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NDR Info: anonymisierte Bewerbungsverfahren bieten vor allem Frauen bessere Chancen

Geschrieben am 17-04-2012

Hamburg (ots) -

Sperrfrist: 17.04.2012 01:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Bei anonymisierten Bewerbungen haben Frauen im Vergleich zu
herkömmlichen Verfahren tendenziell bessere Chancen, zu einem
persönlichen Gespräch eingeladen zu werden. Zu diesem Ergebnis kommt
eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, die dem
Nachrichtenradio NDR Info vorliegt. Besonders, wenn sich die
ausgeschriebene Stelle an Personen mit Berufserfahrung richtet,
verbessern sich die Chancen für Frauen gegenüber herkömmlichen
Bewerbungsverfahren. Aber auch jüngere Frauen haben bei dem
anonymisierten Verfahren Vorteile, z. B., weil sie etwa wegen eines
möglichen Kinderwunsches im herkömmlichen Bewerbungsverfahren
potentiell benachteiligt würden. Auch bei Bewerbern mit
Migrationshintergrund hat sich mit dem anonymisierten Verfahren die
Chance verbessert, zu einem persönlichen Gespräch eingeladen zu
werden. Hier stößt die Studie allerdings an ihre Grenzen.

An dem Modellprojekt haben Unternehmen und Verwaltungen
teilgenommen, die auch schon zuvor sensibel mit dem Thema
Chancengleichheit umgegangen sind. Hier empfehlen die Forscher
weitere Studien. Das Fazit der Personalverantwortlichen fällt
durchweg positiv aus: Anonymisierte Bewerbungsverfahren seien in
nahezu allen Beschäftigungsbereichen umsetzbar. Stellen könnten so
erfolgreich besetzt werden. Viele Beteiligte gaben an, dass durch die
Teilnahme eine Diskussion über die bisherige Rekrutierungspraxis des
Unternehmens entstanden sei. Auch bei den Bewerbern kommt das
Verfahren gut weg. 41 Prozent glauben, dass sich ihre Chance dadurch
verbessert hat, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.
54 Prozent gaben an, durch das anonyme Verfahren ihr Potential besser
darstellen zu können.

An dem Modellprojekt der Antidiskriminierungsstelle des Bundes
hatten sich acht Organisationen beteiligt. Vier weltweit agierende
Konzerne (Deutsche Post DHL, Deutsche Telekom, L'Oréal Deutschland,
Porcter & Gamble), drei öffentliche Verwaltungen
(Bundesfamilienministerium, Bundesagentur für Arbeit
Regionaldirektion NRW, Stadtverwaltung Celle) und ein
mittelständisches Unternehmen (Mydays). In einem Zeitraum von zwölf
Monaten wurden insgesamt 8550 Bewerbungen anonymisiert eingesehen.
Das heißt: Name, Geschlecht, Nationalität und Geburtsort,
Behinderung, Geburtsdatum bzw. Alter, Familienstand und Foto waren
der Organisation in der ersten Bewerbungsrunde nicht bekannt. Erst
nach der Entscheidung, ob ein Bewerber zu einem persönlichen Gespräch
geladen wird, wurden diese Angaben einsehbar.

Für Rückfragen: Peter Mücke, NDR, ARD-Hauptstadtstudio, Tel.:
030/2288-3540.



Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199
presse@ndr.de
http://www.ndr.de


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