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Nur 1% der humanitären Hilfe gilt speziell behinderten und älteren Menschen

Geschrieben am 22-02-2012

München (ots) - Zwischen dem Bedürfnis älterer und behinderter
Menschen nach humanitärer Hilfe und der tatsächlich geleisteten Hilfe
besteht ein großer Unterschied. Eine heute vorgelegte Studie, die von
Handicap International und Help Age gemeinsam durchgeführt wurde,
deckt dies auf. Nur 1% der internationalen humanitären Hilfe richtet
sich spezifisch an diese Menschen, die jedoch von Krisen besonders
stark betroffen sind.

Die Studie verdeutlicht, dass jährlich humanitäre
Krisensituationen mehr als 350 Millionen Menschen betreffen. Unter
diesen sind zahlreiche Menschen, die aufgrund ihres Alters oder einer
Behinderung ganz spezielle Nöte und Bedürfnisse haben. "In
Krisenzeiten sollten Hilfsorganisationen gerade die besonders
schutzbedürftigen Menschen berücksichtigen, denn für sie ist der
Zugang zu Hilfe am schwierigsten" erklärt Jean-Pierre Delomier,
Nothilfekoordinator von Handicap International. "Deshalb versuchen
wir, die grundlegenden und speziellen Bedürfnisse dieser Menschen zu
decken, da sie oftmals nicht an Hilfsmaßnahmen partizipieren können."

Die Nothilfekoordinatorin von HelpAge, Frances Stevenson, betont:
"Unser Bericht zeigt, dass es ein ernstes Problem im internationalen
humanitären Vorgehen gibt. Einrichtungen humanitärer Hilfe versagen
regelmäßig in der Unterstützung der Bedürftigsten. In Notsituationen
sind ältere und behinderte Menschen ganz besonders betroffen, doch
immer wieder wird ihr Bedarf unzureichend eingeschätzt, analysiert
und in Hilfsprogramme eingebaut."

11 Prozent der Weltbevölkerung sind älter als 60 Jahre. Eine im
Juni 2011 veröffentlichte Studie der WHO zeigt zudem, das 15 Prozent
aller Menschen weltweit mit einer Behinderung leben. Obwohl dies ein
bedeutsamer Teil der Weltbevölkerung ist, liegt die humanitäre Hilfe
für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung deutlich unter dem
eigentlichen Bedarf dieser Bevölkerungsgruppen. Die Analyse von 6.003
Projekten aus 14 konsolidierten UN-Hilfsappellen (CAP) und vier so
genannten Flash-Appeals zwischen 2010 und 2011 ergibt:
- Nur 1% der Projekte (61) zielt auf ältere Menschen oder
Menschen mit Behinderung.
- In 21 Ländern, darunter Tschad, die Zentralafrikanische
Republik und 16 Länder in Westafrika, gilt keines der
Projekte diesen Menschen.
- Die Finanzierung von humanitären Projekten speziell für
Menschen mit Behinderung nahm zwischen 2010 und 2011 von
0,7 auf 0,43 Prozent ab.

In Notsituationen sind ältere und behinderte Menschen ganz
besonders betroffen: Wegen mangelnder Mobilität, schlechtem Zugang zu
Hilfsangeboten und medizinischer Versorgung sowie Problemen, ihren
Lebensunterhalt zu sichern. Solange keine speziellen Maßnahmen
ergriffen werden, bleiben die Nöte dieser besonders hilfsbedürftigen
Menschen weiterhin ungehört. Daher ist es unabdingbar, dass Akteure
der humanitären Hilfe umdenken, den speziellen Bedarf berücksichtigen
und wenn nötig ihre Projekte anpassen oder neue, gezielte
Interventionen anbieten.

Die aktuelle Studie finden Sie hier: http://ots.de/PspCs

Zu den Organisationen:

Handicap international ist eine unabhängige gemeinnützige
Organisation, die in Situationen von Armut und sozialer Ausgrenzung,
von Konflikten und Katastrophen interveniert. Sie unterstützt
behinderte und andere besonders hilfsbedürftige Menschen, damit ihre
grundlegenden Bedürfnisse gedeckt werden, sich ihre Lebensbedingungen
verbessern und ihre Würde und ihre Grundrechte besser respektiert
werden. www.handicap-international.de

HelpAge International hilft älteren Menschen, ihre Rechte zu
erlangen und Diskriminierung und Armut zu überwinden, so dass sie in
Würde und Sicherheit aktiv und gesund leben können. www.helpage.org



Pressekontakt:
Information: Dr. Eva Maria Fischer Handicap International 089/54 76
06 13, 0176/99 28 41 35 www.handicap-international.de


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