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Neue Hoffnung bei Hellem Hautkrebs

Geschrieben am 18-07-2012

Hamburg (ots) - Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 250.000
Menschen neu an Hellem Hautkrebs. Die Gründe sind in den meisten
Fällen auf jahrelangen allzu sorglosen Sonnengenuss zurückzuführen.
Denn bei zu intensiver oder zu langer Sonnenbestrahlung, kommt die
Haut nicht mehr mit der Produktion von schützendem Melanin hinterher.
Dann werden spezielle Entzündungsstoffe freigesetzt und wir bekommen
einen Sonnenbrand. Und jeder noch so kleine Sonnenbrand wird in den
Zellen gespeichert und verändert deren DNA. Im schlimmsten Fall
können die Zellen der obersten Hautschicht entarten und Hautkrebs
entstehen. Dieser Zusammenhang ist mittlerweile eindeutig durch
Studien belegt.

Im Hauttumorcentrum der Charité Berlin (HTCC) wird ständig an
neuen Therapieformen geforscht. Ein 4 cm2 großes, quadratisches
Pflaster verspricht jetzt neue Hilfe bei der Behandlung von Hellem
Hautkrebs. Exklusiv für medipresse.de beantwortet Dr. med. Claas
Ulrich, Oberarzt der Klinik für Dermatologie an der Berliner Charité,
die wichtigsten Fragen zu der neuen Therapie:

Wie kann man Hautkrebs am besten vorbeugen?

In der Prävention von Hautkrebs unterscheidet man die
Primärprävention - also den Sonnenschutz durch korrekt angewandte
Sonnencremes, Sonnenschutztextilien und das Vermeiden von
Aufenthalten im Freien während der besonders sonnenintensiven
Tageszeiten. Die Sekundärprävention ist die wirkungsvolle Behandlung
von bereits geschädigten Hautstellen wie z. B. der Aktinischen
Keratosen - einer Frühform des Hellen Hautkrebses.

Welche Behandlungsmethoden stehen derzeit bei der Behandlung von
Hellem Hautkrebs zur Verfügung?

Neben den klassischen, aber in der alleinigen Anwendung oft
unzureichenden Therapien wie der Vereisung, dem Lasern oder
Kürettieren, also der Ausschabung, stehen moderne Flächentherapien
mit Cremes oder Gelen sowie die sogenannte Photodynamische Therapie,
kurz PDT, zur Verfügung. Die PDT ist ein Verfahren, bei dem Tumore
und andere Gewebeveränderungen mit Licht und einer durch Licht
aktivierbaren Substanz behandelt werden.

Und welche Therapieform würden Sie empfehlen?

Eine für alle Patienten gleichermaßen zu empfehlende Therapie gibt
es nicht. Der Hautarzt wird, je nach Ausmaß und Schweregrad der
Aktinischen Keratosen oder speziellen Patientenwünschen, eine
geeignete Therapie auswählen.

Seit kurzem werden auch Pflaster in der Prävention und Therapie
von Hellem Hautkrebs eingesetzt. Was halten Sie davon?

Bei diesen Pflastern handelt es sich um eine einfach zu dosierende
und anzuwendende Form der Photodynamischen Therapie. Leider wird sie,
wie alle anderen photodynamische Therapieformen auch, derzeit im
Regelfall nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Zum
Hintergrund: Die neuen Pflaster sind verschreibungspflichtig, 4 cm2
groß, quadratisch mit abgerundeten Ecken und bestehen aus einer
hautfarbenen Trägerfolie. Sie sind für die einmalige Behandlung der
Vorstufe von bösartigen Hauttumoren, den Aktinischen Keratosen,
zugelassen. Besonders geeignet sind die Pflaster bei Aktinischen
Keratosen mit einem Durchmesser von maximal 1,8 cm im Gesicht und auf
der Kopfhaut.

Gibt es schon Erfahrungswerte mit dem Pflaster aus dem
Praxisalltag der Charité?

Das Hauttumorcentrum der Charité ist maßgeblich in die Entwicklung
neuer Therapieformen und -standards von Hauttumoren eingebunden und
hat in diesem Kontext natürlich auch das neue Pflaster erprobt. Der
wohl größte Vorteil der Pflaster liegt in der einfachen und bequemen
Anwendung sowie dem Vermeiden einer Ausschabung. Nachteilig ist, dass
man zumeist nur kleine Areale und keine großen Hautflächen mit dieser
wirkungsvollen Therapie behandeln kann.

Und wie funktioniert das Pflaster genau?

Bei dieser Form der Therapie wird über das Pflaster ein Wirkstoff
(5-Aminolävulinsäure) in die Haut eingebracht, der besonders von den
stoffwechselaktiven Zellen der Aktinischen Keratose aufgenommen wird.
Dieser Prozess dauert etwa vier Stunden, in denen der Patient sich
aber frei bewegen kann. Danach wird durch das Licht einer speziellen
Behandlungslampe der Wirkstoff in eine für die entarteten Zellen
giftige Substanz umgewandelt und somit die Aktinische Keratose -
nicht aber die umliegende gesunde Haut - gezielt zerstört.



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