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Bei vielen Senioren hapert es an Vitaminen / Besonders ältere Menschen können mit Präparaten Defizite ausgleichen

Geschrieben am 31-10-2011

Friedrichsdorf (Taunus) (ots) - Obwohl wir in einer
Überflussgesellschaft leben, riskieren viele Menschen eher ein
Zuwenig als ein Zuviel an Vitaminen. Insbesondere für die wachsende
Zahl älterer Menschen verweisen Experten auf die ernst zu nehmende
Problematik einer Unterversorgung, die gezielt behoben werden sollte.
Gleichzeitig kritisieren sie schwer nachvollziehbare Studien, die
zweifelhafte Warnungen vor Nahrungsergänzungen in die Schlagzeilen
bringen und so Menschen verunsichern, die mit Vitamin- und
Mineralstoffpräparaten Ernährungslücken schließen könnten.

Die Versorgung mit - meist gleich mehreren - Vitaminen, ist gerade
im Alter oftmals problematisch. So riskieren Senioren Defizite bei
den Vitaminen D, B12 (sehr häufig) sowie Folsäure, B1, B6, Niacin.
Häufig bekommen ältere Menschen generell zu wenig Energie und
Nährstoffe. Vor allem schwächen Protein- und Mikronährstoffmängel das
Immunsystem. Versorgungslücken bei den B-Vitaminen Folsäure, B6 und
B12 können die Gesundheit von Herz und Kreislauf beeinträchtigen. In
diesen Situationen können Nahrungsergänzungsmittel einen wichtigen
Beitrag zur Verbesserung der mangelhaften Ernährung beitragen.
Zahlreiche Forschungsergebnisse weisen auf den Nutzen von
Nahrungsergänzungen bei Defiziten hin. Eine aktuelle Arbeit zu der
Thematik geht genau in diese Richtung: Im Rahmen der so genannten
EPIC-Studie wiesen Teilnehmer, die regelmäßig antioxidative Vitamine
(z.B. Vitamine E und C) einnahmen, ein signifikant niedrigeres Risiko
für eine tödlich verlaufende Krebserkrankung sowie eine geringere
allgemeine Sterblichkeit auf als Probanden, die keine
Multivitaminpräparate verwendeten.

Für Vitamindefizite im Alter sind nicht nur Erkrankungen oder
Medikamenteneinnahme verantwortlich. Der gesunde ältere Mensch,
dessen Körper sich verändert und dessen Aktivität oft zurück geht,
braucht weniger Kalorien, aber mindestens ebenso viele
Mikronährstoffe und Proteine wie ein jüngerer. Zwischen dem 25. und
75. Lebensjahr sinkt der Energiebedarf um etwa 25 Prozent, das sind
durchschnittlich immerhin 600 kcal täglich. Der Bedarf an Vitaminen,
Mineralstoffen und Proteinen nimmt dagegen parallel nicht ab, sondern
steigt teilweise sogar. Enthält eine normale Ernährung weniger als
1500 Kilokalorien täglich, ist es kaum noch möglich, damit alle
nötigen Vitamine und Mineralstoffe aufzunehmen. Wenn dieser Wert
langfristig unterschritten wird, raten Ernährungsfachleute zu einer
Ergänzung mit einem Multivitamin- und Mineralstoffpräparat, das
maximal das Dreifache der von den Ernährungsfachgesellschaften in
Deutschland, Österreich und der Schweiz empfohlenen Nährstoffmengen
liefert. Bei höher dosierten Supplementen sollte man die Einnahme mit
dem Arzt oder Apotheker besprechen, um eine individuell sinnvolle und
sichere Zusammensetzung zu erhalten.

Am gravierendsten sind die Vitamin-D-Defizite bei Senioren. So
berichtet aktuell die Vorsitzende des Kuratoriums Knochengesundheit,
Frau Dr. Jutta Semmler, aus Berlin in der Ärzte Zeitung:

"Ausreichend Vitamin D zu mir zu nehmen schaffe ich niemals über
die Nahrung. Wer isst schon täglich Fisch? Vitamin D muss ich
tatsächlich zuführen, und zwar deutlich mehr, als wir früher
angenommen haben. Wir empfehlen 800 bis 2000 Einheiten täglich.
Vielleicht brauchen wir sogar mehr. Ich habe bei meinen über
60-jährigen Patienten zu 82 Prozent einen Vitamin-D-Mangel im Winter
festgestellt, 48 Prozent haben auch einen Vitamin-D-Mangel im
Sommer." Die Nationale Verzehrsstudie (NVS II) zeigt auf, dass weit
über 90 Prozent der über 65- bis 80-Jährigen die empfohlene Zufuhr
über die Nahrung (10 µg oder 400 I. E. täglich) nicht erreichen. Die
Vitamin-D-Versorgung erfolgt normalerweise nicht primär über die
Nahrung, sondern über die Eigensynthese in der Haut. Diese lässt
allerdings im Lauf des Lebens erheblich nach. Meist kommen alte
Menschen auch um so seltener in die Sonne, je mehr sie an Mobilität
einbüßen. Ferner können Nieren- und Lebererkrankungen die Umwandlung
von Vitamin D3 in die physiologisch wirksame Form Calcitriol
vermindern. Damit sind nicht nur die Knochen gefährdet, denn die
Forschung hat inzwischen in über dreißig verschiedenen Geweben
Vitamin-D-Rezeptoren identifiziert. Die Erkenntnisse aus
epidemiologischen Studien verdichten sich, dass ein guter
Vitamin-D-Spiegel auch für eine Reihe anderer Schutz- und
Regelfunktionen im Organismus von Bedeutung ist: das Immunsystem, die
Krebsabwehr, die Muskelfunktion und die Zellteilung. Das Vitamin
steht in Zusammenhang mit der Prävention von Diabetes mellitus,
Koronarer Herzkrankheit, Multipler Sklerose, chronischen
Schmerzzuständen, entzündlichen Vorgängen, Depressionen, der
Alzheimer Erkrankung und Zahnverlusten.

Messungen der Vitamin-D-Spiegel im Blut bestätigen nicht nur die
schlechte Versorgung bei Senioren. Das Max-Rubner-Institut, Berlin
fand bei einer repräsentativen Untersuchung in den Jahren 2005 bis
2008 bei fast 60 Prozent der Erwachsenen einen Vitamin-D-Mangel im
Jahresdurchschnitt mit deutlichem Anstieg im Winterhalbjahr. Ein
massiver Vitamin-D-Mangel wurde sogar bei jedem fünften Erwachsenen
ermittelt.

Die Zahl der Experten, die für ältere Menschen eine tägliche
Aufnahme von 800-1.000 I.E., oder gar bis zu 2.000 I.E. Vitamin D wie
Frau Dr. Semmler, über Präparate empfehlen, wächst daher ständig.
Nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) in
Berlin gelten Vitamin-D-Präparate bis 2000 I. E. als sicher.

Literatur

1. Albert, C. M., et al., Effect of folic acid and B vitamins on
risk of cardiovascular events and total mortality among women at high
risk for cardiovascular disease: a randomized trial. JAMA 299 (2008)
2027-2036.

2. Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE (Hrsg.), Referenzwerte
für die Nährstoffzufuhr. Umschau/Braus, Frankfurt 2008.

3. Durga, J., et al., Effect of 3 years of folic acid
supplementation on the progression of carotid intimamedia thickness
and carotid arterial stiffness in older adults. Am. J. Clin. Nutr. 93
(2011) 941-949.

4. Gaffney-Stomberg, E., et al., Increasing dietary protein
requirements in elderly people for optimal muscle and bone health. J.
Am. Geriatric Soc. 57 (2009) 1073-1079.

5. Hinzpeter B. et al. Vitamin D status and health correlates
among German adults. Eur J Clin Nutr. 9 (2008):1079-1089.

6. Li K. et al. Vitamin/mineral supplementation and cancer,
cardiovascular, and all-cause mortality in a German prospective
cohort (EPIC-Heidelberg). European Journal of Nutri-tion. July 2011.

7."Man muss nicht unbedingt Milch trinken!" Interview mit Dr.
Semmler, Ärzte Zeitung 20.10.2011

8. Max-Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Er-nährung
und Lebensmittel (Hrsg.), Nationale Verzehrsstudie II. Karlsruhe,
2008.

9. Souberbielle, J.-C., et al., Vitamin D and musculoskeletal
health, cardiovascular disease, autoimmunity and cancer:
recommendations for clinical practice. Autoimmun. Res. 9 (2010)
709-715.

10. Timpini A. et al. Vitamin D and health status in elderly.
Intern Emerg Med. 2011;6(1):11-21



Pressekontakt:
CommuniPoweR Wolfgang Zöll
Lisa Loewenthal
Tannenmühlenweg 101
61381 Friedrichsdorf
Tel.: 069 / 950 905 60
Fax: 069 / 950 905 63
info@communipower.de


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