise resultierenden Folgen für die Realwirtschaft kann das
Jahresergebnis auf dieser Basis aber nicht hochgerechnet werden", so
Dr. Schröder weiter.

In konsequenter Fortführung ihrer vorsichtigen Risikopolitik und
mit Blick auf die verschlechterte Risikolage insbesondere im
Geschäftssegment Schifffahrt der Export- und Projektfinanzierung
stockte die KfW die Risikovorsorge im Kreditgeschäft in Höhe von 166
Mio. EUR auf. Im Vorjahr konnte die KfW noch Risikovorsorge in Höhe
von 169 Mio. EUR auflösen.

Vom Ergebnis aus dem Beteiligungs- und Wertpapierportfolio in Höhe
von 89 Mio. EUR (8 Mio. EUR) entfallen 41 Mio. EUR auf
förderpolitisch begründete Beteiligungs- und Fondsfinanzierungen, der
Rest auf Wertpapiere.

Die Bilanzsumme ist bei moderat wachsenden Nettokreditforderungen
in Höhe von 363,9 Mrd. EUR (31.12.2011: 360,1 Mrd. EUR) insbesondere
aufgrund wechselkursbedingt steigender Derivatemarktwerte und höherer
hereingenommener Barsicherheiten um 21,7 Mrd. EUR auf 516,5 Mrd. EUR
angestiegen.

Die positive Ergebnisentwicklung führt zu einer weiteren
Verbesserung der regulatorischen Quoten. Mit einer Kernkapitalquote
von 17,3 % (31.12.2011: 15,4 %) bzw. 14,2 % nach Basel III erfüllt
die KfW bereits heute die neuen regulatorischen Anforderungen
deutlich.

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

Das Neugeschäftsvolumen erreichte im Geschäftsbereich KfW
Mittelstandsbank 10,6 Mrd. EUR (11,6 Mrd. EUR). Im Bereich Gründung
und allgemeine Unternehmensfinanzierung hat sich das Zusagevolumen
planungsgemäß von 5,8 Mrd. EUR auf 5,3 Mrd. EUR reduziert. Dieser
Rückgang ist im Wesentlichen auf das Auslaufen der
Konjunkturprogramme, insbesondere des KfW-Sonderprogramms,
zurückzuführen. Aus diesem Programm wurden im ersten Halbjahr 2011
noch Restzusagen getätigt. Ein deutlicher Zuwachs auf 4,9 Mrd. EUR
ist im Förderfeld Umwelt zu verzeichnen (4,1 Mrd. EUR). Insbesondere
die Zusagen aus dem KfW-Programm Erneuerbare Energien haben sich mit
3,8 Mrd. EUR (2,8 Mrd. EUR) positiv entwickelt. Im Programm
Offshore-Windenergie hat die KfW 2012 noch keine Zusagen getätigt,
obwohl das Interesse daran ungebrochen hoch ist. Da es jedoch zu
Verzögerungen beim Netzanschluss von Offshore-Parks kommt, werden
weitere Projekte zunächst aufgeschoben. Die KfW ist in die
Überlegungen zur Verbesserung der Finanzierungssituation beim
Netzanschluss Offshore und weiterem Netzausbau eingebunden.

Das Fördervolumen im Geschäftsbereich KfW Privatkundenbank beträgt
7,7 Mrd. EUR und liegt damit leicht unter Vorjahresniveau (8,4 Mrd.
EUR). Grund dafür ist die strategische Fokussierung der Förderung auf
die Themen Energiewende und demografischer Wandel. In diesem
Zusammenhang wurde das Programm Wohnraum Modernisieren eingestellt
und der Förderhöchstbetrag im KfW-Wohneigentums¬programm reduziert.
In den wohnwirtschaftlichen Förderprogrammen wurden Kredite und
Investitionszuschüsse in Höhe von 6,7 Mrd. EUR (7,5 Mrd. EUR)
vergeben. Insbesondere in den Programmen Energieeffizient Bauen und
Sanieren konnte mit einem Fördervolumen von 4,5 Mrd. EUR eine
Volumensteigerung von über 50 % im Vergleich zum Vorjahr (2,9 Mrd.
EUR) erzielt werden. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch
anhaltend günstige Kreditkonditionen (ab 1 % effektiver
Jahreszinssatz). In der Bildungsfinanzierung hat die KfW mit 959 Mio.
EUR ebenfalls ein höheres Fördervolumen als im ersten Halbjahr des
Vorjahres (886 Mio. EUR) zugesagt.

