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Bericht zum 3. Quartal 2011 der Praktiker AG / Umsatz und Ertrag weiterhin unter Vorjahr

Geschrieben am 26-10-2011

Kirkel (ots) -

- Negativer Umsatztrend bei Praktiker Deutschland abgeschwächt
- Max Bahr steigert Umsatz und operatives Ergebnis
- Auslandsgeschäft konjunkturbedingt stark belastet

In einem durchwachsenen dritten Quartal 2011 hat sich der
Umsatzrückgang des Praktiker Konzerns abgeschwächt, das operative
Ergebnis (EBITA) vor Sondereffekten ging jedoch stärker zurück als in
den ersten sechs Monaten. Das lag vor allem daran, dass der
notwendige Abbau von Vorräten - insbesondere bei Praktiker
Deutschland - zu Lasten der Rohertragsmarge gegangen ist. Hinzu kam
die anhaltende Konsumzurückhaltung in wichtigen Auslandsmärkten, die
das internationale Geschäft insgesamt stark beeinträchtigte. Allein
Max Bahr verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr in Umsatz und
Ergebnis und dürfte sich wiederholt besser entwickelt haben als die
deutsche Baumarktbranche insgesamt.

Der Praktiker Konzern hat im dritten Quartal 2011 einen Umsatz von
844,4 Millionen Euro erzielt, 7,3 Prozent weniger als im
entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zum ersten Halbjahr
(minus 9,2 Prozent) hat sich der negative Umsatztrend abgeschwächt.
Ursächlich hierfür war das Deutschlandgeschäft mit einem anhaltenden
Umsatzwachstum bei Max Bahr und geringeren Umsatzeinbußen bei
Praktiker. Insgesamt gingen im Inland die Verkaufserlöse um 5,4
Prozent zurück. Im Ausland hingegen gab der Umsatz aufgrund anhaltend
schlechter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und negativer
Währungseffekte im dritten Quartal mit 11,6 Prozent stärker nach als
in der ersten Jahreshälfte. Von Januar bis September setzte der
Praktiker Konzern mit rund 2,468 Milliarden Euro 8,5 Prozent weniger
um als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs.

Seit Beginn der zweiten Jahreshälfte hat der Abbau des
Vorratsvermögens hohe Priorität. Denn zur Jahresmitte lagen die
Vorräte deutlich über Vorjahresniveau, weil im zweiten Quartal der
Umsatz vor allem bei Praktiker Deutschland stärker als erwartet
zurück gegangen war. Das Missverhältnis zwischen Warenbestand und
-absatz konnte im dritten Quartal weitgehend korrigiert werden.
Konzernweit sorgten aggressive Marketingmaßnahmen mit hohen
Preiszugeständnissen für einen beschleunigten Verkauf der
Überbestände. Das hatte positive Auswirkungen auf das Net Working
Capital und vor allem die Liquidität, ging aber zu Lasten der
Rohertragsmarge, die im dritten Quartal um 2,3 Prozentpunkte auf 32,3
Prozent gesunken ist. Nachdem bis zur Jahreshälfte noch eine
Verbesserung um 1,1 Prozentpunkte erreicht werden konnte, stagnierte
die Rohertragsmarge in den ersten neun Monaten auf Höhe des
Vorjahreswertes.

Der Rückgang der Rohertragsmarge blieb im dritten Quartal nicht
ohne Auswirkungen auf das operative Ergebnis des Praktiker Konzerns.
Es erreichte minus 10,1 Millionen Euro. Für die ersten neun Monate
wurde ein Verlust in Höhe von 153,6 Millionen Euro ausgewiesen. Vor
Sondereffekten, die im dritten Quartal allein aus dem Programm
"Praktiker 2013" entstanden sind, schließt das dritte Quartal mit
einem EBITA von plus 3,5 Millionen Euro (Vorjahr 40,0 Millionen Euro)
ab. Für die ersten neun Monate ergibt sich ein operatives Ergebnis
vor Sondereffekten, die neben den Aufwendungen aus dem Programm
"Praktiker 2013" auch Wertminderungen auf Gegenstände des
Anlagevermögens und Zuführungen zu Rückstellungen für belastende
Verträge aus dem ersten Halbjahr enthalten, von minus 21,5 Millionen
Euro (Vorjahr plus 54,4 Millionen Euro).

Deutschland: Gegensätzliche Entwicklung von Praktiker und Max Bahr

Auch im dritten Quartal haben sich im Inland die beiden Marken
Praktiker und Max Bahr gegensätzlich entwickelt. Beim Umsatz konnte
Max Bahr - trotz der für das Gartengeschäft ungünstigen Witterung im
Juli - nahtlos an den positiven Trend der ersten sechs Monate
anknüpfen und eine Steigerung um 2,8 Prozent auf 180,5 Millionen Euro
erzielen. Auf vergleichbarer Fläche lag das Plus bei 2,1 Prozent.
Damit dürfte sich die Hamburger Konzerntochter erneut besser
entwickelt haben als die deutsche Baumarktbranche insgesamt.

Max Bahr hat im dritten Quartal nicht nur den Umsatz, sondern auch
das operative Ergebnis steigern können. Und das trotz einer um rund
zwei Prozentpunkte auf 34,7 Prozent gesunkenen Rohertragsmarge. Ihr
EBITA lag vor Sondereffekten bei 6,1 Millionen Euro (Vorjahr 5,4
Millionen Euro), nach Sondereffekten bei 6,4 Millionen Euro (Vorjahr
5,4 Millionen Euro). In den ersten neun Monaten summierte sich das
EBITA vor Sondereffekten auf 22,7 Millionen Euro (Vorjahr 23,1
Millionen Euro), nach Sondereffekten waren es 15,3 Millionen Euro
(Vorjahr 23,1 Millionen Euro).

Praktiker Deutschland konnte die negative Entwicklung des ersten
Halbjahrs nicht umkehren, aber abbremsen. Nachdem zwischen Januar und
Juni der Umsatz noch um 14,5 Prozent zurück gegangen war, lag er im
dritten Quartal mit 390,4 Millionen Euro nur um 9,1 Prozent unter dem
Vorjahreswert. Die im zweiten Quartal angelaufene Neupositionierung
der Marke Praktiker in Deutschland führte noch nicht zu der
Umsatzentwicklung, die von der Umstellung des Marktauftritts, der
Kundenansprache und der Werbemaßnahmen erwartet worden war.

Das operative Ergebnis von Praktiker Deutschland indes wurde durch
die Abverkaufsaktionen belastet. Es ging im dritten Quartal
gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum von 17,3 Millionen
Euro auf minus 16,6 Millionen Euro zurück. Nach Einbeziehung aller
Sondereffekte schließt das dritte Quartal bei Praktiker Deutschland
mit einem operativen Ergebnis von minus 28,3 Millionen Euro (Vorjahr
plus 9,7 Millionen Euro) ab. Für die ersten neun Monate ergibt sich
vor Sondereffekten ein EBITA von minus 48,7 Millionen Euro, das sich
durch die umfangreichen Sondereffekte auf ausgewiesene minus 125,4
Millionen Euro verschlechtert.

International: EBITA trotz anhaltendem Umsatzrückgang nur moderat
unter Vorjahr

Das konjunkturelle Umfeld im internationalen Geschäft war auch im
dritten Quartal 2011 sehr uneinheitlich, insgesamt aber schlechter
als erwartet. Es reichte von Ländern mit hohem Wirtschaftswachstum
wie der Türkei bis zu Ländern mit sich zuspitzenden wirtschaftlichen
und fiskalischen Problemen wie Griechenland. Dort gingen, ebenso wie
in Rumänien und Bulgarien, privater Konsum und Einzelhandelsumsätze
weiter zurück. Zudem gerieten nahezu alle osteuropäischen Währungen
wieder stärker unter Abwertungsdruck. In Folge dessen fiel der
Abschwung im Auslandsgeschäft der Praktiker AG im dritten Quartal
etwas höher aus als in den ersten sechs Monaten. Der Umsatz in den
neun Landesgesellschaften nahm um 11,6 Prozent auf 252,5 Millionen
Euro (Vorjahr 285,6 Millionen Euro) ab. Flächenbereinigt lag der
Umsatzrückgang bei 13,6 Prozent. Bei unveränderten Wechselkursen wäre
der Auslandsumsatz im dritten Quartal lediglich um 9,0 Prozent
zurückgegangen. Der Umsatzrückgang der ersten neun Monate beläuft
sich auf 9,5 Prozent, währungsbereinigt waren es 8,0 Prozent.

Trotz dieser anhaltend ungünstigen Rahmenbedingungen ist es
Praktiker im internationalen Geschäft gelungen, die Rohertragsmarge
durch Überarbeitung von Sortimenten, Preisanpassungen und
Lieferantenverhandlungen sowohl im dritten Quartal als auch in den
ersten neun Monaten auf 32,5 Prozent stabil zu halten. Dadurch
konnten die Folgen des Umsatzrückgangs zum Teil abgefedert werden.
Dies galt vor allem für Griechenland, wo es gelang, das operative
Ergebnis in etwa auf Vorjahresniveau zu halten. Außerdem wurde die
anhaltend negative Entwicklung in Rumänien durch
Ergebnisverbesserungen in Polen, Ungarn und Bulgarien teilweise
ausgeglichen.

So kam Praktiker im internationalen Geschäft im dritten Quartal
auf ein operatives Ergebnis von 13,0 Millionen Euro. Vor
Sondereffekten waren es 14,0 Millionen Euro - nur 2,9 Millionen Euro
unter dem Vorjahreswert. Zum Ende des Neunmonatszeitraums wurde ein
operativer Verlust in Höhe von 39,4 Millionen Euro ausgewiesen
(Vorjahr plus 5,2 Millionen Euro). Vor Sondereffekten lag das EBITA
in diesem Zeitraum bei 5,1 Millionen Euro (Vorjahr 14,7 Millionen
Euro). Bei gleichbleibenden Wechselkursen in allen Auslandsmärkten
wäre das EBITA im dritten Quartal um 0,5 Millionen Euro und in den
ersten neun Monaten um 0,8 Millionen Euro höher ausgefallen.

Ausblick: Umsatz und Ertrag 2011 unter Vorjahr

Das Management rechnet damit, dass die weitere Entwicklung von
Umsatz und Ertrag in den verbleibenden Monaten des Jahres den
Tendenzen der ersten neun Monate folgt und damit die Vorjahreswerte
deutlich unterschritten werden.



Pressekontakt:
Harald Günter
Leiter Presse & Kommunikation
Praktiker AG
Am Tannenwald 2
D-66459 Kirkel
Tel.:  +49 (0)6849 95-2030
Fax:   +49 (0)6849 95-1139
Mobil: +49 (0)151 15112440
E-Mail: GuenterH@praktiker.de


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