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Gender-Entwicklungsland Deutschland? / Deloitte-Report: wenige Frauen in Überwachungs- und Führungsgremien deutscher Top-Unternehmen

Geschrieben am 12-12-2011

Frankfurt/München (ots) - Mehr Vielfalt in den Führungsetagen von
Unternehmen und Konzernen - das bedeutet auch mehr Frauen, als es
derzeit der Fall ist. Wie können hoch qualifizierte Frauen auf ihrem
Weg in die Unternehmensspitze unterstützt werden? In vielen Ländern
sorgen Quoten für eine höhere Chancengleichheit zwischen den
Geschlechtern: Deutschland ist im internationalen Vergleich ein "poor
Performer". Ganz anders beispielsweise Norwegen, wo der Anteil
weiblicher Führungskräfte bei den 25 größten Unternehmen des Landes
bei 36 Prozent liegt - Deutschland liegt hier bei 11 Prozent Frauen
in Aufsichtsräten. Noch niedriger sind sie in Italien, Spanien und
Belgien, zeigt die aktuelle Deloitte-Studie "Women in the Board Room:
A global Perspective".

"Herausgeber der Studie ist das Deloitte Global Center for
Corporate Governance - und tatsächlich sind Vielfalt und Frauen im
Top-Management Fragen einer verantwortlichen Unternehmensführung. Bei
der Steigerung des Anteils von Frauen in Führungs- und
Überwachungsgremien handelt es sich aber um einen sehr langwierigen
Prozess, bei dem bisher unterschiedliche Ansätze und Initiativen mal
mehr, mal weniger erfolgreich zum Einsatz kamen", kommentiert Dr.
Claus Buhleier, Partner und Leiter Center für Corporate Governance
bei Deloitte.

Land Frauen unter den größten Unternehmen/national (in %)
Italien 3,7-6,2
Indien 4,7-5,3
Malaysia 6,0-13,0
Singapur 6,4-7,3
Neuseeland 7,5-12,0
Belgien 7,7
China 8,1-8,5
Deutschland 8,2-11,2
Hongkong 8,6-9,4
UK 9,1-12,5
Niederlande 9,2
Spanien 9,2-9,3
Australien 10,9-12,5
USA 12,3-15,7
Frankreich 12,7-20,8
Kanada 12,9
Norwegen 31,9-35,6

Deutschland mit Aufholpotential

In Deutschland stellt sich die Situation als optimierungsfähig
dar. Mit einem Anteil von 8,2 Prozent Frauen in den Aufsichtsräten
von 600 durch die Universität Karlsruhe im Jahr 2008 untersuchten
Unternehmen bzw. 11,2 Prozent bei 81 im Rahmen einer Studie von
GovernanceMetrics im März 2011 gelisteten Konzernen liegt Deutschland
international etwa im Mittelfeld - der Abstand zu Spitzenreitern wie
Skandinavien, aber auch anglophonen Ländern ist jedoch deutlich.

Dabei stehen ausreichend qualifizierte Bewerberinnen zur
Verfügung, sodass die Corporate-Governance-Kommission empfohlen hat,
künftig für mehr Vielfalt in den Vorständen zu sorgen. Daneben
existieren in Deutschland zahlreiche Initiativen für mehr Diversität
in Führungs- und Aufsichtsgremien. Die Empfehlung des deutschen
Corporate Governance Kodex 2010 ist zwar nicht bindend, Unternehmen
sind jedoch verpflichtet, die Nicht-Beachtung zu begründen. Einzelne
Unternehmen treffen hier eigene Regelungen: So hat die Deutsche
Telekom im März 2010 als erstes Dax-30-Unternehmen eine eigene Quote
eingeführt, die mindestens 30 Prozent weibliche Führungskräfte bis
2015 vorsieht.

Norwegen top, Italien flop

Der internationale Vergleich zeigt enorme Unterschiede:
Deutschland bewegt sich demnach im unteren Mittelfeld. Die Spanne ist
groß: Beträgt der Frauenanteil bei Aufsichtsorganen in Norwegen
deutlich über 30 Prozent, so liegt er in Italien - je nach
Erhebungsmodus - zwischen vier und sechs Prozent. In Spanien beträgt
die Quote knapp unter zehn Prozent, in Frankreich zwischen 13 und 20
Prozent. In den USA finden sich zwischen 12 und 16 Prozent Frauen in
Führungspositionen, in China etwa acht Prozent.

Norwegen mit seiner hohen Frauen-Repräsentanz war das erste Land,
das eine verbindliche Quote eingeführt hat. Inzwischen gibt es sie
unter anderem auch in Spanien, in Frankreich, den Niederlanden,
Italien und Belgien - und auch Indien plant ihre Einführung. Keine
Quotenregelung besteht - abgesehen von Deutschland - in den USA,
Kanada, Australien, Großbritannien, Neuseeland, China, Singapur und
Malaysia.

"Der Report zeigt, dass nicht zwingend ein Zusammenhang zwischen
einer Quote und einem höheren Frauenanteil im Top-Management besteht.
Beispiele dafür sind die USA und Australien. Der Anteil liegt dort
knapp über 15 Prozent, während Norwegen und Frankreich, beide mit
Quote, in dieser Hinsicht deutlich weiter sind", schließt Claus
Buhleier.

Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/WgOBX zum
Download.

Ende

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen
Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be the Standard of
Excellence" - für rund 182.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies
gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.

Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine
"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.

© 2011 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.



Pressekontakt:
Isabel Milojevic
Leiterin Presse
Tel: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de


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