(Registrieren)

Energetische Sanierung führt nicht zu höheren Mieten / Hohe Mietsteigerungen haben meist andere Gründe - Energiesanierung lohnt sich auch für Mieter

Geschrieben am 04-07-2012

Berlin (ots) - Die Deutsche Energie-Agentur Gmbh (dena) weist die
in der aktuellen Berichterstattung erhobene Kritik an energetischen
Sanierungen zurück. Report Mainz berichtete am Dienstag unter
Berufung auf unveröffentlichte Zahlen des Deutschen Mieterbunds, dass
viele einkommensschwache Haushalte vom Verlust ihrer Wohnung bedroht
seien, weil sie die gestiegenen Mieten nach einer energetischen
Sanierung nicht mehr zahlen könnten. "Wer die energetische Sanierung
zum Sündenbock für hohe Mietsteigerungen in Deutschland macht, ist
auf der falschen Fährte", hält Stephan Kohler, dena-Geschäftsführer
und Sprecher der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea),
dagegen und verweist auf eigene Studienergebnisse.

"Wir haben bereits 2010 anhand einer Untersuchung von rund 250
Gebäuden nachweisen können, dass alte und sanierungsbedürftige
Mietshäuser auf einen sehr guten Energiestandard gebracht werden
können, ohne dass die Warmmiete steigen muss." Einer durch die
energetischen Maßnahmen fälligen Kaltmietensteigerung um
durchschnittlich 82 Cent pro Quadratmeter stünde eine
Heizkostenersparnis von 92 Cent pro Quadratmeter gegenüber. "Die
energetische Sanierung ist nicht das Problem, sondern die Lösung bei
steigenden Energiekosten."

Kohler macht andere Ursachen für viele Mietsteigerungen aus: Alte
Häuser, in denen trotz guter Stadtlage bisher eine geringe Miete
fällig wurde, können nach einer Aufwertung durch eine umfassende
Sanierung deutlich höhere Mieten erzielen. Diese Chance würden
Eigentümer natürlich nutzen. Zwar würden diese Häuser dann auch
häufig energetisch saniert - die hohe Preissteigerung sei aber zu
einem guten Teil auf die "Schönheitssanierung" zurückzuführen.

In anderen Fällen würden im Zuge einer energetischen Sanierung
über lange Zeit nicht erhöhte Mieten an ein allgemein gestiegenes
Niveau angepasst. Diese Effekte treten besonders in den deutschen
Großstädten häufig auf und treffen tatsächlich oft einkommensschwache
Menschen, die schon lange in ihren Wohnungen leben. "Dass der
Deutsche Mieterbund dieses Problem angehen möchte, ist wichtig und
richtig. Man soll es aber bitte nicht der energetischen Sanierung in
die Schuhe schieben", fordert der Sprecher der geea.

Bei umfassenden Gebäudesanierungen fallen drei Arten von Kosten
an, die ein vermietender Eigentümer klar trennen muss: So genannte
"wohnwertverbessernde Maßnahmen" - beispielsweise eine
Badmodernisierung oder die Anbringung von Balkonen - verbessern zwar
die Wohnqualität, verursachen aber auch erhebliche umlagefähige
Kosten und sparen per se keine Energie. Weiterhin sind die
"Instandsetzungs- und Erhaltungskosten" bei alten Häusern nicht
unerheblich. Hier geht es um notwendige Maßnahmen zum Erhalt des
Hauses, beispielsweise die Putzerneuerung oder neue Dachziegel. Diese
Kosten muss der Vermieter allerdings aus seinen laufenden
Mieteinnahmen zahlen und darf sie nicht umlegen - auch wenn sie zu
einem geringeren Energieverbrauch führen. Schließlich gibt es die
Kosten für neue energetisch wirksame Bestandteile: zum Beispiel eine
neue Solarwärmeanlage oder eine neue Dämmung. Diese Kosten einer
energetischen Sanierung darf ein Vermieter an den Mieter weitergeben
- und laut der dena-Studie kommt der Mieter dabei auf Grund der
eingesparten Energiekosten gut weg.

Dennoch sieht die geea die Politik in der Pflicht, für die
energetische Sanierung von Mietwohngebäuden bessere Rahmenbedingungen
zu schaffen. "Eine bessere Förderung wäre geeignet, dem Thema die
Schärfe zu nehmen. Da die Eigentümer den Anteil der Kosten einer
energetischen Sanierung, für den sie ohnehin eine staatliche
Förderung bekommen, nicht auf die Mieter umlegen dürfen, profitieren
hier beide Parteien. Mittelfristig sind fünf Milliarden Euro an
staatlichen Fördermitteln pro Jahr notwendig, um die von der
Bundesregierung angestrebte Sanierungsquote zu erreichen. Zudem
brauchen wir einen Mix aus Förderkrediten, Zuschüssen und
Steuererleichterungen, um für alle Sanierer ein passendes Angebot
machen zu können."

