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Coller Capital: Institutionelle Anleger erhöhen ihre Private-Equity-Quote / Große Herausforderungen für alle Beteiligten / Ergebnisse des Global Private Equity Barometers Sommer 2012

Geschrieben am 25-06-2012

London (ots) -

- Die Manager von Private-Equity-Fonds (GPs) müssen Transparenz
und Risikomanagement weiter verbessern
- Drei Viertel der institutionellen Private-Equity-Investoren
(LPs) sind der Auffassung, dass sich die europäische
Wagniskapitalbranche nur durch staatliche Interventionen erholen
kann
- Nach Ansicht der LPs müssen ihre Interessensverbände wie die
Institutional Limited Partners Association (ILPA) mehr zur
Verteidigung von Private Equity tun
- Die Hälfte der LPs meint, dass sich die steigende Zahl separater
LP-Konten negativ auf Private Equity auswirkt

Gemäß dem neuesten Global Private Equity Barometer von Coller
Capital rechnen institutionelle Investoren (Limited Partners, LPs)
damit, dass sich in den nächsten drei bis fünf Jahren der Anteil von
Private Equity in den Anlageportfolios erhöhen wird, wobei 42% der
LPs eine Erhöhung und 19% einen Rückgang erwarten. Sie sind zugleich
der Ansicht, dass sowohl die LPs als auch die Fondsmanager (General
Partners, GPs) und ebenso die Regierungen ihre Einstellungen und ihr
Verhalten gegenüber der Branche ändern müssen.

Fast die Hälfte der LPs meint, dass Private Equity außerhalb der
Branche als etwas "Schlechtes" angesehen wird, der Rest geht
größtenteils von einer neutralen Beurteilung durch Außenstehende aus.
Ermutigend ist allerdings, dass etwa zwei Drittel der Investoren die
Auffassung vertreten, dass der Ruf der Branche schlechter ist, als
sie es verdient hat. Sie selbst geben zu, einen Teil der Schuld daran
zu tragen: Zwei Drittel der LPs sind der Ansicht, dass Investoren
durch ihre Interessensverbände wie die Institutional Limited Partners
Association (ILPA) mehr zur Verteidigung der Branche unternehmen
sollten.

Investoren sind zudem nicht davon überzeugt, dass alle von LPs
unterstützten Veränderungen für die Branche gut sind. Etwa die Hälfte
der Private-Equity-Investoren ist der Meinung, dass die wachsende
Zahl an separaten LP-Spezialkonten für besonders große
Fondsinvestments, die einzelnen LPs Sonderkonditionen garantieren,
eine negative Entwicklung darstellt. Spezialkonten werden als
potenzielle Ursache für Interessenkonflikte zwischen den LPs eines
Fonds betrachtet.

Nach Meinung der LPs müssen GPs ihre Transparenz und ihr
Risikomanagement weiter verbessern. Etwa 60% der LPs sind davon
überzeugt, dass branchenweit weitere Verbesserungen erforderlich
sind, obwohl nur etwa 10% der Investoren meinen, dass die meisten GPs
in diesem Bereich Defizite haben. Diese Bedenken spiegeln sich bei
der Frage nach den größten Risiken für die Branche wider: Zwar sehen
die LPs aufsichtsrechtliche Änderungen und das makroökonomische
Umfeld als das größte Risiko für Private Equity an, doch wird auch
dem Risiko, dass GPs nicht aus vergangenen Fehlern lernen oder sich
zu Strategiewechseln verleiten lassen, große Bedeutung zugemessen.

Jeremy Coller, CIO von Coller Capital, meint zu den
Barometer-Ergebnissen: "Die Entwicklung von Private Equity wurde in
der Anfangszeit zum Großteil von den GPs angetrieben, doch sind die
Herausforderungen, vor denen die Branche heute steht, zweifellos für
LPs und GPs gleichermaßen von Bedeutung. Die Gefahren für den Ruf von
Private Equity, die rapide Zunahme von Spezialkonten, die aufsichts-
und steuerrechtlichen Bedingungen für europäische
Wagniskapitalinvestitionen - dies sind alles Themen, bei denen LPs
entscheidendes Gewicht haben. Wenn Private Equity der Gesellschaft
sein volles Potenzial im Hinblick auf Wohlstand, Arbeitsplätze und
Wettbewerbsfähigkeit zur Verfügung stellen soll, werden Investoren
ihren Anliegen Gehör verschaffen müssen."

Axel Hansing, Partner bei Coller Capital, meint zum
deutschsprachigen Markt: "Das äußerst volatile Börsenumfeld lenkt zu
Recht den Blick auf Private Equity als Anlagealternative. Während bei
Börsengängen Flaute herrscht und die Marktteilnehmer die weitere
Entwicklung der Schulden- und Finanzkrise abwarten, hat sich der
Private-Equity-Markt belebt. Das gilt sowohl für stattfindende oder
in Vorbereitung befindliche Transaktionen als auch für die generelle
Erwartung an den Anlageerfolg heimischer Fonds."

Wagniskapital in Europa

Alle europäischen Staaten wollen eine starke inländische
Wagniskapitalbranche, die das Wachstum von Kleinunternehmen fördert.
Drei Viertel der LPs sind jedoch davon überzeugt, dass sich die
rückläufige Entwicklung in der europäischen Wagniskapitalbranche
nicht ohne bedeutende staatliche Unterstützung durch bessere
aufsichts- und steuerrechtliche Bedingungen umkehren kann. Das
Barometer zeigt, dass der typische Investor (Median) in europäischen
Wagniskapitalfonds eine Rendite von insgesamt nur 0 bis 5% aus seiner
Anlage erzielt hat und dass über ein Drittel der LPs bei europäischen
Wagnisfinanzierungen insgesamt Verluste einfuhren.

Die Bedingungen für europäisches Wagniskapital werden sich weiter
schwierig gestalten - selbst mit staatlicher Unterstützung. Während
die Mehrheit (59%) der LPs in Europa der Ansicht ist, dass mehr
staatliche Unterstützung einen wesentlichen Unterschied machen würde,
meint nur etwa ein Drittel der LPs aus den anderen Regionen der Welt,
dass sich die europäische Wagniskapitalbranche wieder positiv
entwickeln wird - selbst mit mehr staatlicher Hilfe. Nach Meinung
vieler Investoren (71% der LPs in Europa und 56% der LPs im
Asien-Pazifik-Raum) könnten jedoch Unternehmen als Wagniskapitalgeber
die Lücke in der Frühphasenfinanzierung stärker füllen, wobei
nordamerikanische Investoren hier skeptischer sind.

Sekundärmarkt und Distressed Debt

Der Sekundärmarktboom wird voraussichtlich weiter anhalten. Die
Zahl der LPs, die in den nächsten zwei bis drei Jahren eine
Transaktion als Käufer oder Verkäufer von Vermögenswerten auf dem
Sekundärmarkt für Private Equity plant, liegt leicht oberhalb des
historischen Hochs seit Existenz dieses Marktes.

Zudem herrscht eine große Übereinstimmung bezüglich der
voraussichtlichen Renditen aus Distressed-Debt-Fonds. Drei Fünftel
der Investoren rechnen in den nächsten drei bis fünf Jahren bei
Distressed Debt mit jährlichen Nettorenditen von 11 bis 15%, wobei
fast alle LPs (89%) eine Rendite von mindestens 11% aus dieser
Anlageklasse erwarten.

Direkt- und Co-Investitionen

In den letzten Jahren sind die Direktinvestitionen von LPs in
Privatunternehmen stark angestiegen. Im Sommer 2006 investierten laut
dem Barometer nur etwa ein Drittel der Fondsanleger auch direkt in
Unternehmen. Dieser Anteil ist nun auf zwei Drittel gewachsen. Es
gibt keine Anzeichen dafür, dass sich dieser Trend abschwächen wird:
42% der LPs erklären, dass sie in den nächsten drei Jahren ihre
Direktinvestitionen erhöhen werden.

Co-Investitionen sind ähnlich beliebt: Zwei Drittel der LPs
investieren gemeinsam mit GPs. Etwa ein Drittel der LPs gibt sogar
an, dass sie aktiv nach Gelegenheiten zur Co-Investition suchen oder
GPs den Vorzug geben, die Co-Investments anbieten.

Europa und Nordamerika im Vergleich

Es überrascht nicht, dass Investoren eine unterschiedliche
Entwicklung der wirtschaftlichen Bedingungen in Nordamerika und
Europa vorhersehen. Sie rechnen fast einhellig mit einer
Konjunkturerholung in Nordamerika in den nächsten 12 bis 18 Monaten.
Nur ein Viertel der LPs prognostizieren dies für Europa. Die meisten
LPs gehen von stagnierenden oder sogar schlechter werdenden
wirtschaftlichen Bedingungen in Europa aus.

Bis zu einem gewissen Ausmaß erwarten sie, dass Private Equity
diesem Trend nicht folgen wird. LPs rechnen mit einer weltweiten
Verbesserung der Ausstiegsbedingungen für Private Equity. Sie sind
jedoch der Ansicht, dass sich dies am meisten in Nordamerika
bemerkbar machen wird: 88% der LPs gehen davon aus, dass sich die
Ausstiegsbedingungen auf dem nordamerikanischen Markt verbessern
werden.

Interessant ist, dass die allgemeinen Konjunktur- und
Marktbedingungen vor allem europäische Investoren dazu veranlasst
haben, Private Equity im Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten
positiv zu beurteilen. Während die Anlageklasse generell eine
unverändert starke Unterstützung erfährt und Investoren aus allen
Regionen unter dem Strich zumindest an ihren Zielallokationen
festhalten, werden voraussichtlich ein volles Drittel der
europäischen Investoren ihr Engagement in Private Equity in den
nächsten zwölf Monaten erhöhen, wohingegen es nur 5% der LPs in
Europa reduzieren wollen.

Private Equity in der Asien-Pazifik-Region

In den nächsten drei Jahren wird das Engagement der Investoren auf
der ganzen Welt in Private Equity im Asien-Pazifik-Raum weiter rapide
wachsen. Bei 39% der LPs aus Europa und Nordamerika werden in drei
Jahren voraussichtlich mehr als ein Zehntel ihrer
Private-Equity-Investitionen auf die Asien-Pazifik-Region entfallen,
verglichen mit nur 15% bzw. 21% der Investoren aus diesen zwei
Regionen heute.

Im asiatisch-pazifischen Raum ist Australien mit Abstand der
attraktivste Ort für Buyout-Investitionen. Dagegen sind nach Ansicht
der LPs China, Indien und Indonesien zurzeit die aussichtsreichsten
Märkte für Wagniskapital- und Wachstumsinvestitionen.

Weitere Ergebnisse des Barometers

Die Sommerausgabe 2012 des Barometers analysiert auch die
Meinungen der Anleger über:

- die strategischen Gründe der Investoren für
Private-Equity-Investitionen
- die verschiedenen Haltungen der Investoren gegenüber der
Berücksichtigung und Überwachung von ESG-Kriterien (Umwelt,
Soziales und Governance) bei der Fondsauswahl

Hinweise für Journalisten:

LPs (Limited Partners) sind Anleger in Private-Equity-Fonds. GPs
(General Partners) sind Manager von Private-Equity-Fonds. Das Global
Private Equity Barometer von Coller Capital ist eine einzigartige
Momentaufnahme der weltweiten Trends in Private Equity. Es bietet
einen zweimal jährlich erscheinenden Überblick über die Pläne und
Meinungen von institutionellen Private-Equity-Anlegern aus
Nordamerika, Europa und dem Asien-Pazifik-Raum.

Das aktuelle Barometer erfasste im Frühjahr 2012 die Ansichten von
101 Private-Equity-Anlegern aus der ganzen Welt. Seine Ergebnisse
sind im globalen Maßstab für die LP-Gesamtheit repräsentativ
bezüglich Standort der Anleger, Art der Investoren, gesamtes
Fondsvolumen und Umfang der Erfahrung mit Private-Equity-Investments.

Über Coller Capital:

Coller Capital, gegründet 1990, ist weltweit als Investor auf dem
Sekundärmarkt für Private Equity führend - beim Erwerb von Anteilen
an Private-Equity-Fonds (Wagniskapital, Buyout und Mezzanine) von den
ursprünglichen Erstanlegern und der Übernahme von
Unternehmensportfolios von Eigentümern oder Geldgebern von
Unternehmen. Coller Capital verfügt über ein Fondsvolumen von etwa 11
Milliarden US-Dollar und agiert weltweit. Der Umfang der
Einzelinvestitionen von Coller Capital bewegt sich im Bereich von 1
Million bis über 1 Milliarde US-Dollar.

Coller Capital steht für die Entwicklung des
Private-Equity-Sekundärmarktes insgesamt. Im Jahr 1994 legte das
Unternehmen den ersten europäischen und 1998 den ersten globalen
Sekundärmarktfonds auf. Coller Capital war zudem für viele der
bedeutenden Transaktionen in der Branche verantwortlich. Dazu
gehörten der Kauf des Private-Equity-Portfolios von NatWest für 1
Milliarde US-Dollar von der Royal Bank of Scotland, der erste
bedeutende Erwerb eines Wagniskapitalportfolios von Lucent's Bell
Labs und der Kauf des Portfolios von Abbey National über 900
Millionen US-Dollar.

Zu den jüngsten Transaktionen des Unternehmens gehören: ein Joint
Venture mit Royal Dutch Shell im Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar,
Investitionen bei börsennotierten Private-Equity-Akteuren wie SVG
Capital und 3i sowie der Erwerb des integrierten Finanzportfolios der
Bank of Scotland von der Lloyds Banking Group und Crédit Agricole.



Pressekontakt:
Volker Northoff
Northoff.Com Public Relations
Frankfurt/Main
+49 (0)69/408980-00
info@northoff.com


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