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Bayerischer Familienunternehmer-Kongress im Maximilianeum (mit Bild)

Geschrieben am 23-03-2012

München (ots) -

Der Verband DIE FAMILIENUNTERNEHMER diskutiert Parteiprogramme zu
Wirtschafts- und Haushaltsfragen mit CSU, SPD, FDP und den Grünen im
Bayerischen Landtag, moderiert von Sigmund Gottlieb.

Die Stärke der deutschen Wirtschaft und der bayerischen Wirtschaft
im Besonderen kommt in einem sehr hohen Maß von den
Familienunternehmen, die ca. 80% der Erwerbstätigen in Deutschland
beschäftigen. Familienunternehmen sind in allen Unternehmensgrößen,
bis hin zur Großindustrie und den großen Handelsketten, vertreten und
zeichnen sich dadurch aus, dass sich das Interesse der Eigentümer
durch seine Langfristigkeit mit dem Interesse der Firma und dem der
Stakeholder deckt. Viele Familien deklarieren außerdem laut
Intes-Studie sogar: Firmeninteressen kommen vor
Gesellschafterinteresse. Dies ist eine deutliche Unterscheidung zum
reinen Shareholder-Value-Ansatz und führt zu einer größeren
Interessensgleichheit mit den Arbeitnehmern und dem Standort
Deutschland.

"Das Denken in Generationen führt dazu, dass Nachhaltigkeit,
Innovation und soziales Engagement einen hohen Stellenwert bekommen
und im Zielkonflikt gegenüber kurzfristigen Gewinn- und
Kursoptimierungen die Oberhand behalten", unterstrich Martin
Schoeller, bayerischer Landesvorsitzender von DIE
FAMILIENUNTERNEHMER.

Die Parteien wurden vertreten durch Franz Josef Pschierer,
Staatssekretär im Finanzministerium, Eike Hallitzky,
finanzpolitischer Sprecher der Grünen, Florian Pronold,
Landesvorsitzender der Bayern SPD, Thomas Hacker,
Fraktionsvorsitzender FDP.

Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch, FDP, und der
Präsident der Familienunternehmer, Lutz Goebel, eröffneten den
Kongress. EU-Kommissar Günther Oettinger erläuterte zum Abschluss
seine Vision für Europa und die Europäische Union sowie die
Energie-Strategie Europa's.

Nachdem die Reformen der Rot-Grünen-Koalition unter Bundeskanzler
Schröder und der Denkansatz der Agenda 2010 die Arbeitslosigkeit in
Deutschland von 4,9 auf 2,9 mio. reduziert hat (trotz Krisen), die
Anzahl der Beschäftigten von 39 auf 41 mio. gestiegen ist und
Deutschland das stärkste Wachstum in Europa erwirtschaftete, wollten
die Familienunternehmer wissen, ob dieser Kurs fortgesetzt wird zum
Wohle aller oder ob hier das Rad zu Lasten der unternehmerischen
Initiative wieder zurück gedreht werden soll. Die Familienunternehmer
betonten, dass der Arbeitsmarkt, und damit die Arbeitnehmer, deutlich
Schaden nehmen können, wenn das passieren sollte.

Sowohl Eigenkapitalbelastung (Unternehmens- und Einkommenssteuer,
Generationswechselbelastung (Erbschaftssteuer) sowie auch Belastung
des freien Vermögens (Vermögenssteuer) führen zu empfindlichen
Einbußen der Finanzierbarkeit der Arbeitsplätze.

Nicht umsonst werden wir von Frankreich, England und Spanien
beneidet um die wirtschaftliche Stärke und Arbeitsmarktstabilität,
die zu 80 % von den 180.000 Familienunternehmen erwirtschaftet wird.

