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Kubicki für Neuausrichtung der FDP ohne Parteichef Rösler - Interview im stern: "Mit Peer Steinbrück als Kanzler könnte ich mir ein Ampelbündnis sofort vorstellen"

Geschrieben am 01-08-2012

Hamburg (ots) - Der schleswig-holsteinische
FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kubicki hat sich für eine
Neuausrichtung der FDP ohne Parteichef Philipp Rösler ausgesprochen.
In einem Interview in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe
des Hamburger Magazins stern plädiert Kubicki für eine Koalition mit
SPD und Grünen nach der Bundestagswahl 2013. "Mit Peer Steinbrück als
Kanzler könnte ich mir ein Ampelbündnis sofort vorstellen." An der
Spitze der Liberalen sähe Kubicki am liebsten den Vorsitzenden der
FDP in NRW, Christian Lindner: "Er ist für mich der geborene neue
Bundesvorsitzende. Aber er hat erklärt, dass er seine Aufgabe
zunächst in Nordrhein-Westfalen sieht." Auch Fraktionschef Rainer
Brüderle oder Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, so
Kubicki, "können Menschen begeistern".

Kubicki fürchtet, dass seine Partei bei der Bundestagswahl ohne
Chancen ist, sollte die FDP bei den Landtagswahlen in Niedersachsen
im Januar an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. "Dann muss etwas
passieren". Auf die Frage, ob die Partei dann einen neuen
Bundesvorsitzenden brauche, sagte Kubicki: "Mehr als das: Dann
brauchen wir vor allem eine neue politische Ausrichtung."

Mit dieser Einschätzung steht Kubicki bei den Bundesbürgern nicht
allein. In einer Umfrage für den stern waren lediglich 22 Prozent der
Ansicht, dass Rösler einen guten Job macht. 63 Prozent stufen seine
Arbeit als weniger gut (38 Prozent) oder schlecht (25 Prozent) ein.
Immerhin: Von den noch verbliebenen FDP-Wählern beurteilen 49 Prozent
seine Leistung als gut, aber auch hier sind 43 Prozent nicht mit ihm
zufrieden.

Kubicki sagt im stern ferner, er denke intensiv darüber nach, für
den Bundestag zu kandidieren. "Und wenn ich mich dafür entscheide,
heißt das auch, dass ich auf dem Parteitag im Mai nicht wieder nur
als Kurfürst aus der Provinz für den Vorstand kandidiere, sondern
fürs Präsidium." Sogar eine Kandidatur für den Bundesvorsitz will
Kubicki nicht ausschließen: "Wenn wir zu einem Punkt kommen, dass die
Bundestagswahl unter der jetzigen Führung nicht zu gewinnen sein wird
und es wirklich darauf ankommt, die letzten Frauen und Männer an Bord
zu holen, dann werde ich Christian Lindner raten, seine Entscheidung
zu überdenken, und dann werde ich meine eigene Entscheidung auch
überdenken."

In einer Ampelkoalition sollte die FDP das Finanzministerium
anstreben, "damit Rote und Grüne nicht das Geld ausgeben, das sie eh
nicht haben". Das Außenamt hält Kubicki für überflüssig. "Die
Bedeutung des Außenministeriums relativiert sich mit wachsender
Geschwindigkeit." Auch eine Kanzlerschaft von SPD-Chef Sigmar Gabriel
hält Kubicki für schwierig: "Mit Gabriel hätte ich echte Probleme.
Ich halte ihn zwar für einen sympathischen Typen, gelegentlich auch
ganz lustig, aber der ist so wendig in seinen Ansichten, dass man
sich darauf im Zweifel nicht verlassen kann."



Pressekontakt:
Gruner+Jahr, stern
Axel Vornbäumen
Telefon: 030-20224-0
vornbäumen.axel@stern.de


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