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Tigerschutz: Licht und Schatten / Tiger-Konferenz in Neu Delhi: WWF-Untersuchung bemängelt Missstände in Zweidrittel der Schutzgebiete

Geschrieben am 13-05-2012

Berlin (ots) - Berlin, 13. Mai 2012 Einer WWF-Analyse zufolge
erfüllen auch zwei Jahre nach dem internationalen Tiger-Gipfel in St.
Petersburg zweidrittel aller untersuchten Tiger-Schutzgebiete nicht
die notwendigen Mindeststan-dards, um einen ausreichenden Schutz der
seltenen Großkatzen vor Wilderei zu gewährleisten. Vielen Schutzzonen
fehle es an ausreichendem Personal und die Strafverfolgung von
Wilderei und Schmuggel seitens der Behörden sei ungenügend,
kritisiert der WWF. "Das Ziel der internationalen
Staatengemeinschaft, die Bestandszahlen der Tiger bis ins Jahr 2022
von heute etwa 3.200 auf mehr als 6.000 zu verdoppel kann nur
gelingen, wenn endlich in den entscheidenden Tiger-Lebensräumen die
Wilderei auf nahezu null reduziert wird", sagt Volker Homes, Leiter
Artenschutz beim WWF Deutschland angesichts eines Treffens von
hochrangigen Regierungsvertretern aller dreizehn
Tigerverbreitungsstaaten in Neu Dehli kommende Woche. Den
Tiger-Schutzgebieten fehle es an einem einheitlichen Management und
international vergleichbaren Schutz-Standards. So gäbe es etwa im
Royal Belum State Park in Malaysia, der vom WWF als entscheidend für
das Überleben des Malayischen Tigers eingestuft wird, erhebliche
Wilderei. Diese sei vor allem darauf zurückzuführen, dass für eine
Fläche von über 1.000 Quadratkilometer nur 17 Ranger eingesetzt
würden. Zum Vergleich: Im indischen Nationalpark Kaziranga sind rund
800 Vollzugsbeamten für rund. 860 Quadratkilometer verantwortlich.

"In vielen Tiger-Heimatländern geht es vor allem darum, die Natur
auszubeuten. Es werden Milliarden Euro in neue Infrastrukturprojekte
gesteckt, Lebensraumzerstörung schreitet voran, aber effektive
Wilderei-Bekämpfung gibt es oft nicht", kritisiert Homes. So seien
auch zwei Jahre nach dem Internationalen Tigergipfel in St.
Petersburg bisher nur sieben Tigerverbreitungsstaaten, darunter
Indien, Vietnam und Nepal, im Global Tiger Forum (GTF) organisiert.
Doch nur eine permanente, internationale Struktur die den Tigerschutz
überwacht und vorantreibt könne eine effektive, grenzüberschreitende
Bekämpfung auch von Wilderei und Schmuggel gewährleisten. Homes
fordert daher vor allem von China und Russland, endlich dem Forum
beizutreten.

Neben aller Kritik gäbe es jedoch auch erste Silberstreifen am
Horizont, so WWF-Experte Homes. Ein Pilotprojekt zur Wilderei- und
Schmuggelbekämpfung wurde in Nepal, Bhutan, Indien und Malaysia
gestartet. In Indonesien hätten weitere sieben Anti-Wildereieinheiten
durch WWF-Unterstützung ihre Arbeit zum Schutz des vom Aussterben
bedrohten Sumatra-Tigers aufgenommen. Und auch in der Mekong-Region
wurden im vergangenen Jahr Ranger ausgebildet, für die der WWF die
notwendige Feldausrüstung bereitstellte.

Als erfolgreich hat sich 2011 außerdem die Einrichtung von
Informationsnetzwerken in den Gemeinden, die um Tiger-Schutzgebiete
herum liegen, erwiesen. Damit wird es für Wilderer zunehmend
schwerer, bei ihren illegalen Taten unentdeckt zu bleiben. Die
Effektivität der Naturschutzarbeit in der Mekong-Region beweisen
demnach steigende Populationszahlen von Huftieren, die auch den Tiger
nicht verborgen bleiben dürften. Vermehrt finden sich nach
WWF-Informationen deren Spuren in immer größeren Teilen des Waldes.
Bis sich die Maßnahmen jedoch in steigenden Tiger-Bestandszahlen
niederschlagen, müssten noch einige Anstrengungen unternommen werden.

Weitere Informationen: Roland Gramling, Pressestelle, WWF
Deutschland, 030-311 777 425



Pressekontakt:
- Volker Homes, WWF Artenschutz, 030/311 777 239, homes@wwf.de
- Hintergrundinformationen unter www.wwf.de/tiger
- Roland Gramling, WWF Pressestelle, 0151/18 85 49 80


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