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Kambodscha: "Ein demokratischer Embryo"

Geschrieben am 01-06-2012

Bonn (ots) - Für die Menschenrechtsaktivistin Theary C. Seng
(Kambodscha) gehören die Aufarbeitung der Vergangenheit und der
Bereich Bildung zum Aufbau einer demokratischen Gesellschaft in
Kambodscha. Das machte Seng in einem Interview der Deutschen Welle
deutlich. Am 27. Juni 2012 spricht sie auf dem Deutsche Welle Global
Media Forum.

"Kambodscha ist eine Demokratie, aber eine sehr unreife", sagte
Theary C. Seng. Die politischen Führer des Landes seien "sehr
zögerlich darin, Ideale und Prinzipien der Demokratie anzuwenden".
Dies sei für die Bevölkerung "extrem frustrierend und zerstörerisch",
so die Anwältin für Menschenrechte.

Theary C. Seng, 1971 in Phnom Penh geboren, lebte zur Zeit des
Pol-Pot-Regimes an der Grenze zu Vietnam, wo die Roten Khmer
besonders wüteten. Seng, deren Eltern von den Roten Khmer ermordet
wurden, verbrachte während ihrer Kindheit fünf Monate im Gefängnis.
Mit den überlebenden Familienmitgliedern emigrierte sie 1980 in die
USA. Seng ist Gründerin des "Cambodian Center for Justice &
Reconciliation" und Gründungspräsidentin von "CIVICUS - Center for
Cambodian Civic Education".

"Die Bevölkerung Kambodschas braucht die Demokratie wie die
frische Luft zum Atmen", sagte Seng. Wegen der "Gewalt und Macht der
Führenden" erfüllten sich die Hoffnungen der Menschen jedoch nicht.
Hinzu komme "der Mangel an Möglichkeiten, an Bildung und
Beschäftigung zu kommen - wesentliche Elemente, um das Wachstum der
Demokratie zu fördern". Seng wörtlich: "Kambodscha ist ein
demokratischer Embryo, der ums Überleben kämpft, um irgendwann
selbstbestimmt leben zu können."

Zum Rote-Khmer-Tribunal sagte Seng, dieses habe "die
Strafverfolgung in ein politisches Betrugstheater umfunktioniert und
die Geschichte umgeschrieben, um den mächtigen Interessen Einzelner,
der Regierungspartei und bestimmten regionalen und internationalen
Kräften zu dienen".

Erinnerungskultur und Demokratieerziehung seien "ausgesprochen
wichtig, um eine Gesellschaft wieder aufzubauen, die in jeder
Hinsicht und in hohem Maße erschüttert ist". Dies werde durch
bürgerschaftliches Engagement und Erziehung möglich - "zwei
wesentliche Notwendigkeiten an einem Ort wie Kambodscha".

Auf dem Deutsche Welle Global Media Forum wird Theary C. Seng an
einem Plenum zum Thema "Bildungsarbeit in Konflikt- und
Krisenregionen" teilnehmen. In diesem Jahr steht der internationale
Kongress in Bonn unter dem Motto "Kultur - Bildung - Medien: Zukunft
lebenswert gestalten."

Deutsche Welle Global Media Forum 2012

Das Deutsche Welle Global Media Forum 2012 steht unter der
Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission e.V..
Mitveranstalter ist die Stiftung Internationale Begegnung der
Sparkasse in Bonn. Unterstützt wird die Konferenz zudem vom
Auswärtigen Amt, dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung,
der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des
Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn, DHL, dem
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
und der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung.

DEUTSCHE WELLE GLOBAL MEDIA FORUM: www.dw-GMF.de
PRESSEPORTAL: www.dw.de/presse
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Pressekontakt:
Deutsche Welle
Unternehmenskommunikation
Dr. Johannes Hoffmann
Kurt-Schumacher-Str.3
53113 Bonn

T. 0228.429-2041/2
E-Mail: johannes.hoffmann@dw.de


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