(Registrieren)

KfW verzeichnet starke Nachfrage nach Förderung und setzt Modernisierungskurs fort

Geschrieben am 01-02-2012

Frankfurt (ots) -

- Mit 70,4 Mrd. EUR moderate Überschreitung des erwarteten
Fördervolumens
- Nach Ende der Konjunkturprogramme gezielte Rückkehr zu einem
langfristig qualitativen Wachstumskurs
- Ein Drittel der Fördertätigkeit für Umwelt- und Klimaschutz
- Start des KfW-Aktionsplans Energiewende

Die KfW Bankengruppe hat im Jahr 2011 ein Gesamtfördervolumen von
70,4 Mrd. EUR erzielt gegenüber ursprünglich erwarteten 66 Mrd. EUR.
Nach einem Volumen von 63,9 Mrd. EUR im Jahr 2009 sowie eines im Zuge
der Konjunkturprogramme auf 81,4 Mrd. EUR ausgeweiteten
Fördervolumens im Jahr 2010 steuert die KfW damit ihre
Fördertätigkeit wieder auf einen moderaten und langfristig
qualitativen Wachstumskurs. Die KfW hat im Jahr 2011
Finanzierungszusagen an Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen in
Deutschland in Höhe von 50,9 Mrd. EUR gemacht (2010: 64,4 Mrd. EUR).
Deutlich zulegen konnte das internationale Geschäft: Mit einem
Zusagevolumen von 19,2 Mrd. EUR (2010: 15,0 Mrd. EUR) ist dieses um
28 % gewachsen.

"Wie angekündigt hat die KfW nach dem Ende der krisenbedingt stark
ausgeweiteten Fördermaßnahmen im Jahr 2010 ihre Förderung im
vergangenen Jahr wieder reduziert. Das Fördervolumen des Jahres 2011
setzt den moderaten Wachstumskurs der Vorkrisenjahre fort. Es ist
zudem ein Beweis dafür, dass die KfW ihre subsidiäre Rolle ernst
nimmt und sich auch wieder zurückzieht, wenn die Rahmenbedingungen
dies zulassen", sagte der Vorstandsvorsitzende der KfW Bankengruppe,
Dr. Ulrich Schröder bei der Jahresauftakt-Pressekonferenz am Mittwoch
in Frankfurt am Main.

Einen Schwerpunkt der Fördertätigkeit bildete neben der
Mittelstandsförderung der Umwelt- und Klimaschutz. Hierfür hat die
KfW Gesamtzusagen in Höhe von 22,8 Mrd. EUR gemacht, was einem Anteil
von rund 32 % am gesamten Fördervolumen entspricht. Damit floss im
Jahr 2011 nahezu jeder dritte Euro an KfW-Fördermitteln in den Klima-
und Umweltschutz. Diese Quote soll im laufenden Jahr gesteigert
werden.

Weiter vorangetrieben hat die KfW ihren Modernisierungsprozess,
der nach außen eine stärkere Fokussierung des Förderangebots auf
gesellschaftlich relevante Entwicklungen und Nachhaltigkeitskriterien
sowie eine stärkere Orientierung an den Erwartungen und Bedürfnissen
der Kunden umfasst. Nach innen setzt die KfW die Weiterentwicklung
ihrer Prozesse und Organisation fort. Hierzu zählen u. a. die
Optimierung von Geschäftsprozessen, die Erneuerung und
Vereinheitlichung der IT-Systeme, die Anwendung der verschärften
Regulierungsvorschriften für Banken (Basel III, MaRisk) sowie die auf
die besondere Rolle der KfW bezogene Anwendung des
Kreditwesengesetzes (KWG). Dieser Modernisierungskurs wird im
laufenden Jahr in gleichem Tempo fortgesetzt und zudem mit einem
neuen Erscheinungsbild nach außen dokumentiert.

"Die KfW hat bereits wichtige Meilensteine bei ihrer
Modernisierung erreicht, aber es warten noch weitere große Aufgaben
auf uns. Wir werden für die Sicherung unserer Zukunfts- und
Förderfähigkeit in den kommenden Jahren insgesamt 500 Millionen Euro
investieren", sagte Dr. Schröder.

