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Gefährliche Schlafattacken - Piloten sehen massive Gefahr für Passagiere wegen zu langer Dienstzeiten

Geschrieben am 22-04-2012

Hamburg (ots) - Der gefährliche Schlaf im Cockpit: Immer wieder
nicken Piloten während des Fluges ein, sind teilweise minutenlang
völlig weggetreten. Experten sehen aufgrund der Übermüdung der
Piloten die Sicherheit der Passagiere an Bord massiv in Gefahr. Denn
beim Fliegen sind Start und Landung besonders gefährlich - und
gelandet wird am Schluss der Dienstzeit. Im NDR Magazin "Menschen und
Schlagzeilen" (Dienstag, 24. April, 21.15 Uhr, NDR Fernsehen)
berichten zwei erfahrene Piloten exklusiv vor der Kamera von ihren
Erlebnissen. "Ich kann mich an einen Rückflug von China nach
Deutschland erinnern, auf dem wir für etwa 10 Minuten weggetreten
waren - und zwar gemeinsam", sagt Thomas Büld, langjähriger Kapitän
bei verschiedenen Fluglinien.

Schuld sind laut Berufsverband Vereinigung Cockpit neben
Schichtdiensten, Zeitzonenwechseln und schlechten Ruhezeitregelungen
rechtlich erlaubte Flugdienstzeiten von bis zu 15 Stunden am Tag und
bis zu 11 Stunden und 45 Minuten in der Nacht. Insbesondere günstige
Airlines nutzen diesen legalen Rahmen nach Informationen von
"Menschen und Schlagzeilen" aus.

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat nun einen
Vorschlag für eine Neuregelung der Flugdienstzeiten vorgelegt. Dafür
wurden auch wissenschaftliche Gutachten eingeholt. Doch während die
Wissenschaftler maximal lediglich eine Flugzeit von 13 Stunden am Tag
und 10 Stunden in der Nacht für medizinisch vertretbar halten,
ignoriert die EASA diese Aussagen. Sie hält an ihrem Vorschlag von
Dienstzeiten bis 15 Stunden am Tag fest. Nur in der Nacht soll die
Dienstzeit auf 11 Stunden reduziert werden - immer noch eine Stunde
mehr als Wissenschaftler empfehlen. Für Bereitschaftsdienste liegen
diese Zeiten sogar noch höher.

Auf Nachfrage von "Menschen und Schlagzeilen" teilte die EASA mit,
dass man Informationen von verschiedenen Quellen eingeholt und
unterschiedliche Standpunkte für die Neuregelung geprüft habe. Die
Lobby der europäischen Fluggesellschaften hat ihren Einfluss bei der
Neuregelung der Flugdienstzeiten offenbar besonders ausgiebig
genutzt. "Menschen und Schlagzeilen" liegt ein internes Schreiben des
Verbandes "Association of European Airlines" vor, in dem die
Fluggesellschaften mit Blick auf den EASA-Entwurf ihre eigene
Lobbyarbeit loben. Die EASA wollte dieses Schreiben gegenüber dem NDR
nicht kommentieren.

Die EU wird voraussichtlich im Sommer über den Entwurf der EASA
entscheiden. Sollte er verabschiedet werden, sehen Piloten eine
massive Gefahr. "So können wir im Cockpit keine Verantwortung für die
Passagiere übernehmen", sagt Flugkapitän Thomas Büld.

Informationen frei zur Veröffentlichung bei Nennung Quelle:
"Menschen und Schlagzeilen"

Sendetermin: Dienstag, 24. April, 21.15 Uhr, NDR Fernsehen



Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199
presse@ndr.de
http://www.ndr.de


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