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Langfriststudie über die entscheidenden globalen Wachstumstrends bis 2020 (Teil 2): Kleine Innovationen mit Billionen-Wirkung

Geschrieben am 12-03-2012

München (ots) -

- Weiterentwicklungen bestehender Produkte und Dienstleistungen
führen zu globalem BIP-Wachstum von fünf Billionen US-Dollar bis
2020
- Völlig neue Technologien haben einen Wachstumseffekt von "nur"
einer Billion US-Dollar
- Bahnbrechende Innovationen in fünf Bereichen zu erwarten: Nano-
und Biotechnologie, Robotik, künstliche Intelligenz und Social
Media
- Beschleunigung des Wachstums in forschungsstarken Ländern

Innovationen sind die wesentliche Grundlage für den steigenden
Wohlstand auf der Welt bis zum Jahr 2020. Neue Technologien wie
Robotik oder künstliche Intelligenz und noch viel stärker die stetige
Verbesserung bestehender Produkte und Dienstleistungen: Das sind zwei
von acht strukturellen Trends, die bis zum Jahr 2020 zu einem Anstieg
des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 40 Prozent auf 90
Billionen US-Dollar führen werden - ungeachtet kurzfristiger Krisen
und volatiler Märkte. In einer einzigartigen Langfriststudie zeigt
die internationale Managementberatung Bain & Company, dass vor allem
forschungsstarke Länder wie Deutschland und die Schweiz von der
steigenden Nachfrage nach kleinen und großen Innovationen profitieren
werden.

Wer an Produktneuheiten denkt, denkt nicht an Kaffee. Und doch ist
die Kaffeebranche ein gutes Beispiel für den enormen Wert stetiger
Verbesserungen eines vermeintlich ausgereiften Produkts. Dank Pads,
Kapseln und Coffee Shops stieg der weltweite Kaffeeumsatz in den
vergangenen zehn Jahren um 80 Prozent auf 135 Milliarden US-Dollar.
Der Kaffeeverbrauch erhöhte sich in diesem Zeitraum gerade einmal um
20 Prozent.

Auch in anderen Branchen haben intelligente Weiterentwicklungen
vorhandener Angebote einen enormen Umsatzeffekt: Bain & Company kommt
in seiner neuen Langfriststudie zu dem Ergebnis, dass das weltweite
BIP durch solchen Neuerungen bis zum Jahr 2020 um fünf Billionen
US-Dollar ansteigen wird. Die häufig im Marketing und durch
verbesserte Prozesse angestoßenen Produktweiterentwicklungen tragen
damit knapp 20 Prozent zu dem von Bain bis 2020 prognostizierten
Wachstum der Weltwirtschaft bei: Insgesamt erwartet die Beratung
einen Anstieg des weltweiten BIP um 27 Billionen US-Dollar auf 90
Billionen US-Dollar bis zum Ende der Dekade.

Industriestaaten profitieren von neuen, attraktiven Angeboten

Die Studie widerlegt zugleich die These vom Ende des Wachstums und
einem Wohlstandsverlust in den Industriestaaten. Denn 40 Prozent des
prognostizierten BIP-Anstiegs entfallen der umfassenden
Modellrechnung zufolge auf Europa und Nordamerika. Für zusätzliche
Umsätze in den Industriestaaten sorgt unter anderem die wachsende
Nachfrage der kaufkräftigen Bevölkerung nach optimierten und
differenzierten Produkten. Für die steigende Kauflust nennt die
Bain-Studie drei wesentliche Gründe: Erstens werden Konsumenten
verstärkt zu Premiumprodukten wie der Café Latte aus dem Coffee Shop
oder dem iPhone greifen. Zweitens vergrößert die Weiterentwicklung
bestehender Produkte die Preisspielräume der Unternehmen. Und
drittens steigt die Gesamtnachfrage je besser es gelingt, mit mehr
Produktvarianten weitere Marktnischen abzudecken.

Nach Überzeugung von Bain-Deutschlandchef Rolf-Magnus Weddigen
werden die inkrementellen Innovationen mit großem Wachstumspotenzial
in vielen Betrieben noch unterschätzt: "Beim Thema Innovation denken
Unternehmen häufig nur an neue Produkte und den Einsatz neuer
Technologien", so Weddigen. "Dabei übersehen sie die Chancen, die
sich aus der Optimierung ihres Leistungsspektrums ergeben." Welche
Effekte das selbst in Lowtech-Branchen hat, belegt der Erfolg von
Bio-Supermärkten. Wenn die Qualität stimmt, sind Verbraucher bereit,
erheblich mehr für Lebensmittel aus Bioläden zu zahlen. Rolf-Magnus
Weddigen ist daher überzeugt: "Unabhängig von Branche und Größe kann
jedes Unternehmen sein Kerngeschäft weiterentwickeln und mit
attraktiveren Produkten oder den richtigen Services höhere Umsätze
erwirtschaften."

