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WAZ: Preis an Erdogan: schlechte Idee. Kommentar von Frank Preuß

Geschrieben am 15-03-2012

Essen (ots) - So viel Aufmerksamkeit für den "Steiger Award" hat
sich der Veranstalter nun doch nicht gewünscht. Ein Protestgewitter,
das sich seit Tagen über der Gala in Bochum entlädt, dazu
angekündigte Demonstrationen, das will so gar nicht zu Glanz und
Glamour passen, den diese an sich sympathische Preisverleihung in
jedem Jahr verströmt.

Sascha Hellen, ein junger, quirliger Macher und bei der Prominenz
weltweit bestens vernetzt, hat das Maß an Empörung unterschätzt über
eine Ehrung, die der türkische Ministerpräsident entgegennimmt. Das
hätte er besser wissen müssen. Der "Steiger" ist ein Preis für
Toleranz und Menschlichkeit. Welch ein Hohn bei einer Figur wie
Tayyip Erdogan, die den Völkermord an den Armeniern leugnet, die
Medien schikaniert und bei Integrationsfragen einen zwiespältigen
Eindruck hinterlässt.

Es hilft nicht, darauf zu verweisen, dass Erdogan die Auszeichnung
nur stellvertretend für 50 Jahre deutsch-türkische Freundschaft in
Empfang nimmt. Ihn mit diesem Preis in der Hand auf der Bühne zu
sehen, ist eine Provokation. Dass die deutsche Politik mit dem
demokratisch gewählten Regierungschef der Türkei im Dialog steht,
versteht sich von selbst. Dem Mann den "Steiger Award" in die Hand zu
drücken, ist etwas anderes. Die Laudatio hält Gerhard Schröder. Wer
Putin für einen lupenreinen Demokraten hält, bekommt das hin.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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