Es ist nicht lange her, dass es bei uns ganz anders aussah mit
Arbeitslosenzahlen von knapp 5 mio. Die Unternehmer wiesen darauf
hin, dass Schweden mit Null Erbschafts- und Schenkungssteuern, Null
Vermögenssteuer und wettbewerbsfähigen Unternehmenssteuern trotzdem
ein schützendes soziales Netz finanzieren kann bei gleichzeitig viel
geringerer Staatsverschuldung.

Die problematische Lage in Griechenland kann auch zeigen, was mit
einer Volkswirtschaft passiert, wenn die Rahmenbedingungen für
Unternehmer nicht mehr wettbewerbsfähig sind.

Sigmund Gottlieb konnte feststellen, dass Union und FDP an diesem
Kurs, der der Devise folgt "Sozial ist, was Arbeit schafft",
festhalten, und damit die erreichte Stabilität und Stärke weiter
festigen wollen. Die Fragen an Eike Hallitzky von den Grünen und
Florian Pronold von der SPD, ob man auf die populistische Wirkung von
zusätzlichen Lasten für die Wirtschaft verzichten kann aufgrund von
erfolgreichen Best-Practice-Beispielen wie Schweden, wurde von
beiden Parteien verneint. Sie machen sich mehr Sorgen um die
Spreizung der Einkommen als um die Konsequenzen für den Arbeitsmarkt.

Beide Parteien gaben offen zu, dass sie alle Steuern anheben und
die Vermögenssteuer einführen wollen. "Die Familienunternehmer sind
sehr enttäuscht, dass genau die Parteien, die mit Bundeskanzler
Schröder den Wohlstand für alle und die erhöhte Stärke der deutschen
Volkswirtschaft erfolgreich ermöglicht hatten, ihre eigenen
sinnvollen Reformen wieder zurück drehen wollen", sagte Martin
Schoeller.

Herr Helmut Schreiner von der Schreiner Group erklärte, die
Unternehmer müssten Last mit Lust tragen, Nachteile für die ganze
Gesellschaft entstehen aber dann, wenn der Bogen überspannt wird und
man beginnen muss, sich europäisch zu optimieren. Die
internationalen, familienunabhängigen Konzerne zahlen deutlich
weniger Steuern als die regional stärker engagierten
Familienunternehmer. Hier eins drauf zu legen, wäre eine Schwächung
und ein Eigentor. Florian Pronold und Herr Hallitzky räumten ein,
dass diese Fragen komplex sind und hierüber noch weiter diskutiert
werden müsse.

Insbesondere zum Thema Vermögenssteuer sollte berücksichtigt
werden, dass zusätzliche Steuern erst dann akzeptabel erscheinen,
wenn ein Vermögen nach Inflation einen Zuwachs erzielen konnte.

Zum Thema Erbschaftssteuer wurde darauf hingewiesen, dass
Nicht-Familienkonzerne bei Ableben eines Vorstandsvorsitzenden auch
nicht mit 20 - 30 % ihres Unternehmenswertes bestraft werden, und
dass genau diese Maßnahme die Kontinuität der Arbeitsplätze
gefährdet, denn wenn es zum Verkauf der Firma im Erbfall kommen muss,
sind Verlagerungen ins Ausland, Private Equity-Beteiligungen oder
Standortzusammenlegungen mit Konzernen der Standardfall. Die
Diversifikation würde kontinuierlich zu Lasten von Konzentration und
Verlagerung leiden.

Die hohe Industriequote in Deutschland, die sehr viel höher ist
als in England, Frankreich und den USA, hängt mit der
familienfreundlichen Politik zusammen. Man kann in diesen
Nachbarländern sehen, was passieren würde, wenn diese Politik
aufgegeben würde.

"Das Gedankengut der FDP kommt somit dem Arbeitsmarkt und allen
Einkommensschichten zu Gute. Dies ist ein Zusammenhang, der noch
stärker ins Bewusstsein gerückt werden muss", so Martin Schoeller.



Pressekontakt:
Die Familienunternehmer - ASU
Martin Schoeller
Landesvorsitzender Bayern
Tel.: 089-55277-104
martin.schoeller@schoeller.org


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