(Registrieren)

stern.de: Glaeseker-Rauswurf offenbar wegen Gratisurlauben

Geschrieben am 23-12-2011

Hamburg (ots) - Der bisherige Sprecher von Bundespräsident
Christian Wulff, Olaf Glaeseker, stürzte offenkundig über kostenlose
Urlaubseinladungen des bekannten Partymanagers Manfred Schmidt. Wie
der stern in seiner Online-Ausgabe berichtet, reagierte das
Präsidialamt mit dem Amtsenthebung des Sprechers offensichtlich auf
einen detaillierten Fragenkatalog des stern vom gestrigen
Donnerstagmorgen. Die insgesamt 16 Fragen bezogen sich unter anderem
auf wiederholte kostenlose Urlaubsaufenthalte, die Glaeseker in
Anwesen des als Partykönig und Promi-Netzwerker geltenden Schmidt
verbracht haben soll.

Zeugen hatten dem stern gesagt, dass Glaeseker zum Beispiel Ende
Oktober 2008 zusammen mit seiner Frau - einer früheren
niedersächsischen CDU-Sprecherin - mehrere Tage Gratisurlaub in
Schmidts luxuriöser Finca Can Pere Crous in Arbúcies gut 80 Kilometer
nördlich von Barcelona in Nordspanien genossen hatte. Die Glaesekers
sollen daneben auch in einer Luxuswohnung von Schmidt in Barcelona
sowie in Ferienwohnungen des Unternehmers in Banyuls-sur-Mer in
Südfrankreich geurlaubt haben.

Glaeseker war seinerzeit unter Wulff als Regierungssprecher in der
Staatskanzlei in Hannover auch dienstlich mit Veranstaltungen von
Manfred Schmidt befasst, insbesondere dem so genannten
Nord-Süd-Dialog. Zuletzt am 11.Dezember 2009 wurden mit dem von
Schmidt privatwirtschaftlich organisierten Event die guten
Beziehungen zwischen den CDU-regierten Bundesländern Niedersachsen
und Baden-Württemberg gefeiert. "Das war ausschließlich die
Zuständigkeit von Olaf Glaeseker", sagte der heutige niedersächsische
Regierungssprecher Franz Rainer Enste dem stern auf Fragen zu dem
Nord-Süd-Dialog. Der damalige Ministerpräsident Christian Wulff war
sowohl Teilnehmer wie Schirmherr der Veranstaltung. Er dankte in
einer Rede im Dezember 2009 auch dem Veranstalter. Schmidt gelte, so
Wulff damals wörtlich, als "sozusagen das Gesicht für guten Gastgeber
in Deutschland".

Über die offizielle Website der Staatskanzlei lief damals überdies
eine dreistündige Live-Fernsehübertragung des Events, die das
Regionalprogramm von Sat1 produziert hatte. Seit 2010 - unter dem
neuen Ministerpräsidenten David McAllister (CDU) - fand der
Nord-Süd-Dialog nicht mehr statt. "Diese Vermischung von Politik,
Wirtschaft und Sport wollen wir nicht", sagte McAllisters Sprecher
Enste dem stern.

Das Präsidialamt hat bisher offen gelassen, ob Wulff selbst schon
früher von den Gratiseinladungen für Glaeseker wusste. Entsprechende
Fragen des stern von Donnerstagfrüh ließ Wulff bis gegen
Freitagmittag unbeantwortet. Auch Glaeseker selbst und der
Eventmanager Schmidt äußerten sich bis dahin nicht zu Anfragen.



Pressekontakt:
stern-Reporter
Hans-Martin Tillack
Telefon 030-20224-240

Weitere Informationen finden Sie unter www.stern.de

Diese Meldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

370399

weitere Artikel:
  • Hartz IV: Das ändert sich 2012 Nürnberg (ots) - Zum Jahreswechsel treten einige gesetzliche Änderungen in Kraft, die insbesondere Kunden der Grundsicherung betreffen Ab dem 01. Januar 2012 gelten neue Regelbedarfe in der Grundsicherung für Arbeitsuchende: Alleinstehende und allerziehende Leistungsberechtigte: 374 Euro Zwei in einem gemeinsamen Haushalt zusammenlebende Partner, jeweils: 337 Euro Erwachsene Leistungsberechtigte, die keinen eigenen Haushalt und keinen gemeinsamen Haushalt mit einem Partner führen: 299 Euro Jugendliche von mehr...

  • Steinbach: Französischer Gesetzentwurf stellt Leugnung des Völkermords an Armeniern unter Strafe. Türkische Reaktion unangemessen Berlin (ots) - Das Leugnen von gesetzlich anerkannten Völkermorden wird mit dem gestern von der französischen Nationalversammlung abgestimmten Gesetzentwurf unter Strafe gestellt. Der Genozid an den Armeniern zählt nach französischer Lesart darunter. Zur Reaktion der türkischen Regierung erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Erika Steinbach: "Mit dem Abzug des türkischen Botschafters, dem Einfrieren der militärischen Zusammenarbeit und einem Aussetzen bilateraler mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Stasi-Unterlagen Chef des Beirats der Stasi-Unterlagenbehörde, Schröder, zweifelt am Sinn des neuen Gesetzes Halle (ots) - Der Vorsitzende des Beirates der Stasi-Unterlagen-Behörde, Richard Schröder, zweifelt unabhängig von der jüngsten Unterzeichnung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes durch Bundespräsident Christian Wulff an dessen Sinn. "Man ist darauf angewiesen, die Betroffenen zu bitten und zu betteln; und im Guten konnte man es auch jetzt schon versuchen", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe) mit Blick auf die geplante Versetzung von 45 ehemaligen Stasi-Mitarbeitern aus der Stasi-Unterlagen-Behörde mehr...

  • dbb legt bei Mitgliederzahlen weiter zu Berlin (ots) - Der dbb beamtenbund und tarifunion legt bei den Mitgliederzahlen weiter zu. Der gewerkschaftliche Dachverband verzeichnet zum Jahresende 2011 (Stand 1. Dezember) insgesamt 1.265.720 Mitglieder. "Das bedeutet: Wir konnten gegenüber dem Vorjahr erneut Mitglieder hinzugewinnen - und zwar genau 4.746", sagte dbb Chef Peter Heesen. "Darin sehen wir eine deutliche Anerkennung unserer erfolgreichen Arbeit als große deutsche Interessenvertretung für Beamte und Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst und im privaten Dienstleistungssektor. mehr...

  • Keine Steuergelder für Meereszerstörung / Greenpeace Aktivisten protestieren an deutschen Fischtrawlern gegen Ausbeutung der Meere Bremerhaven, Ijmuinden (Holland) (ots) - 23. 12. 2011 - Gegen das Zerstören und Überfischen der Meere durch subventionierte Fischereifahrzeuge protestieren Greenpeace Aktivisten heute an Fischtrawlern in Bremerhaven und im holländischen Ijmuiden. An die Bordwand der schwimmenden Fischfangfabrik "Jan Maria" haben die Umweltschützer in Bremerhaven von Schlauchbooten aus ein fast 30 Meter langes Banner befestigt. Darauf steht: "Keine Steuergelder für Meereszerstörung". Die "Jan Maria" gehört zur Fangflotte der Europäischen Union (EU). mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht