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Putenhalter ergreifen Initiative und überarbeiten "Eckwerte": Tierschutz, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik an einem Tisch

Geschrieben am 22-12-2011

Berlin (ots) - Die deutschen Putenhalter nehmen ihre Verpflichtung
für das Tierwohl ernst. Aus diesem Grund hat der Verband Deutscher
Putenerzeuger (VDP) unter dem Dach des Zentralverbandes der Deutschen
Geflügelwirtschaft (ZDG) aus eigener Initiative eine Überarbeitung
der sogenannten "Bundeseinheitlichen Eckwerte" angestoßen, die als
Regelwerk für die Putenhaltung eine freiwillige, für die Branche
allerdings bindende Vereinbarung darstellen. Zu den Beratungen hat
der VDP nicht allein Experten aus Wissenschaft, Politik und
Wirtschaft an einen Tisch geholt, sondern insbesondere auch Vertreter
von Tierschutzorganisationen: "Uns ist wichtig, mit allen relevanten
gesellschaftlichen Institutionen gemeinsam und konstruktiv an einer
kontinuierlichen Weiterentwicklung sämtlicher Aspekte der deutschen
Putenwirtschaft zu arbeiten", betont VDP-Vorsitzender und
ZDG-Vizepräsident Thomas Storck. Nach dem Auftakt der Beratungen im
März 2011 widmen sich aktuell rund 30 Experten in Unterarbeitsgruppen
den Themen Haltungsbedingungen, Tiergesundheit und Tierbetreuung. Zum
Abschluss kommen sollen die Beratungen mit einem neuen Regelwerk
voraussichtlich Mitte 2012.

Den Tierschutz als aktiven Partner mit ins Boot zu holen, sei den
Putenerzeugern ein besonders wichtiges Anliegen gewesen, betont
Storck: Schon die ursprüngliche Fassung der Eckwerte aus dem Jahr
1999 war von Vertretern der Tierschutzorganisationen ebenso mit
begleitet worden wie die nachfolgenden Beratungen in den Jahren
2004/2005. "Tierschutz-Experten sind seit mehr als einem Jahrzehnt
wichtige Gesprächspartner für die deutsche Putenwirtschaft", hebt der
VDP-Vorsitzende hervor. Zugleich verhehlt Storck jedoch nicht, dass
die zum Teil drastischen Forderungen der Tierschutzorganisationen
deutliche Kraftanstrengungen von der Branche verlangen: "Das stellt
eine Herausforderung dar, vor allem aber sind wir froh über den
gemeinsamen Willen zu einer Lösung."

In dem aktuellen Beratungsprozess werden sämtliche Aspekte der
Putenhaltung aufgrund neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und
praktischer Erfahrungen untersucht. So spielen in der
Unterarbeitsgruppe "Haltungsbedingungen" Parameter wie Licht,
Stallklima, Einstreu, Futter, Wasser, Stallstrukturierung und
Besatzdichte eine Rolle. Kannibalismus und Federpicken,
Schnabelbehandlung und Medikamenteneinsatz werden in der
Unterarbeitsgruppe "Tiergesundheit/Fitness/Verhalten" detailliert
beleuchtet, ebenso Mortalität, Fütterung, Rückmeldung aus
Schlachtbetrieben und Lokomotion. Und die Mitglieder der dritten
Unterarbeitsgruppe "Tierbetreuung/Kontrolle" befassen sich unter
anderem mit Sachkunde, Umgang mit kranken Tieren und Dokumentation.
Seit ihrer Etablierung im Jahr 1999 haben die Bundeseinheitlichen
Eckwerte rechtsähnlichen Charakter erlangt und zu einer bundesweiten
Anhebung des Tierschutzniveaus in der Putenhaltung wesentlich
beigetragen. Die freiwillige Selbstverpflichtung der Branche auf ein
Regelwerk zur Putenhaltung ist in dieser Detailgenauigkeit in Europa
einzigartig und füllt ein bis dato existierendes rechtliches Vakuum:

Europaweit einheitliche rechtsverbindliche Vorgaben an die
Putenhaltung fehlen bis heute. "Wir unterstützen ausdrücklich
Forderungen nach einer Schaffung von EU-weiten Regelungen im Rahmen
der europäischen Tierschutzpolitik", sagt Thomas Storck, der in den
Eckwerten durchaus Vorbildfunktion für eine europaweite Regelung im
Sinne einer "EU-Putenhaltungsrichtlinie" erkennt: "Die deutschen
Eckwerte für die Hähnchenhaltung waren Vorbild für die
,EU-Hähnchenhaltungsrichtlinie' - gerne nehmen auch wir Putenhalter
eine Vorreiterfunktion ein."



Pressekontakt:
ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
Christiane Riewerts
Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin
Tel. 030 288831-40
Fax 030 288831-50
E-Mail: c.riewerts@zdg-online.de
Internet: www.zdg-online.de


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