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Weser-Kurier: Kommentar zu Eurobonds

Geschrieben am 21-05-2012

Bremen (ots) - Der Krach zwischen Frankreich und Italien auf der
einen sowie Deutschland auf der anderen Seite über die sogenannten
Euro-Bonds - Anleihen für die gesamte Euro-Zone - weist exakt auf den
Grundfehler der Gemeinschaftswährung hin: Es gibt wohl eine Währung,
aber keine Gemeinschaft. Denn eine einheitliche Währung in einer
politischen Union funktioniert nur, wenn es dazu auch eine
Fiskalunion gibt. Also die Verpflichtung aller Mitglieder,
wirtschafts- und finanzpolitisch an einem Strang zu ziehen. Das
funktioniert aber hinten und vorne nicht. Der Streit über die
Euro-Bonds beweist es. Deutschland profitiert im Moment extrem davon,
dass es als Hort der Stabilität in der Euro-Zone gilt. Deshalb
bezahlen Investoren sogar schon Strafzinsen, um Deutschland Geld
leihen zu dürfen. Der Bundesfinanzminister hat selten so gute
Geschäfte gemacht. Umgekehrt bezahlen jedoch Länder wie Spanien oder
Italien sehr hohe Zinsen. Deutschland spricht zumindest mit
gespaltener Zunge, wenn es sich als Mitglied der Euro-Zone quasi auf
Kosten anderer Mitglieder saniert - und andererseits jeden eigenen
Beitrag über gemeinsame Anleihen wüst zurückweist. Die gesamte
Gemeinschaft hat sich in der Frage, welche Wege aus der Euro-Krise
führen, jedoch schon längst heillos verrannt. Fiskalunion? Aber
natürlich! Euro-Bonds? Auf gar keinen Fall! Und Hilfe für
Krisenländer? Spanien, Italien - unbedingt! Griechenland - das
allerallerallerletzte Mal! Da blicken doch selbst Experten nicht mehr
durch. Und überhaupt Griechenland. Ob das Land nun in die Pleite
rutscht, freiwillig aus dem Euro ausscheidet oder von der EU dazu
gezwungen wird: Es ist inzwischen alles denkbar. Vor allem: Nichts
davon wird mehr als Katastrophe angesehen. Das ist in all dem
Euro-Krisen-Chaos die vielleicht beste Nachricht. Zwei Jahre und
unzählige Milliarden Euro später ist eine Griechen-Pleite und deren
Folge von den Märkten offenbar bereits eingerechnet. Die EU hat damit
Zeit gewonnen, mehr Gemeinschaft zu schaffen. Sie sollte diese Chance
schnell und effektiv nutzen.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


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