Bahnbrechende neue Technologien in fünf Bereichen zu erwarten

Der große Wert kleiner Innovationen wird auch deutlich, wenn man
ihr Wachstumspotenzial von fünf Billionen US-Dollar mit dem
Umsatzpotenzial vergleicht, das die Bain-Studie völlig neuen
Technologien beimisst. Demnach werden Nano- und Biotechnologie,
künstliche Intelligenz, Robotik und soziale Medien bis zum Jahr 2020
lediglich zu einem Anstieg des globalen BIP um eine Billion US-Dollar
führen. Sie können aber die Rahmenbedingungen in weiten Teilen der
Wirtschaft so sehr verändern, wie einst die Elektrizität oder die
Dampfmaschine. "Diese Technologien werden einen Produktivitätsschub
auslösen und zur Entstehung völlig neuer Märkte führen", erklärt
Bain-Deutschlandchef Weddigen. "Unternehmen müssen deshalb prüfen,
ob, wann und wie sie ihr Geschäftsmodell beeinflussen und sich
frühzeitig darauf einstellen."

Von steigenden Umsätzen mit neuen Technologien dürften
insbesondere forschungsstarke Länder wie die USA, Deutschland und die
Schweiz profitieren. Bain geht davon aus, dass sich das Wachstum
dieser Länder zum Ende der Dekade hin sogar beschleunigen könnte.
"Die Dynamik der Weltwirtschaft eröffnet gerade deutschen und
Schweizer Unternehmen enorme Chancen", so Weddigen. "Sie sollten
daher trotz aller kurzfristigen Turbulenzen konsequent langfristige
Wachstumsstrategien verfolgen und insbesondere ihre Innovationskraft
ständig verbessern."

Zusammenfassung:

Die acht Billionen-Dollar-Wachstumstrends und ihr Umsatzpotenzial
bis 2020

1. Wachsende Mittelschicht: plus 10 Billionen US-Dollar
Insbesondere in den Schwellenländern werden 1,3 Milliarden Menschen
bis 2020 die kritische Grenze von 5.000 US-Dollar Haushaltseinkommen
pro Jahr überschreiten und erstmals über freies Einkommen für den
Konsum verfügen.

2. Ausbau der Infrastruktur: plus 1 Billion US-Dollar Während in
den Industriestaaten angesichts leerer staatlicher Kassen Straßen,
Bahntrassen und Stromnetze vermehrt von privaten Unternehmen
finanziert werden, investieren die Schwellenländer selbst massiv in
moderne Infrastruktur.

3. Steigende Militärausgaben: plus 1 Billion US-Dollar Der
wachsende Wohlstand asiatischer Staaten wird mit einer Aufrüstung
einhergehen, denn diese Länder wollen ihre Liefer- und Absatzwege
auch militärisch absichern. Im Westen stehen Terrorbekämpfung und
neue Themen wie Cyber War mit ausgefeilter Abhör- und Funktechnik im
Zentrum.

4. Effizienter Rohstoffeinsatz: plus 3 Billionen US-Dollar
Angesichts endlicher Ressourcen steigen die Preise für Rohstoffe wie
Öl, Getreide und Metalle. Zugleich eröffnet die wachsende Knappheit
der Ressourcen neue Chancen für Anbieter alternativer und
ressourcenschonender Produktionsverfahren.

5. Bessere Bildung: plus 2 Billionen US-Dollar Je größer der
Wohlstand, desto größer der Bedarf nach qualifizierten
Arbeitskräften. Der War for Talent wird ein Dauerbrenner bleiben -
und zwar in Industrie- und Schwellenländern. Denn auch in den sich
entwickelnden Märkten fehlen inzwischen Fach- und Führungskräfte.
Neue Technologien, wie eLearning eröffnen in diesem Umfeld westlichen
Anbietern neue Wachstumschancen.

6. Höhere Gesundheitsausgaben: plus 4 Billionen US-Dollar Die
rasante Alterung der Bevölkerung in den Industriestaaten und der
medizinische Fortschritt treiben den Gesundheitsmarkt weiter an.

7. Optimierte Produkte und Dienste: plus 5 Billionen US-Dollar Mit
einer ständigen Verbesserung bestehender Produkte und
Dienstleistungen wecken Unternehmen neue Bedürfnisse bei
Verbrauchern. Der Gebrauch teurer Smartphones anstelle einfacher
Handys oder der Übergang vom Filterkaffee zu erheblich teureren
Kapseln und Pads zeigen das hier schlummernde Potenzial.

8. Bahnbrechende Innovationen: plus 1 Billion US-Dollar
Insbesondere in der Nanotechnologie, der Biotechnologie, der Robotik,
der künstlichen Intelligenz und bei sozialen Medien könnte es zu
technologischen Durchbrüchen kommen, die einen Produktivitätsschub in
weiten Teilen der Wirtschaft auslösen.



Pressekontakt:
Leila Kunstmann-Seik
Bain & Company Germany, Karlsplatz 1, 80335 München
Tel: +49 89 5123 1246, E-Mail: leila.kunstmann@bain.com


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