Die dena-Studie "Wirtschaftlichkeit energetischer Modernisierung
im Mietwohnungsbestand" steht im Internet zum Download unter
www.zukunft-haus.info.

Hinweis für Redaktionen: Eine druckfähige Illustration zum Thema
steht zum Herunterladen bereit unter www.dena.de/presse (Abdruck
frei, Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)).



Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
Thomas Drinkuth, Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-685, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699
E-Mail: drinkuth@dena.de, Internet: www.dena.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

404926

weitere Artikel:
  • "Music Unlimited"-Dienst von Sony Entertainment Network in Japan gestartet Tokio (ots/PRNewswire) -- Musik-Abonnement-Dienst bietet unbegrenzten Zugriff auf über 10 Millionen(i) Songs TOKIO, 4. Juli 2012 /PRNewswire/ -- Sony Corporation (?Sony") kündigte heute den Start des cloudbasierten Musik-Abonnement-Dienstes ?Music Unlimited" in Japan an. Mit ?Music Unlimited" können Musikliebhaber über eine Vielzahl verschiedener kompatibler Geräte von Sony und Drittanbietern von zu Hause und unterwegs auf über 10 Millionen Songs in der Cloud zugreifen. Zu Beginn wird der ?Music Unlimited"-Katalog in Japan über 10 Millionen mehr...

  • Talents@Sky - das neue Traineeprogramm für Nachwuchsführungskräfte in der Medienbranche Unterföhring (ots) - Ein qualitativ hochwertiges Programm - das bekommen nicht nur die Abonnenten von Sky Deutschland, sondern auch die neuen Trainees bei Sky. Mit Talents@Sky startet ein erfolgversprechendes Angebot für motivierte und qualifizierte Hochschulabsolventen, die damit eine Einstiegsmöglichkeit in das innovativste Medienunternehmen Deutschlands bekommen. Dieses neue, auf Nachwuchsführungskräfte in der Medienbranche ausgelegte Traineeprogramm besteht aus einem abwechslungsreichen 14- monatigen Programm. In einer Einführungsphase mehr...

  • Veränderungen in Aufsichtsräten der VHV Gruppe Hannover (ots) - Dr. Peter Lütke-Bornefeld wird Aufsichtsrat der VHV Vereinigte Hannoversche Versicherung a. G. / Robert Baresel Aufsichtsrat der VHV Allgemeine Versicherung AG In den Aufsichtsräten der VHV Gruppe, Hannover, kommt es zu Veränderungen. Dr. Peter Lütke-Bornefeld (66) und Robert Baresel (59) wurden heute in die Aufsichtsräte der Gruppe berufen. Dr. Lütke-Bornefeld wurde in der Mitgliederversammlung zum Aufsichtsrat der VHV Vereinigte Hannoversche Versicherung a. G., der Muttergesellschaft der VHV Gruppe, bestellt. mehr...

  • Entrade Capital PLC beantragt freiwilliges Delisting bei der Deutschen Börse Dahlem-Schmidtheim / Düsseldorf (ots) - Operatives Geschäft der Entrade-Gruppe wird unverändert fortgeführt Die Entrade Capital PLC hat am 4. Juli 2012 beschlossen, das freiwillige Delisting ihrer Aktie bei der Deutschen Börse zu beantragen. Zuvor war dem Unternehmen seitens der Frankfurter Wertpapierbörse mitgeteilt worden, dass der Antrag auf ein Listing im Entry-Standard ohne Begründung abgelehnt wurde. Der Entrade Capital PLC wurde die Möglichkeit auf Neuantrag eingeräumt, sobald die Gesellschaft die ab 1. Juli 2012 geltenden mehr...

  • DPRG-Vorstand beruft Schuster zum Arbeitskreis-Leiter Berlin (ots) - Der Bundesvorstand der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG) hat Christian H. Schuster (IFK Berlin) zum Arbeitskreisleiter "Verbandskommunikation" berufen. Schuster koordiniert damit die bundesweite Gruppe von PR- und Kommunikationsverantwortliche aus Verbänden. "Pate" für den Arbeitskreis im Bundesvorstand des Verbands ist Steffen Ritter, DPRG-Vizepräsident und Vorsitzender der DPRG Landesgruppe Berlin-Brandenburg. Michael Kalthoff-Mahnke, DPRG-Bundesgeschäftsführer, erklärte: "Die Verbandskommunikation mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht