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Kosten der Energiewende müssen gerechter verteilt werden / Privathaushalte, Handel und Gewerbe tragen die Hauptlast, die Industrie profitiert

Geschrieben am 19-07-2012

Berlin (ots) - Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE)
kritisiert die wiederholte Darstellung, der Ausbau regenerativer
Energien lasse die Strompreise explodieren oder gefährde gar die
Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in Deutschland. "Die Strompreise
für Großverbraucher sind in den letzten Jahren immer weiter gesunken
und liegen aktuell auf dem Niveau des Jahres 2005", erklärt
BEE-Präsident Dietmar Schütz. Allein der börsenpreissenkende Effekt
der Erneuerbaren Energien entlaste die Industrie derzeit um jährlich
1,5 Milliarden Euro. Hinzu komme der geringe Preis für
CO2-Zertifikate, der die Strompreise für Großverbraucher ebenfalls
sinken lasse.

Der BEE weist zudem darauf hin, dass nach dem Willen der
Bundesregierung immer weitere Teile der Industrie von der so
genannten EEG-Umlage befreit werden. Auf diese Weise werden
Unternehmen in Deutschland derzeit um jährlich 2,5 Milliarden Euro
entlastet. Hinzu kommt, dass Großverbraucher seit diesem Jahr auch
vollständig von den Gebühren für die Nutzung der Stromnetze befreit
wurden. Diese Gesetzesänderung von Schwarz-Gelb entlastet die
Unternehmen nach Schätzungen der Bundesnetzagentur zusätzlich um rund
1,1 Milliarden Euro.

"Es ist das Ergebnis gezielter Politik, Industrieunternehmen zu
entlasten und die dadurch entstehenden Zusatzkosten kleinen Betrieben
und Privatverbrauchern aufzubürden", kritisiert Schütz das einseitige
Vorgehen der Regierungskoalition. Die Kosten für die Energiewende
müssten daher gerechter verteilt werden, die positiven Effekte der
Erneuerbaren Energien auch an Privathaushalte sowie Handel und
Gewerbe weitergegeben werden, fordert Schütz. Denn im Gegensatz zu
Industriekunden stieg die Stromrechnung für Kleinverbraucher in den
letzten Jahren um teilweise 40 Prozent.

Im Jahr 2000 zahlte der durchschnittliche Haushaltskunde für
seinen Strom 14 Cent pro Kilowattstunde, davon 0,2 Cent für die
Förderung Erneuerbarer Energien (EEG-Umlage). Im Jahr 2009 lag der
Strompreis bereits bei 23 Cent pro Kilowattstunde, die EEG-Umlage
stieg währenddessen nur auf 1,3 Cent. Aktuell zahlen private Kunden
für ihren Haushaltsstrom rund 26 Cent pro Kilowattstunde und ein
Siebtel davon (3,59 Cent) für die EEG-Umlage. "Man kann unschwer
erkennen: Ein Großteil der Preiserhöhungen geht nicht auf die Kappe
der Erneuerbaren", stellt Schütz klar.

Fakt ist: Auch die EEG-Umlage stieg in den vergangenen drei Jahren
um mehr als 2 Cent pro Kilowattstunde an. Dieser Anstieg ist zum
einen auf einen verstärkten Ausbau Erneuerbarer Energien
zurückzuführen, um künftig auf fossile und atomare Kraftwerke
verzichten zu können. Zum anderen müssen Kleinverbraucher über die
EEG-Umlage auch die Entlastungen für die Industrie mitfinanzieren.
"Ein Cent von der aktuellen Umlage sind Industrieförderung", so
Schütz. Hinzu kämen Fehler in der Berechnungsgrundlage der Umlage
sowie Mitnahmeeffekte, die nichts mit den eigentlichen Kosten der
Erneuerbaren zu tun hätten.

"Die EEG-Umlage wird von den Gegnern der Energiewende zum
Kampfbegriff stilisiert. Aber sie ist heutzutage weder Preisschild
für die Erneuerbaren, noch ein Indikator für die Kosten der
Energiewende", stellt Schütz fest.



Pressekontakt:

Ronald Heinemann, Referent für Medien und Politik,
Fon: 030/2758170-16, Fax: -20
E-Mail: Ronald.Heinemann@bee-ev.de, Internet: www.bee-ev.de


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