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Neues Deutschland: zur Euro-Krise

Geschrieben am 06-12-2011

Berlin (ots) - Es gibt gute Gründe, das Stirnrunzeln der
Ratingagentur S&P bezüglich der Finanzstabilität in Euroland als
berechtigt oder aber als überzogen anzusehen. Und genau hier wird das
Elend mit der Raterei deutlich: Es handelt sich lediglich um eine
Meinungsäußerung. So wurden die USA von S&P vor einigen Monaten
herabgestuft, von den anderen beiden großen Agenturen hingegen nicht.
Jetzt kriegt ganz Euroland von S&P den warnenden Zeigefinger gezeigt,
während die Konkurrenten mit den Schultern zucken. Einerseits hinkt
S&P der vorübergehend dramatischen Lage an den Anleihemärkten um
Wochen hinterher. Andererseits sorgt man nun bei den Investoren für
neue Aufregung. Und so treibt die Finanzmarktkrise die
Finanzmarktkrise weiter an, und die Bewertungsfirmen sind hierbei ein
wichtiges Zahnrad. Zumal sie keinerlei Lösungen anzubieten haben:
Erst legten sie staatliche Sparpakete wegen vermeintlich hoher
Staatsverschuldungen nahe, dann kritisieren deren rezessionsfördernde
Wirkung. Das Problem mit den Ratingagenturen ist, dass deren
Stochern im Nebel reale Folgen hat - die Kreditaufnahme kann sich
verteuern, was gerade jetzt fatal ist. Dieser Einfluss ließe sich mit
politischen Vorgaben in der EU erheblich begrenzen. Die geplanten
neuen Regeln freilich wurden schon weichgespült und außerdem liegen
sie auf der langen Bank. Insofern ist die Kritik aus vielen
europäischen Hauptstädten am Vorgehen von S&P verständlich - sie hat
aber auch etwas Scheinheiliges.



Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


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