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NABU und NAJU: Neue AIDAmar ist umwelttechnisch von gestern AIDA Cruises veranstaltet schmutzige Schiffstaufe - NAJU und NABU zeigen mit "rauchendem Schornstein" Flagge im Hafen

Geschrieben am 12-05-2012

Hamburg (ots) - Mit einem rauchenden Modell-Schornstein haben der
NABU und seine Jugendorganisation NAJU am Samstag im Hamburger Hafen
gegen die Luftverschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe protestiert. Mit
großem Marketingaufwand wirbt AIDA Cruises seit Monaten für ihren
jüngsten Flottenzugang: das Kreuzfahrtschiff AIDAmar. Nach Angaben
von AIDA Cruises findet ihr zu Ehren die "größte Schiffstaufe alle
Zeiten" statt. Aus Sicht des NABU, der seit einem Jahr über die
gefährlichen Schiffsemissionen der Ozeanriesen informiert, zeichnet
sich die Veranstaltung jedoch durch einen anderen Superlativ aus:

"Mit großem Aufwand zieht AIDA vier seiner Schiffe in Hamburg
zusammen und veranstaltet so eine der schmutzigsten Schiffstaufen
aller Zeiten. Die Schiffe AIDAblu, AIDAluna und AIDAsol sind maximal
erst drei Jahre alt, verfügen aber über keinerlei Abgastechnik, um
die schlimmsten Auswirkungen der giftigen Abgase zu reduzieren. Auch
die neue 385 Millionen Euro teure AIDAmar hat weder einen
Stickoxid-Katalysator, noch einen Rußpartikelfilter an Bord. Für die
Umwelt sowie die Gesundheit der Passagiere und Küstenanwohner ist
dies eine schlechte Nachricht. Alle AIDA Schiffe sind umwelttechnisch
von gestern", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Stickoxid-Katalysatoren, die rund 95 Prozent der Stickoxide aus dem
Abgas neutralisieren und dabei auch einen Teil der krebserregenden
Rußpartikel reduzieren, sind bereits bei rund 500 Handelsschiffen
seit Jahren erfolgreich im Einsatz. In Kombination mit einem
Rußpartikelfilter, der die feinsten Partikel stoppt und so einen
Beitrag zum Gesundheits- und Klimaschutz leistet, könnten die
gravierendsten Belastungen durch Schiffsabgase verhindert werden.

"AIDA wirbt wie kein zweites Kreuzfahrtunternehmen mit seinem
Umweltengagement, aber ausgerechnet bei der Verwendung von
Abgastechnik herrscht beim deutschen Marktführer absolute Flaute. Die
vier in Hamburg versammelten AIDA-Schiffe stoßen deshalb auf gleicher
Strecke umgerechnet etwa so viele Luftschadstoffe aus, wie 20
Millionen moderne Pkw", so Miller.

Obwohl sich die NABU-Kampagne "Mir stinkts! Kreuzfahrtschiffe
sauber machen!" keineswegs allein gegen AIDA Cruises richtet, hat das
Rostocker Unternehmen besonders empfindlich auf den viel zitierten
NABU-Emissionsvergleich zwischen Pkw und Kreuzfahrtschiff sowie
belastendes Bildmaterial von rußenden Kreuzfahrtschiffen reagiert und
in den letzten Monaten viel unternommen, um vom eigenen Versagen
abzulenken. So darf ein Wissenschaftler der FH Flensburg eine
Gegendarstellung zu den NABU-Emissionszahlen vornehmen. Der nicht
unwesentliche Unterschied zwischen Luftschadstoffen (Rußpartikeln,
Schwefeldioxid und Stickstoffoxid), deren gewaltigen Ausstoß der NABU
bemängelt und dem Klimagas Kohlendioxid, wurde nicht bedacht.
Peinlich für das Unternehmen und den Wissenschaftler. Darüber hinaus
wirbt AIDA vollmundig damit, mit den kommenden Schiffen nur noch mit
vergleichsweise sauberem Treibstoff zu fahren und auf giftiges
Schweröl zu verzichten. In Nordeuropa, wo die geplanten AIDA-Schiffe
unterwegs sein sollen, ist allerdings ohnehin Schiffsdiesel als
Treibstoff vorgeschrieben. AIDA hält sich also nur an die schwachen
gesetzlichen Vorgaben.

NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger: "Immer wieder unterlaufen
AIDA Fehler, wenn es darum geht, die Bemühungen des Unternehmens zur
Luftreinhaltung darzustellen. Dies passt nicht zu einem
Kreuzfahrtanbieter, bei dem Umweltschutz Chefsache sein soll."
Bereits 2010 wurde ein Unternehmenssprecher in der Wochenzeitung "Die
ZEIT" zitiert: "Bei uns sieht man aus den Schornsteinen nur weißen
Rauch aufsteigen." Aktuelle Fotos (http://www.nabu.de/mirstinkts) des
NABU beweisen das Gegenteil: Ohne Rußfilter kommen bei der neuen
AIDAmar schwarze Abgasfahnen aus dem Schornstein.

"AIDA-Präsident Michael Thamm, der im Sommer zu Costa Kreuzfahrten
wechselt, hinterlässt seinem Nachfolger ein Unternehmen, bei dem
Umweltanspruch und Realität noch weit auseinanderklaffen. Der
designierte Präsident Michael Ungerer muss bei den kommenden
Neubauten endlich Abgastechnik einsetzen, so wie es Hapag-Lloyd für
seinen Neubau MS Europa 2 bereits angekündigt hat", forderte Oeliger.

Aktive von NABU und NAJU haben heute Besucher des Hafengeburtstags
über die giftigen und umweltschädlichen Auswirkungen von
Schiffsabgasen aufgeklärt. Außerdem ließen sich viele Besucher mit
einer Botschaft an AIDA fotografieren.

Fotos von Hafenbesuchern mit einer persönlichen Botschaft an die
Kreuzfahrtindustrie ab 17 Uhr im Internet unter http://www.naju-kampa
gnen.de/deutsch/galerien/hamburger_hafengeburtstag__mir_stinkts/index
.php

Fotos der schwarz-rußenden AIDAmar und ab 17 Uhr auch der Aktion
im Hafen im Internet unter http://www.nabu.de/mirstinkts



Pressekontakt:
Dietmar Oeliger, Leiter Verkehrspolitik, NABU-Bundesverband, Tel.
0172.9201823


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