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Westfalen-Blatt: Deutsche Alzheimer-Gesellschaft lobt Assauers Schritt an die Öffentlichkeit

Geschrieben am 31-01-2012

Bielefeld (ots) - Die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft hat den
früheren Fußballmanager Rudi Assauer dafür gelobt, dass er seine
Erkrankung öffentlich gemacht hat. »Damit hilft er, die Krankheit aus
der Tabuzone herauszuholen«, sagte Hans-Jürgen Freter, der Sprecher
der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft (Berlin), dem WESTFALEN-BLATT.
Er rate jedem Alzheimer-Patienten, in seinem Freundes- und
Bekanntenkreis oder im Verein ebenfalls über die Diagnose zu sprechen
und das Umfeld auf den geistigen Abbau vorzubereiten. »Dann erfährt
man mehr Verständnis und Hilfe, wenn es irgendwann soweit ist«, sagte
Freter.

Obwohl niemand etwas für die Krankheit könne, führe der Verlust
geistiger Fähigkeiten in unserer Gesellschaft zu einer ablehnenden
Haltung vieler Menschen, sagte Freter. Gerade auf dem Land komme es
noch vor, dass Alzheimer-Patienten versteckt würden oder ihre Familie
nicht über die Krankheit spreche. »Alzheimer ist ein Tabu. Deshalb
ist es gut, wenn Prominente es zum Thema machen.« Als Ronald Reagan
1994 fünf Jahre nach Ende seiner US-Präsidentschaft die Nation über
sein Alzheimer informiert habe, habe das viel in Bewegung gesetzt:
»Auf einmal floss Geld in die Forschung.« Diesen Effekt erhoffe er
sich auch für Deutschland, sagte Freter. »Die Alzheimerforschung
bekommt zu wenig Fördermittel und steckt deshalb in den
Kinderschuhen.« Man könne die Krankheit mit Antidementiva allenfalls
für ein Jahr aufhalten, aber selbst das gelinge nicht bei jedem
Patienten. Vorbeugend könne ein gesundes Leben sein: »Man sollte
gesund essen und sich körperlich und geistig fit halten.«

Hans-Jürgen Freter kritisierte, dass die Pflegeversicherung bei
Alzheimer noch immer nicht nicht greife: »Eine Familie, die sich um
einen dementen Menschen kümmert, der aber körperlich noch fit ist,
bekommt kein Geld aus der Pflegeversicherung.« Die Familien könnten
lediglich 200 Euro pro Monat beantragen, um eine Beaufsichtigung des
Kranken zu bezahlen. »Das reicht natürlich vorne und hinten nicht.«

In Deutschland leben etwa 1,2 Millionen demente Menschen, zwei
Drittel von ihnen haben Alzheimer. »Jedes Jahr werden 300 000
Neuerkrankungen diagnostiziert«, sagte Freter. Für sie und ihre
Familien unterhält die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft unter der
Nummer 01803/17 10 17 ein Beratungstelefon.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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