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M&A-Trends in der Baubranche / Deloitte European M&A Construction Monitor: Diversifizierung und Internationalisierung durch Akquisitionen

Geschrieben am 08-12-2011

München (ots) - Diversifizierung und Internationalisierung sind
die M&A-Trends in der europäischen Bauindustrie. Nicht zuletzt
aufgrund des hohen Margendrucks im traditionellen Kerngeschäft sowie
den konjunkturellen Auswirkungen der Finanzkrise suchen die
Unternehmen mehr Profitabilität durch Aktivitäten in verwandten
Geschäftsfeldern wie den Energie- und Entsorgungssektoren, aber auch
bei Transport und Infrastruktur. Der Industrial-Products- und
-Servicesektor gewinnt ebenfalls an Bedeutung. In Deutschland ist
Bilfinger Berger ein Beispiel für die strategische Diversifizierung
in zukunftsträchtige Bereiche. Dabei sind es vor allem die großen
Konzerne, die ihre Umsätze mittlerweile in Umfang nicht mehr im
Bauhauptgewerbe, sondern in anderen Segmenten erzielen. Nach dem Tief
in 2009 ist die Zahl der M&A-Deals 2010 wieder etwas angestiegen und
wird sich auf bescheidenem Niveau stabilisieren, wie die erste
Ausgabe der neuen Deloitte-Reihe "European M&A Construction Monitor"
zeigt.

"Lag die Zahl der M&A-Deals 2009 noch bei nur 115, so stieg sie
2010 auf insgesamt 144 an. Dabei zeigte sich, dass vor allem grenz-
und branchenübergreifende Zusammenschlüsse zunahmen. Während die
durchschnittlichen EBIT-Margen im Kerngeschäft bei knapp vier Prozent
liegen, sind in anderen Bereichen bis zu 13 Prozent realisierbar",
erklärt Michael Müller, Partner und Industry Leader Real Estate bei
Deloitte.

Höhere Margen außerhalb des Kerngeschäfts

Entstanden war der Trend zu branchenübergreifenden Mergers vor
einem Jahrzehnt in Südeuropa, vor allem in Spanien, wo die großen
Baukonzerne zunächst ihre Bau-nahen Dienstleistungen ausbauten und
später auch in die Energiebranche investierten. Sie begründeten einen
Trend, der heute aktueller ist denn je. Die Gründe sind einleuchtend:
Neben attraktiveren Margen locken Synergiepotenziale und ein
breiteres, integriertes Angebotsspektrum - was auch ein
ausgewogeneres Risikoprofil mit sich bringt.

Beispiel: Bilfinger Berger

Beispielhaft für diese Entwicklung steht das deutsche Unternehmen
Bilfinger Berger, welches seit einigen Jahren konsequent den Umbau
von einem Bauunternehmen zu einer international agierenden Multi
Service Group betreibt. Mit den kürzlich vollzogenen Akquisitionen
von Alpha Mess-Steuer-Regeltechnik und dem italienischen
Filterhersteller Diemme wird dieser Prozess fortgesetzt. Im Gegenzug
wurden die eigentlichen Bauaktivitäten zurückgefahren und
beispielsweise die Mehrheitsbeteiligung an dem australischen
Bauunternehmen Valemus entsprechend der geänderten strategischen
Ausrichtung der Unternehmensgruppe veräußert.

Neue Potenziale außerhalb Europas Grenzen

Die Begrenztheit des europäischen Marktes bzw. der Heimatmärkte
der europäischen Baukonzerne macht eine territoriale Ausweitung der
Aktivitäten unumgänglich. Derzeit sind zwei
Internationalisierungsstrategien zu beobachten: internationale
Gruppen und internationale Konglomerate. Die erste Strategie wird vor
allem von internationalen Baukonzernen in West- und Nordeuropa
verfolgt, die vorwiegend in ihre Regionen und ihre Geschäftsfelder
investieren. Die zweite wird von international tätigen und breit
diversifizierten Unternehmensgruppen umgesetzt. Diese expandieren
insbesondere in Europa und Nordamerika, aber auch in anderen
Kontinenten, in komplementäre Geschäftsfelder.

Mit Blick auf grenzüberschreitende Deals ist auch eine
geografische Verschiebung zu beobachten: Hatten die Unternehmen ihren
Schwerpunkt zunächst in Süd- und Westeuropa, so liegt dieser nun vor
allem in Nord- und Osteuropa. Der Anteil der Cross-border Deals in
Osteuropa betrug im Jahr 2010 ca. 43 Prozent (2009: 36%); in
Nordeuropa belief er sich auf 30 Prozent (2009: 13%).

In Deutschland sind M&As eher nicht zu erwarten

Die weitere M&A-Aktivität europäischer Baukonzerne ist nur schwer
zu prognostizieren. In Deutschland ist aus heutiger Sicht für die
nahe Zukunft ein nennenswerter Deal größerer Bauunternehmen nicht
sehr wahrscheinlich. Die interessanten Märkte liegen außerhalb
Europas.

Die Zukunft der Branche steht vor allem im Zeichen der
Konsolidierung. Gerade kleine und mittlere Unternehmen werden es
immer schwerer haben sich am Markt zu behaupten, wobei hier
insbesondere Südeuropa betroffen ist. Auch in Osteuropa werden vor
allem kleinere und mittlere Bauunternehmen aufgrund des finanziellen
Drucks die Notwendigkeit haben, sich größeren Einheiten
anzuschließen.

"Trotz regionaler Schwerpunkte wird die Konsolidierungswelle die
gesamte Branche treffen. Welche Unternehmen erfolgreich sind, ist
nicht zuletzt eine Frage des Risikomanagements und der
Profitabilität. Insgesamt aber hängt die Zukunft der Branche auch eng
mit der konjunkturellen Entwicklung zusammen. Langfristig erwarten
wir einen weltweiten Konsolidierungstrend aus dem weniger große, aber
multidisziplinäre Player hervorgehen werden", schließt Michael
Müller.

Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/5kykh zum
Download.

Ende

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen
Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be the Standard of
Excellence" - für rund 182.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies
gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.

Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine
"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.

© 2011 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.



Pressekontakt:
Isabel Milojevic
Leiterin Presse
Tel: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de


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