Förderergebnisse der Geschäftsbereiche im Einzelnen

Das Fördervolumen des Geschäftsbereichs KfW Mittelstandsbank lag
bei 22,4 Mrd. EUR. Der damit verbundene Rückgang gegenüber dem Jahr
2010 von -21,7 % ist im Wesentlichen zurückzuführen auf das Ende des
KfW-Sonderprogramms zum 31.12.2010. Gleichwohl liegt das
Zusagevolumen über dem erwarteten Zielvolumen (18,8 Mrd. EUR), was
vor allem das konjunkturelle Wachstum im Jahr 2011 und die damit
verbundene Investitionstätigkeit der Unternehmen reflektiert. Im
Förderschwerpunkt "Innovation" wurde mit 2,2 Mrd. EUR etwa das Niveau
des Vorjahres erreicht (2,1 Mrd. EUR), ebenso wie im
Förderschwerpunkt "Umwelt", das ein Volumen von 10,8 Mrd. EUR
erreichte (2010: 11,1 Mrd. EUR). Hier war eine zweigeteilte
Entwicklung zu beobachten: So sank einerseits die Nachfrage nach
Krediten für Photovoltaikanlagen im KfW-Programm "Erneuerbare
Energien Standard" aufgrund der Reduzierung der Einspeisevergütung im
Rahmen des EEG. Andererseits übertraf das Zusagevolumen im "Umwelt-
und Energieeffizienzprogramm" in Höhe von 3,2 Mrd. EUR den
Vorjahreswert um mehr als das Doppelte.

Der Geschäftsbereich KfW Privatkundenbank erreichte ein
Gesamtfördervolumen von 16,7 Mrd. EUR und liegt damit auf Planniveau.
Das im Vergleich zum Jahr 2010 (20,0 Mrd. EUR) niedrigere
Zusagevolumen ist vor allem auf Vorzieheffekte aus dem Jahr 2010
zurückzuführen, in dem die verschärften Anforderungen der EnEV2009
schrittweise in die Förderprogramme umgesetzt wurden.

Dämpfend auf die Nachfrage wirkten sich zudem die geringere
Mittelausstattung des Bundes zur Zinsverbilligung im Jahr 2011 sowie
die Diskussion über eine mögliche steuerliche Förderung der
energetischen Sanierung aus. Sehr positiv entwickelten sich die
Zusagen im Programm "Altersgerecht Umbauen", das ein Volumen von 0,4
Mrd. EUR erreichte. Das Zusagevolumen im Förderschwerpunkt Bildung
und Soziales betrug 2,2 Mrd. EUR (2010: 2,1 Mrd. EUR).

Der Geschäftsbereich Kommunalbank hat im Jahr 2011 ein
Fördervolumen von 11,8 Mrd. EUR erzielt und liegt damit leicht über
dem Planwert von 11,5 Mrd. EUR. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr
(15,8 Mrd. EUR) ist vor allem auf das Auslaufen der
"Investitionsoffensive Infrastruktur" sowie die planmäßige
Reduzierung der nicht programmgebundenen Refinanzierung der
Landesförderinstitute zurückzuführen. Die Breitenprogramme wie z. B.
der "KfW-Investitionskredit Kommunen" oder "Kommunal Investieren"
verzeichneten eine starke Nachfrage, so dass sich das Fördervolumen
im Segment Infrastrukturfinanzierung mit 4,1 Mrd. EUR gegenüber dem
Jahr 2009 rund verdoppelt hat.

Das von der KfW IPEX-Bank verantwortete Geschäftsfeld Export- und
Projektfinanzierung erzielte ein Zusagevolumen von 13,4 Mrd. EUR. Die
höchsten Zusagen wurden mit 2,1 Mrd. EUR im Sektor Energie und Umwelt
erreicht, gefolgt von Schifffahrt sowie Luftfahrt und Schienenverkehr
mit jeweils 2,0 Mrd. EUR. Ursachen für die Zusagenentwicklung waren
zum einen die positive Investitionsneigung der Unternehmen, zum
anderen die relative Zurückhaltung von Banken und
Kapitalmarktteilnehmern in einzelnen Segmenten.

Das Zusagevolumen im Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und
Transformationsländer lag bei 5,8 Mrd. EUR (2010: 5,7 Mrd. EUR).
Hiervon entfielen 4,5 Mrd. EUR auf die KfW Entwicklungsbank (2010:
4,5 Mrd. EUR). Die KfW Entwicklungsbank hat Eigenmittel in Höhe von
2,6 Mrd. EUR eingebracht. 79 % der von der KfW Entwicklungsbank im
Jahr 2011 getätigten Zusagen sind ODA-anrechenbar (2010: 75 %, 2009:
64 %). Dies unterstreicht die zunehmend bedeutende Rolle der KfW als
Partner des Bundes in diesem Bereich. Die in der Finanzierung
mittelständischer Unternehmen in Entwicklungs- und
Transformationsländern tätige DEG erzielte ein Finanzierungsvolumen
von 1,2 Mrd. EUR (2010: 1,2 Mrd. EUR) und liegt damit auf
Vorjahresniveau.

Das zur Abfederung der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009
aufgesetzte KfW-Programm zur Refinanzierung deutscher Exportkredite
wurde im Februar 2011 unter geänderten Konditionen fortgesetzt. In
diesem Programm stellt die KfW Banken langfristige Mittel für die
Finanzierung deutscher Exporte zur Verfügung. Aufgrund der vor allem
in der zweiten Jahreshälfte 2011 verschärften
Refinanzierungsbedingungen der Banken verzeichnete das Programm eine
lebhafte Nachfrage. Mit einem Zusagevolumen in einem Gegenwert von
650 Mio. EUR hat das Programm dazu beigetragen, deutsche
Exportvorhaben sicherzustellen.

