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Die eigenen vier Wände zählen - riskante Anlageformen zunehmend unattraktiv (mit Bild)

Geschrieben am 09-02-2012

Nürnberg (ots) -

Die deutschen Privatanleger setzen vor allem auf Sicherheit. Das
eigene Haus, der Bausparvertrag und die betriebliche Altersvorsorge
sind derzeit die attraktivsten Anlageformen. Auch das klassische
Sparbuch spielt nach wie vor eine wichtige Rolle. Die anderen zehn
befragten Nationen schreiben Risikovermeidung bei Geldanlagen
ebenfalls groß. Das ergab das aktuelle GfK-Investmentbarometer, das
der GfK Verein regelmäßig zusammen mit dem Wall Street Journal Europe
durchführt.

Geld in die eigenen vier Wände zu investieren erscheint den
Deutschen derzeit sinnvoll: 77 Prozent der privaten Finanzentscheider
halten eine Investition in die eigene Wohnung oder ins eigene Haus
für attraktiv oder sehr attraktiv. Damit befinden sie sich in guter
Gesellschaft: In acht der insgesamt elf befragten Nationen gilt
Privateigentum ebenfalls als die attraktivste Anlageform - wobei nur
Spanien mit etwas über 70 Prozent einen ähnlich hohen Wert wie
Deutschland erreicht. Dass für die Deutschen Sicherheit besonders
zählt, zeigen auch die weiteren Produkte auf der nationalen
Attraktivitätsrangliste: Platz zwei - mit immerhin 45 Prozent -
belegt der Bausparvertrag, gefolgt von der betrieblichen
Altersvorsorge (41 Prozent) und Gold (37 Prozent).

Aktien dagegen schenken deutsche Sparer kaum noch Vertrauen. Mit
acht Prozent liegen sie ganz hinten auf der Attraktivitätsskala. In
den USA, in Polen und Schweden dagegen halten jeweils etwa ein
Viertel der Privatanleger diese Anlageform für attraktiv oder sehr
attraktiv. Für Prof. Dr. Raimund Wildner, Geschäftsführer des GfK
Vereins, liegen die Gründe auf der Hand: "Deutsche Anleger waren
schon immer sehr sicherheitsbewusst. Dies hat sich durch die hohe
Volatilität der Börse in den letzten Jahren noch verstärkt. Auch die
Diskussion um die Stabilität des Euro führt dazu, dass risikoarme
und an Sachwerten orientierte Anlageformen wie der Kauf einer
Eigentumswohnung oder das Abschließen eines Bausparvertrags hoch
attraktiv sind."

Ideal und Wirklichkeit klaffen bei der Geldanlage auseinander

Fragt man allerdings danach, wie die Menschen in Deutschland ihr
Geld tatsächlich angelegt haben, so ergibt sich ein etwas anderes
Bild: Zwar liegt Wohneigentum mit 45 Prozent auch real auf Platz 1,
im internationalen Vergleich ist dieser Wert jedoch relativ niedrig.
Nur in Portugal und Frankreich investieren noch weniger Menschen in
die eigenen vier Wände.

Das klassische Sparbuch, dass nach der Attraktivitätsrangliste
eigentlich Platz 9 belegen müsste, folgt in Deutschland dagegen
gleich hinter dem Wohneigentum auf Platz 2: 43 Prozent der Befragten
haben derzeit ihr Geld so bei der Bank angelegt. Auf den
nachfolgenden Plätzen rangieren ebenfalls risikoarme
Sparmöglichkeiten: 31 Prozent der Befragten zahlen in einen
Bausparvertrag ein, 28 Prozent legen Geld zu Hause beiseite und in
eine private Kapitallebensversicherung investieren 25 Prozent.

Private Anleger wollen auch künftig das Risiko meiden

Auch bei der Frage, in welche Anlagemöglichkeiten die deutschen
Sparer in den nächsten 12 Monaten stärker oder weniger stark
investieren wollen, zeigt sich, dass die Menschen sehr vorsichtig
geworden sind. Sparen - egal in welcher Form - ist derzeit
unattraktiv. Am ehesten würden die Befragten ihr Geld noch in die
eigenen vier Wände stecken: 12 Prozent sagen, dass sie mehr oder viel
mehr in den nächsten 12 Monaten in ihr eigenes Zuhause investieren
wollen. Allerdings geben auch 25 Prozent an, dass sie die eigene
Immobilie verkaufen oder weniger in diese investieren wollen. Damit
wollen - selbst beim beliebten Eigenheim - mehr Menschen
deinvestieren als investieren.

Auch Gold ist nicht mehr das Anlageprodukt der Zukunft, was sicher
auch an dem inzwischen stark gestiegenen Goldpreis liegt. Von jenen
Privatanlegern, die derzeit Gold besitzen, geben 20 Prozent an, es
verkaufen zu wollen. Allerdings erscheint das Edelmetall einigen
seiner Besitzer auch als sicherer Hafen, denn ebenso viele wollen in
den kommenden 12 Monaten mehr in Gold investieren. Unter allen
Befragten, also auch jene eingeschlossen, die bisher nicht in Gold
investiert haben, reduziert sich der Wert aber drastisch: nur 4
Prozent wollen in den kommenden Monaten die Goldanlage wählen.
Deutliche Verlierer im Investitionsranking hingegen sind die Produkte
der Börse. 17 Prozent geben an, ihr Engagement in Aktien in den
nächsten 12 Monaten reduzieren zu wollen, 28 Prozent wollen sogar
ganz aus dem Geschäft mit den Börsenpapieren aussteigen. Fast ebenso
schlechte Werte erzielen auch die festverzinslichen Wertpapiere, die
Investmentfonds und fondsgebundene Lebensversicherungen.

Zur Studie

Seit 1999 liefert das GfK-Investmentbarometer Daten zum Verhalten
von Privatanlegern in Europa und den USA. In der aktuellen Studie
wurde unter anderem danach gefragt, welche Finanzanlagen private
Finanzentscheider besitzen, wie attraktiv sie die verschiedene
Sparmöglichkeiten/Finanzprodukte einschätzen und in welche
Anlageformen sie in den kommenden 12 Monaten einerseits verstärkt,
andererseits vermindert investieren wollen. Dafür wurden im Oktober
und November 2011 in den Ländern Deutschland, Frankreich,
Griechenland, Großbritannien, Italien, Niederlande, Polen, Portugal,
Schweden, Spanien und den USA insgesamt 9.764 private
Finanzentscheider über 14 Jahre befragt.

Zum GfK Verein

Der GfK Verein ist eine 1934 gegründete Non-Profit-Organisation
zur Förderung der Marktforschung. Er setzt sich aus rund 600
Unternehmen und Einzelpersonen zusammen. Zweck des Vereins ist es,
innovative Forschungsmethoden in enger Zusammenarbeit mit
wissenschaftlichen Institutionen zu entwickeln, die Aus- und
Weiterbildung von Marktforschern zu fördern und die für den privaten
Konsum grundlegenden Strukturen und Entwicklungen in Gesellschaft,
Wirtschaft und Politik zu verfolgen sowie deren Auswirkungen auf die
Verbraucher zu erforschen. Die Studienergebnisse werden den
Mitgliedern des Vereins kostenlos zur Verfügung gestellt. Der GfK
Verein ist Gesellschafter der GfK SE. Weitere Informationen unter
www.gfk-verein.org.
Twitter: www.twitter.com/GfK_Verein; facebook: GfK Verein



Pressekontakt:
GfK Verein, Presse
Sandra Lades
Tel. +49 911 395-3606
E-Mail: sandra.lades@gfk-verein.org


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