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Sparkassen kämpfen für ihre erfolgreichen Geschäftsmodelle Ergebnisse der 10. Handelsblatt Jahrestagung "Zukunftsstrategien für Sparkassen und Landesbanken" (8./9. Februar 2012, Berlin)

Geschrieben am 16-02-2012

Berlin/Düsseldorf (ots) - Berlin, Februar 2012. Die europäische
Staatschuldenkrise sowie die aktuelle Diskussion über wirksame
Regulierungen und eine weitere Konsolidierung des
öffentlich-rechtlichen Banken-Sektors standen im Fokus der 10.
Handelsblatt Jahrestagung "Zukunftsstrategien für Sparkassen und
Landesbanken" (8. und 9. Februar 2012) in Berlin.

"Wir brauchen Regulierung, vor allem für die Produkte und
Finanzinstitute, die die Krise auch verursacht haben", stellte der
Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV),
Heinrich Haasis, zum Auftakt vor den rund 250 Teilnehmern fest. Die
europäische Staatsschuldenkrise führe zu neuen Risikobewertungen und
-einschätzungen, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar gewesen
seien. "Der Fall Griechenland entwickelt sich so, dass eine
Staatspleite nicht mehr ausgeschlossen werden kann", sagte er.
Allerdings seien eine Staatspleite Griechenlands und ein Austritt aus
dem Euro nicht der Beginn des Zerfalls der Währungsunion.

Finanzregulierung ist nötig, aber ...

Die Anstrengungen, die in der internationalen
Finanzmarktregulierung bis jetzt unternommen worden seien, waren nach
Ansicht von Haasis noch nicht ausreichend. "Investmentbanken waren
noch nie so groß wie heute", sagte er. Während das klassische
Bankgeschäft stark reguliert würde, sei im Schattenbankensektor
nichts passiert. Große Finanzinstitutionen führten noch in immer in
erheblicher und zum Teil systemgefährdender Größenordnung
Transaktionen jenseits von Börsen oder zentralen
Abwicklungsplattformen und damit ohne Markttransparenz durch. Haasis
erinnerte weiter daran, dass Basel III ursprünglich für international
tätige Großbanken erarbeitet worden sei und darum nicht einfach auf
regional tätige, kleinere Institute übertragen werden könne. Er hielt
es für unvertretbar, dass durch Basel III die
Mittelstandsfinanzierung verteuert, die Kapitalmarktfinanzierung
gegenüber der Bankfinanzierung bevorzugt und Kapitalanrechnungen von
finanzwirtschaftlichen Verbünden erschwert würden. Bei der Umsetzung
von Basel III bestehe noch erheblicher Gesprächsbedarf, so der
DSGV-Präsident weiter.

Sparkassen-System hat sich bewährt

Trotz der widrigen Wettbewerbsverhältnisse auf dem deutschen Markt
und ohne Staatshilfen werden die Sparkassen das Geschäftsjahr 2011
etwa auf dem Vorjahresniveau abschließen, sagte Haasis mit Blick auf
die erfolgreichen Geschäftsmodelle der Sparkassen-Gruppe. Für 2012
erwartete er ebenfalls ein auskömmliches Ergebnis, da Sparkassen
weiterhin auf ein hervorragendes Kreditgeschäft mit mittelständischen
Unternehmen bauen könnten. Bezugnehmend auf die Thesen von Prof. Dr.
Jan Pieter Krahnen (Goethe Universität Frankfurt), die im Verlauf der
Handelsblatt-Jahrestagung auch diskutiert wurden, betonte Haasis die
große Bedeutung des dezentralen, kommunal gegliederten
Sparkassensystems. Die Sparkassen würden an diesem System festhalten.
Es habe sich in der Krise bewährt.

Konsolidierung der Landesbanken ist ein langjähriger Prozess

Schwächen hätten während der Finanzkrise allerdings einige
Geschäftsmodelle der Landesbanken gezeigt. Den Korrekturbedarf bei
den Landesbanken habe die Sparkassen-Gruppe akzeptiert und gestalte
ihn aktiv mit. Seit der Krise sei die risikogewichtete Aktiva der
Landesbanken bereits um 31 Prozent gesenkt worden, insbesondere in
den Geschäftsfeldern, die sich als krisenanfällig erwiesen hätten.
Weiterhin erfolgreich seien die Landesbanken im
Unternehmenskreditgeschäft. Haasis erinnerte daran, dass alle
Landesbanken zusammen fast 20 Prozent der Unternehmenskredite in
Deutschland vergeben würden und damit einen existenziellen Beitrag
für die deutsche Volkswirtschaft leisteten. Der notwendige
Konsolidierungsprozess der Landesbanken müsse so gestaltet werden,
dass er von den einzelnen Instituten ohne negative Auswirkungen auf
die Kreditversorgung zu bewältigen sei. Dieser Prozess werde sich
über viele Jahre hinziehen und werde kaum in ein einziges Institut
münden, so Haasis weiter. Die Konsolidierung sei auf einem guten Weg.
Die Sparkassen seien heute Allein- und Mehrheitseigentümer der
DekaBank, der Landesbank Berlin und der Helaba. Hinzu kämen relevante
Beteiligungen an der LBBW und der Nord/LB. Die BayernLB und die HSH
seien wichtige Verbundpartner und DSGV-Mitglieder und überwiegend in
Länderhand. "Auf dieser Basis wird man künftig über weitere Schritte
zur Stärkung der Konsolidierung nachdenken können", betonte er.

Weiterlesen unter:
http://www.zukunftsforum-sparkassen.de/sparkassen-pb

Die Handelsblatt Jahrestagung "Zukunftsstrategien für Sparkassen
und Landesbanken" hat sich als unabhängige Informations- und
Diskussionsplattform für den öffentlich-rechtlichen Bankensektor
etabliert und wird geschätzt für ihre Aktualität, Themenvielfalt und
Praxisnähe. Referenten, Teilnehmer und Aussteller nutzen darüber
hinaus die vielen Möglichkeiten für einen informellen Austausch. Im
nächsten Jahr findet die Handelsblatt-Jahrestagung am 19. und 20.
Februar 2013 in Berlin statt.

Pressefotos zum kostenlosen Download unter:
http://www.konferenz.de/fotos-sparla2012

Weitere Informationen unter:

http://www.zukunftsforum-sparkassen.de



Pressekontakt:
EUROFORUM Deutschland SE
Konzeption und Organisation für Handelsblatt Veranstaltungen
Dr. phil. Nadja Thomas
Senior-Pressereferentin
Prinzenallee 3
40549 Düsseldorf
Telefon.: +49 (0)2 11. 96 86-33 87
E-Mail: nadja.thomas@euroforum.com


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