Das Fördervolumen im Bereich der Infrastrukturförderung des
Geschäftsbereichs KfW Kommunalbank beläuft sich auf 1,1 Mrd. EUR. Es
liegt damit 0,8 Mrd. EUR unter dem Vorjahreszeitraum (1,9 Mrd. EUR),
der von besonders hoher Nachfrage geprägt war. Rückläufig ist die
Nachfrage dabei in erster Linie in der Förderung allgemeiner
Investitionsvorhaben (Basisförderung). Unverändert positiv ist
hingegen die Entwicklung in den umwelt- und klimaschutzrelevanten
Förderprogrammen. Für Investitionen in diesem Bereich haben sich die
Zusagen (95 Mio. EUR) gegenüber dem Vorjahr weit mehr als verdoppelt
(37 Mio. EUR). Die Zusagen der Allgemeinen Refinanzierung der
Landesförderinstitute liegen mit 2,2 Mrd. EUR in der erwarteten
Größenordnung. Die Unterschreitung des Vorjahreswerts (8,4 Mrd. EUR)
ergibt sich insbesondere durch die methodische Umstellung von Jahres-
auf Quartalsverträge.

Der Geschäftsbereich Kapitalmarktnahe Finanzierungen hat ein
Neugeschäftsvolumen von einer Mrd. EUR (0,2 Mrd.) erreicht.
Insbesondere ist die Nachfrage im Programm zur Refinanzierung
bundesgedeckter Exportkredite mit 577 Mio. EUR (53 Mio. EUR) hoch.
Weitere 424 Mio. EUR (130 Mio. EUR) wurden Leasinggesellschaften und
Kreditinstituten für die Finanzierung von mittelständischen
Investitionsvorhaben zur Verfügung gestellt.

Im Geschäftsfeld Export und Projektfinanzierung, das innerhalb der
KfW durch die KfW IPEX-Bank verantwortet wird, wurde Neugeschäft in
Höhe von 5,7 Mrd. EUR (8,4 Mrd. EUR) zugesagt. Die Veränderung im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist im Wesentlichen zurückzuführen
auf eine geringere Nachfrage nach Mitteln zur Bankenrefinanzierung
unter dem Schiffs-CIRR, einem Mandatargeschäft für den Bund. Das
originäre Kreditgeschäft verzeichnet eine positive Entwicklung, zu
der alle Geschäftssparten gleichermaßen beigetragen haben. Die
regionale Verteilung des Neuzusagevolumens zwischen Deutschland,
Europa und dem Rest der Welt liegt ausgewogen bei jeweils einem
Drittel.

Im Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und
Transformationsländer hat die KfW Entwicklungsbank insgesamt 983 Mio.
EUR zugesagt (1,6 Mrd. EUR). Das niedrigere Zusagevolumen ist darauf
zurückzuführen, dass die Zusagen für einige größere Vorhaben erst in
der zweiten Jahreshälfte finalisiert werden. Mit 457 Mio. EUR wurden
die meisten Gelder den Partnerländern für Projekte im Bereich
"Soziale Infrastruktur" zugesagt. Der positive Start der DEG 2012
setzt sich mit einem zusagestarken zweiten Quartal fort: Mit 579 Mio.
EUR liegt das Fördervolumen erneut deutlich über dem
Vergleichszeitraum von 411 Mio. EUR. Besonders erfreulich haben sich
die Neuzusagen an deutsche Unternehmen entwickelt. Diesen hat die DEG
88 Mio. EUR (22 Mio. EUR) für private Investitionen in Entwicklungs-
und Schwellenmärkten bereit gestellt.

Die KfW hat per 31.07.2012 an den internationalen Kapitalmärkten
langfristige Mittel im Gegenwert von 55,0 Mrd. EUR aufgenommen. Für
das Gesamtjahr geht die KfW von einem Refinanzierungsvolumen von rund
80 Mrd. EUR aus.

* Erklärung Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus
Sicherungszusammenhängen: Nach IFRS sind Derivate, auch wenn sie wie
bei der KfW nicht zu Handelszwecken, sondern zur Absicherung von
Zins- und Währungsrisiken dienen, zum Zeitwert zu bilanzieren. Die
gegenläufigen Bewertungseffekte der abgesicherten bilanziellen
Grundgeschäfte können unter IFRS nur eingeschränkt abgebildet werden
und führen so in der Ertragslage der KfW zu ökonomisch nicht
sinnvollen temporären Ergebniseffekten. Diese gleichen sich in Summe
über die Gesamtlaufzeit der gesicherten Positionen aus.

Service: Eine tabellarische Übersicht der Geschäfts- und
Förderzahlen steht auf www.kfw.de/geschaeftszahlen zum Download
bereit.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Eske Ennen,
Tel. 069 7431-9766, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: eske.ennen@kfw.de, Internet: www.kfw.de/newsroom


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