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Importpreise 2011: + 8,0 % gegenüber 2010 - höchster Anstieg seit 2000

Geschrieben am 27-01-2012

Wiesbaden (ots) -

Sperrfrist: 27.01.2012 08:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Der Index der Einfuhrpreise lag im Jahresdurchschnitt 2011 um 8,0
% über dem Vorjahr (2010: + 7,8 %). Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) weiter mitteilt, war dies der höchste Anstieg gegenüber
dem Vorjahr seit 2000 (+ 10,2 % gegenüber 1999).

Prägend für den Index der Einfuhrpreise im Jahr 2011 war
insbesondere die Preisentwicklung bei Rohstoffen wie Erdöl, Erdgas
und Erzen sowie Halbwaren wie Mineralölerzeugnissen und Metallen. Die
Rohölpreise lagen 2011 um 31,7 % höher als 2010, die Preise für
importiertes Mineralöl waren im Schnitt um 28,0 % höher als ein Jahr
zuvor. Sie übertrafen im Jahresdurchschnitt zudem den bisherigen
Rekordwert des Jahres 2008.

Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im
Jahresdurchschnitt 2011 um 5,1 % über dem Stand des Vorjahres.

Importiertes Erdgas war im Jahresdurchschnitt 2011 um 25,7 %
teurer als ein Jahr zuvor, der Index erreichte aber im Gegensatz zu
Erdöl und Mineralölerzeugnissen den Rekorddurchschnitt von 2008
nicht.

Für Erzimporte musste im Jahr 2011 durchschnittlich 23,3 % mehr
bezahlt werden als ein Jahr zuvor. Dabei lag der Einfuhrpreisindex
für Eisenerze um 34,6 % über dem Stand des Vorjahres. Importe von
Nicht-Eisen-Metallerzen wurden um 10,0 % teurer.

Die Preisentwicklung der Metallerze schlug auch auf die
Metallpreise durch: Der Einfuhrpreisindex für Roheisen, Stahl und
Ferrolegierungen lag 2011 um 8,8 % über dem von 2010.
Nicht-Eisen-Metalle und Halbzeug daraus waren im Jahresdurchschnitt
2011 um 12,2 % teurer als in 2010.

Die Preise für Baumwolle erreichten im März 2011 ihren Höchststand
und lagen trotz eines darauf folgenden erheblichen Preisrückgangs im
Jahresdurchschnitt noch um 40,9 % über dem Vorjahreswert. Rohkaffee
verteuerte sich um 39,2 % und für Getreide mussten Importeure im
Durchschnitt 33,7 % mehr bezahlen als in 2010.

Der Index der Ausfuhrpreise lag im Jahresdurchschnitt 2011 um 3,7
% höher als im Vorjahr. Dies war der höchste Anstieg gegenüber dem
Vorjahr seit 1982 (+ 4,3 %).

Veränderungen im Dezember 2011

Im Dezember 2011 lag der Index der Einfuhrpreise um 3,9 % über dem
Vorjahresstand. Im November 2011 hatte die Veränderung zum Vorjahr +
6,0 % und im Oktober + 6,8 % betragen. Gegenüber November 2011 stieg
der Einfuhrpreisindex im Dezember 2011 um 0,3 %.

Importierte Energie war im Dezember 2011 um 16,9 % teurer als im
Dezember 2010. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise für
Energieträger um 0,2 %. Importiertes Rohöl war im Vergleich zu
Dezember 2010 um 17,6 % teurer (+ 0,3 % gegenüber November 2011). Für
Mineralölerzeugnisse musste binnen Jahresfrist 14,6 % mehr bezahlt
werden (keine Veränderung gegenüber November 2011). Die Erdgaspreise
lagen um 24,5 % über denen des Vorjahresmonats (+ 1,4 % gegenüber
November 2011).

Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im
Dezember 2011 um 2,1 % über dem Stand von Dezember 2010 (+ 0,3 %
gegenüber November 2011).

Im Bereich der Metalle und ihrer Rohstoffe war Eisenerz um 14,6 %
teurer als im Dezember 2010 (- 2,0 % gegenüber November 2011). Für
Nicht-Eisen-Metallerze gaben deutsche Importeure dagegen 10,3 %
weniger aus als im Dezember 2010. Im Vergleich zu November 2011
kosteten Nicht-Eisen-Metallerze aber 0,7 % mehr.

Die Importpreise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen lagen im
Dezember 2011 um 2,8 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats,
gegenüber November 2011 fielen sie um 0,2 %. Nicht-Eisen-Metalle und
deren Halbzeug waren im Dezember 2011 im Vergleich zu Dezember 2010
um 4,8 % billiger (- 0,4 % gegenüber November 2011). Das Preisniveau
für Rohaluminium lag um 1,0 % über dem des entsprechenden
Vorjahreszeitraums, die Ware verbilligte sich aber gegenüber November
2011 um 1,5 %. Rohkupfer war im Dezember 2011 um 12,5 % preiswerter
als im Vorjahr, verteuerte sich aber gegenüber dem Vormonat (+ 2,7 %
gegenüber November 2011). Im Bereich der chemischen Erzeugnisse waren
im Dezember 2011 vor allem Düngemittel teurer als im entsprechenden
Vorjahresmonat (+ 18,3 %). Gegenüber November 2011 fielen die Preise
um 0,5 %.

Im Nahrungsmittelsektor lag der Einfuhrpreisindex für
Geflügelfleisch um 16,4 % höher als im Dezember 2010 (- 0,3 %
gegenüber November 2011). Der Einfuhrpreisindex für Schweinefleisch
lag um 9,1 % höher als vor einem Jahr (- 0,1 % gegenüber November
2011), bei Rindfleisch gab es einen Preisanstieg um 5,5 % (+ 0,1 %
gegenüber November 2011). Die Preise für importierte Milch und
Milcherzeugnisse waren im Dezember 2011 im Vergleich zum Dezember
2010 um 5,1 % höher (- 0,2 % gegenüber November 2011), Rohkaffee war
3,7 % teurer (- 0,2 % gegenüber dem Vormonat). Getreide kostete
dagegen 0,5 % weniger als im vergleichbaren Vorjahresmonat (+ 0,4 %
gegenüber November 2011).

Der Index der Ausfuhrpreise lag im Dezember 2011 um 2,1 % über dem
Stand von Dezember 2010. Im November 2011 hatte die Veränderung zum
Vorjahr + 2,9 % und im Oktober + 3,0 % betragen. Gegenüber dem
Vormonat November 2011 stieg der Ausfuhrpreisindex im Dezember 2011
um 0,1 %.

Detaillierte Informationen zu den Statistiken der Ein- und
Ausfuhrpreise bietet die Fachserie 17, Reihen 8.1 und 8.2, die im
Internet unter www.destatis.de -> Publikationen ->
Fachveröffentlichungen erhältlich ist. Die Daten können auch aus den
Tabellen Einfuhrpreise (61411-0006) und Ausfuhrpreise (61421-0006)
über die Datenbank GENESIS-Online bezogen werden.

Eine methodische Kurzbeschreibung und weitere Daten und
Informationen zum Thema bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.




Index der Außenhandelspreise


Veränderung
gegenüber Veränderung
Jahr / Monat 2005 = 100 Vorjahres- gegenüber
zeitraum Vormonat
in % in %

Index der Einfuhrpreise

2005 JD 100 3,4 -
2006 JD 104,4 4,4 -
2007 JD 105,1 0,7 -
2008 JD 109,9 4,6 -
2009 JD 100,5 - 8,6 -
2010 JD 108,3 7,8 -
2011 JD 117,0 8,0 -


2010 Dezember 113,3 12,0 2,3

2011 Januar 115,0 11,8 1,5
Februar 116,3 11,9 1,1
März 117,6 11,3 1,1
April 117,9 9,4 0,3
Mai 117,2 8,1 - 0,6
Juni 116,5 6,5 - 0,6
Juli 117,4 7,5 0,8
August 116,6 6,6 - 0,7
September 117,3 6,9 0,6
Oktober 116,9 6,8 - 0,3
November 117,4 6,0 0,4
Dezember 117,7 3,9 0,3

nachrichtlich:
Gesamtindex ohne
Erdöl und Mineralöl-
erzeugnisse 111,1 2,1 0,3

Index der Ausfuhrpreise

2005 JD 100 0,9 -
2006 JD 101,8 1,8 -
2007 JD 103,0 1,2 -
2008 JD 104,8 1,7 -
2009 JD 102,5 - 2,2 -
2010 JD 106,0 3,4 -
2011 JD 109,9 3,7 -


2010 Dezember 108,0 5,2 0,8

2011 Januar 108,9 5,4 0,8
Februar 109,3 5,4 0,4
März 109,6 4,9 0,3
April 109,9 4,2 0,3
Mai 110,0 3,8 0,1
Juni 110,0 3,4 0,0
Juli 110,3 3,7 0,3
August 110,2 3,2 - 0,1
September 110,2 2,9 +/- 0,0
Oktober 110,0 3,0 - 0,2
November 110,2 2,9 0,2
Dezember 110,3 2,1 0,1

JD = Jahresdurchschnitt

Weitere Auskünfte erhalten Sie über:

Marion Knauer, Telefon: (0611) 75-2302, www.destatis.de/kontakt



Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de


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