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Erneuerbare-Energien-Gesetz: Experten fordern Systemwechsel

Geschrieben am 14-04-2012

Berlin (ots) - Deutschlands Ökonomen halten das
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für ineffizient und fordern einen
Wechsel der Fördersystematik. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung
von Wirtschaftswissenschaftlern im Auftrag der Initiative Neue
Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der WirtschaftsWoche (WiWo).
Danach geben 60 Experten an, dass das EEG den Ausbau der erneuerbaren
Energien nicht kosteneffizient fördert. Nur neun Experten sind
anderer Ansicht. An der Umfrage haben sich 72 Professoren der
Wirtschaftswissenschaften beteiligt.

Um die Kosteneffizienz der Energiewende zu erhöhen, fordert fast
die Hälfte der Ökonomen eine Veränderung in der Art der
Förderpolitik. Insbesondere sollte der Wettbewerb zwischen den
verschiedenen Technologien der erneuerbaren Energiegewinnung gestärkt
werden. "Die bestehende Fördersystematik verhindert Wettbewerb
zwischen den erneuerbaren Energien. Die Energiewende wird so
unbezahlbar. Ein Quotensystem, wie es die Monopolkommission
vorgeschlagen hat, stärkt den Wettbewerb und senkt die Kosten",
kommentiert Prof. Dr. Justus Haucap, Direktor des Düsseldorfer
Instituts für Wettbewerbsökonomie (DICE) und Vorsitzender der
Monopolkommission, der an der Umfrage teilgenommen hat.

Die hohen Kosten der Energiewende könnten nach Expertenmeinung die
wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands negativ beeinflussen.
Negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum fürchten die
Ökonomen vor allem kurzfristig, wenn die derzeitige Fördersystematik
der Energiewende beibehalten wird. "Die Kosten für die Energiewende
laufen aus dem Ruder. Die Energiewende wird zur Gefahr für Wachstum
und Wohlstand in Deutschland", warnt der Geschäftsführer der INSM,
Hubertus Pellengahr und fordert eine Abkehr von der bestehenden
Fördersystematik. "Der Ausbau erneuerbarer Energien kann nur
gelingen, wenn wir bei deren Förderung die marktwirtschaftlichen
Prinzipien nicht unter den Tisch kehren. Die Energiewende braucht
einen Ordnungsrahmen, der die Kräfte des Marktes nutzt und nicht
unterbindet", so Pellengahr weiter.

Weniger pessimistisch bewerten die Ökonomen dagegen die
Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit. 44 Ökonomen glauben, dass
kurzfristig die Versorgungssicherheit gewährleistet ist. Langfristig
sehen sogar 52 Experten keine Beeinträchtigungen. Immerhin 28
Professoren rechnen jedoch, zumindest kurzfristig, mit einer
Gefährdung des hohen Versorgungsstandards in Deutschland. Vor allem
der Ausbau der Netze (38 Experten) und der Speicherkapazitäten (41
Experten) bereitet den Wirtschaftswissenschaftlern Sorge.

Im Rahmen des IW-Expertenvotums wurden Professoren der
Wirtschaftswissenschaften, die an Universitäten in Deutschland tätig
sind, zwischen dem 12. und 30. März online befragt. Insgesamt haben
sich 72 Professoren an der Umfrage beteiligt. Die Umfrage ist Teil
des Deutschlands Checks, einer Dauerstudie im Auftrag der INSM und
der WirtschaftsWoche.

Mehr Informationen im Internet unter www.deutschland-check.de

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein
überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in
Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche
Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und
Elektro-Industrie finanziert.  



Pressekontakt:
Florian von Hennet, Tel. 030-27877-174, hennet@insm.de


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