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Neue Mediengesetze für bessere Wettbewerbsfähigkeit 6.000 Teilnehmer bei den 25. MEDIENTAGEN MÜNCHEN

Geschrieben am 21-10-2011

München (ots) - Deutschlands Medienwirtschaft benötigt
Chancengleichheit im globalen Wettbewerb: Erster Schritt muss dabei
ein neuer Rechtsrahmen sein, der gleichermaßen für internationale
Konzerne wie nationale Medienunternehmen gilt. Dies ist nach drei
Kongresstagen ein wesentliches Ergebnis der 25. MEDIENTAGE MÜNCHEN.
Das neue Regelwerk sollte außerdem auch gleiche Rahmenbedingungen für
Fernsehen und Online-Angebote schaffen. Neu geordnet werden müssten
auch die Bereiche Datenschutz, Medienkonzentrations- und
Urheberrecht. Unter dem Motto "Mobile - Local - Social: Dreiklang der
vernetzten Gesellschaft" haben bei den MEDIENTAGEN MÜNCHEN mehr als
500 Experten in 90 Veranstaltungen über aktuelle Entwicklungen der
Medienbranche diskutiert. "Die Konvergenz der Medien differenziert
den Markt immer stärker aus", bilanziert Johannes Kors,
Geschäftsführer der Medientage München GmbH. Dabei zeigte sich, dass
vor allem breitbandige Online-Anschlüsse und internetfähige
Smartphones sowie Tablet-PCs Mediennutzung, Geschäftsmodelle und
schließlich die gesamte Gesellschaft nachhaltig verändern.
"Traditionelle Geschäftsmodelle erodieren, zugleich bietet die
Digitalisierung mit ihrem unglaublichen Innovationstempo in immer
kürzeren Zeitabständen neue Möglichkeiten und Business-Modelle",
fasst Johannes Kors zentrale Erkenntnisse zusammen.

Zahl der Kongressbesucher stabil

Die MEDIENTAGE MÜNCHEN bieten als Deutschlands größter
Medien-Branchentreff zahlreiche Plattformen, um sich in Theorie und
Praxis mit aktuellen Entwicklungen auseinanderzusetzen. "Mit etwa
6.000 Kongressbesuchern halten wir souverän das Vorjahresniveau und
behaupten uns erneut als führender Medienkongress Europas", resümiert
Christopher Tusch, Geschäftsführer der Medientage München GmbH. "Neue
Formate wie der Social-Media-Track haben sich bewährt und
unterstreichen unsere Positionierung als kostenpflichtige
Premiumveranstaltung." Egal ob als verbindende technische Plattform
oder als eigenständiges Medium: Das Internet treibt, so wurde in
München deutlich, Innovations- und Transformationsprozesse und
inspiriert Unternehmen zu Produkten, die den klassischen
Medienbegriff erweitern. Standortbezogene Dienste und intelligente
digitale Navigatoren ergänzen publizistische Inhalte. Dies erfolgt
entweder durch das Miteinander verschiedener Endgeräte (zum Beispiel
TV-Monitor plus Smartphone) oder durch das Verschmelzen
unterschiedlicher Mediengattungen (zum Beispiel Hybrid-TV). Moderne
Mobilfunkstandards erlauben es außerdem, dass auch größere
Datenmengen überall per Smartphone oder Tablet-PC empfangen werden
können. Eine neue Dimension stellen auch die sozialen Netzwerke dar.
Sie avancieren zu Katalysatoren der Medienbranche, machen aber
journalistische Inhalte noch lange nicht überflüssig. Das
Kräfteverhältnis der neuen und alten Medien wird durch die
Digitalisierung neu austariert. Dabei besinnen sich die Verlage neben
ihrem Online-Engagement aber auch wieder auf die Stärke ihrer
Printprodukte.

Regulierung und Rundfunkordnung anpassen Konvergenz und Crossmedia
erlauben den Unternehmen positive Skaleneffekte und Synergien.
Zugleich aber wird das Problem drohender Markt- und Meinungsmacht
immer vielschichtiger. Deshalb forderte der Leiter der Bayerischen
Staatskanzlei, Staatsminister Dr. Marcel Huber, die deutsche
Medienregulierung den veränderten Rahmenbedingungen des
Online-Zeitalters anzupassen. Vor allem das Medienkonzentrationsrecht
müsse modernisiert und von seiner starken Fixierung auf
TV-Einschaltquoten gelöst werden. Angesichts der Konvergenz von
Internet und Fernsehen sollten einerseits global operierende
Online-Unternehmen in die Rundfunkordnung einbezogen und andererseits
die Bestimmungen für klassische Medienunternehmen dereguliert werden.
Zu den Fragen, die bei den 25. MEDIENTAGEN MÜNCHEN am meisten
diskutiert wurden, zählten die Themen Netzneutralität und
Urheberrecht, Daten- und Jugendschutz. Dabei wurde immer wieder
Appell laut, "faire Spielregeln" für alle zu schaffen. Dies forderten
ebenso klassische Medienanbieter im Wettbewerb mit globalen
(Internet-)Konzernen wie auch Kreative, deren Werke zum Opfer von
Online-Piraterie werden. Siegfried Schneider, Präsident der
Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und Vorsitzender der
Gesellschafterversammlung der MEDIENTAGE MÜNCHEN, betonte, die mobile
Internetnutzung inklusive einer genauen Lokalisierung von
Nutzerstandorten bedeute außer neuen Geschäftsmodellen auch Risiken.
So gelte es, die Daten und Persönlichkeitsrechte der Verbraucher zu
schützen. Außerdem forderte Schneider, die Medienkompetenz der Nutzer
so zu stärken, dass diese ihre Chancen und Rechte in der Online-Welt
optimal wahrnehmen können.

Qualität wird sich durchsetzen

Bei den MEDIENTAGEN MÜNCHEN wurde einmal mehr deutlich, wie stark
technologische Entwicklungen Mediennutzung und -inhalte prägen: Dies
gilt für TV-Bildschirme, auf denen TV-Programme neben Online-Videos
erscheinen, und auch für Smartphones sowie andere digitale Devices,
die dank des neuen Mobilfunkstandards Long Term Evolution (LTE) mobil
ebenso große Datenmengen empfangen wie ein Festnetzanschluss. Und
auch die Werbebranche ist in Bewegung: Dort landen immer größere
Etat-Anteile im Internet, wo anonymisierte Nutzerprofile dabei
helfen, Streuverluste zu vermeiden. Digitale Medien werden lokal oder
global, stationär oder mobil, alleine oder sozial genutzt. In allen
Fällen aber kommt es auf ausreichende Qualität an. Dies wurde auch
bei den fünf Gipfel-Veranstaltungen der MEDIENTAGE MÜNCHEN deutlich.
Ohne eine leistungsfähige Infrastruktur, ohne verantwortungsvolle
Akteure im Internet, ohne publizistische Vielfalt und ohne
vorausschauende Medienpolitik lassen sich die Herausforderungen des
rasanten digitalen Wandels nicht bewältigen. Klassische Medien und
Online-Publikationen nähern sich in jedem Fall immer weiter an.
"Qualität hier oder dort wird sich in jedem Fall durchsetzen", zeigte
sich Staatsminister Huber beim Publishing-Gipfel optimistisch. Um
ihre Position in der neuen Medienwelt nachhaltig zu stärken, setzen
immer mehr Anbieter verstärkt auf eine Qualitätsoffensive bei ihren
Digitalangeboten. Sie zeigten sich dabei bei den MEDIENTAGEN MÜNCHEN
durchaus selbstkritisch: "Unser Online-Produkt ist heute viel
schlechter als die Zeitung", lautete etwa die Einschätzung von Peter
Hogenkamp, Leiter Digitale Medien bei der NZZ. Die Qualität der
Online-Inhalte müsse deutlich gesteigert werden. Dem pflichtete
indirekt Christoph Keese bei: Techblogs wie Mashable oder AllTingsD
würden ihre Themen besser covern als traditionelle Medien, betonte
der Konzerngeschäftsführer Public Affairs der Axel Springer AG.

Kongressmesse mit sechzig Ausstellern

Bei der kongressbegleitenden Medienmesse präsentierten rund
sechzig Aussteller Neuheiten aus den Bereichen Fernsehen (IPTV,
HbbTV, 3D), Hörfunk (DAB+, Hybrid-Radio), Film/Produktion,
Werbung/Marketing, Online, Mobile Media und Print. Auf dem
MedienCampus Bayern diskutierten Nachwuchsjournalisten, Studierende
und Praktiker sowie Dozenten aus dem Bereich der Aus- und Fortbildung
alte und neue Modelle für den Weg in Medienberufe. Zu den beliebten
Events der 25. MEDIENTAGE MÜNCHEN zählten außerdem die Nacht der
Medien im Münchner Justizpalast, ein Jubiläumsfeuerwerk sowie die
Verleihung des Camgaroo Award. Die 26. MEDIENTAGE MÜNCHEN finden vom
24. bis 26. Oktober 2012 statt.

Zusammenfassungen aller Panel-Diskussionen, Bildmaterial sowie
Video- und Audiostreams erhalten Sie unter:
http://www.medientage.de/mediathek.php



Pressekontakt:
Medientage München
Anja Kistler
Telefon: 089/68999250
Fax: 089/68999199
anja.kistler@medientage.de


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