Zur Refinanzierung ihres Förderauftrags hat die KfW langfristige
Mittel in Höhe von 79,7 Mrd. EUR am Kapitalmarkt aufgenommen (2010:
76,4 Mrd. EUR). Dazu emittierte die KfW rund 350 Anleihen in elf
verschiedenen Währungen. Der Erfolg der KfW-Refinanzierung beruht zum
einen auf der Spitzenbonität des Bundes und der expliziten
staatlichen Garantie als auch auf ihrer eigenen transparenten und
langfristig orientierten Emissionsstrategie. In dem von großer Unruhe
und hoher Volatilität geprägten Jahr 2011 profitierte die KfW von der
"Flucht-in-Qualität" der Investoren. Für das Jahr 2012 plant die KfW
wiederum ein Refinanzierungsvolumen von rund 80 Mrd. EUR.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de/newsroom

Fragen von Journalisten beantwortet:
Wolfram Schweickhardt, Telefon: 069 7431 1778, E-Mail:
wolfram.schweickhardt@kfw.de.


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

375977

weitere Artikel:
  • IT-Trends 2012: Business-IT-Alignment sichert die Zukunft / Social Media werden in die Unternehmens-IT integriert Berlin (ots) - Für CIOs ist das Business-IT-Alignment, also die stärkere Vernetzung von Fach- und IT-Bereich, in diesem Jahr der wichtigste Faktor für die Zukunftssicherung ihres Unternehmens. Auf Platz zwei der Agenda der Themen steht die Integration von Standard- und Individualsoftware, gefolgt von Data Quality Management, Enterprise Content und Master Data Management. Das ergab die IT-Trends-Studie 2012. Für die 11. Ausgabe der Untersuchung hat Capgemini im Oktober 2011 die IT-Verantwortlichen von 156 Großunternehmen im deutschsprachigen mehr...

  • DZ BANK integriert Nachrichten von dpa-AFX in Derivateportal Eniteo.de Frankfurt/Main (ots) - Die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX beliefert ab sofort auch das Derivateportal 'Eniteo.de' mit Nachrichten. Den Besuchern des jungen und bereits mehrfach von der Fachpresse ausgezeichneten Produktportals der DZ BANK stehen damit börsentäglich etwa 250 Nachrichten zur Verfügung, die umfangreich und schnell über die Geschehnisse an den internationalen Aktienmärkten informieren. Die strukturierte Zuordnung der News innerhalb der Derivatewelt bietet dem Anleger einen umfassenden Überblick über die aktuellen mehr...

  • Aktuelle Mietpreise in Essen: deutliches Nord-Süd-Gefälle Berlin (ots) - Essen, die 1160 Jahre alte Stadt im Herzen des Ruhrgebietes, ist die neuntgrößte Deutschlands. Die moderne Wirtschafts-, Handels- und Dienstleistungsmetropole gehört zu den 15 deutschen Städten mit der höchsten Mieterquote. In der aktuellen Mietpreis-Betrachtung von ImmobilienScout24 werden derzeit die Essener im Durchschnitt mit 6,00 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete zur Kasse gebeten. Das ist genau ein Euro weniger als im Bundesdurchschnitt. Die Mietpreisanalyse von ImmobilienScout24 ergibt: In der nordrhein-westfälischen mehr...

  • Forschende Pharmaindustrie sagt 14 Mrd. Behandlungen zur Ausrottung von neun vernachlässigten Tropenkrankheiten zu Genf, Schweiz (ots/PRNewswire) - - Spenden konzentrieren sich auf die Umsetzung neuer WHO-Ziele für maximale Wirksamkeit gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases/NTD) - Basis für die Kampagne ist die langjährige Erfahrung der Branche mit innovativen NTD-Therapien Heute gaben forschende Pharmaunternehmen ihre Absicht bekannt, als Beitrag zur Ausrottung bzw. Kontrolle der neun schlimmsten vernachlässigten Tropenkrankheiten (NTD) in den kommenden zehn Jahren 14 Mrd. Behandlungen mehr...

  • UPM setzt seine Investitionen in effiziente Energieerzeugung fort / Am deutschen Standort UPM Schongau wird ein neues Kraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung gebaut Helsinki (ots) - UPM setzt seine Investitionen im Bereich effizienter Energieerzeugung fort und baut ein neues Kraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung im Werk UPM Schongau in Deutschland. Ziel ist eine nennenswerte Reduzierung der Energiekosten sowie die Absicherung der Energieversorgung. Die Investition beläuft sich insgesamt auf 85 Mio. Euro. Das neue Kraftwerk erzeugt Prozesswärme sowie Strom für die Papierfabrik. Außerdem liefert es umweltfreundliche und energieeffiziente Fernwärme für rund 750 Haushalte sowie öffentliche Einrichtungen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht