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Schwedisch-eritreischer Journalist mit Pressefreiheitspreis "Goldene Feder der Freiheit" ausgezeichnet

Geschrieben am 13-10-2011

Paris und Darmstadt (ots) - Dawit Isaak, der vor Jahren Schweden
verließ, um in seinem Heimatland Eritrea am Aufbau einer unabhängigen
Presse mitzuwirken - und wegen seines Engagements verhaftet wurde -,
ist mit dem in diesem Jahr zum 50. Mal verliehenen
Pressefreiheitspreis "Goldene Feder der Freiheit" ausgezeichnet
worden, der alljährlich vom Weltverband der Zeitungen und
Nachrichtenmedien (WAN-IFRA) vergeben wird.

Dawit Isaak ist seit 10 Jahren in Eritrea inhaftiert, die meiste
Zeit ohne Kontakt zur Außenwelt. Sein Verbleib - und die Frage, ob er
überhaupt noch lebt - sind nach wie vor ungeklärt.

"Diese Auszeichnung stellt eine hervorragende Gelegenheit dar,
Dawits Schicksal stärker ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit zu
rücken und den internationalen Druck auf die eritreischen Behörden zu
verstärken, damit diese Auskunft über seinen Gesundheitszustand und
seinen Verbleib geben", erklärte Esaias Isaak, der im Rahmen der
gemeinsamen Eröffnungsfeier für den Weltkongress der Zeitungen und
das World Editors Forum am Donnerstag in Wien die Goldene Feder der
Freiheit in Vertretung seines Bruders entgegen nahm.

"Dem Pressefreiheitspreis ist es zu verdanken, dass die
eritreische Regierung mit ihrem Versuch gescheitert ist, eine Mauer
des Schweigens um Dawit und alle anderen inhaftierten Journalisten zu
errichten", erklärte Esaias Isaak vor einem Auditorium von über 1100
Verlegern, Chefredakteuren und anderen Führungskräften der
Zeitungsbranche aus aller Welt.

Die Goldene Feder der Freiheit wird seit 1961 jährlich von
WAN-IFRA verliehen, um eine Einzelperson, eine Gruppe oder eine
Institution für ihren außergewöhnlichen Einsatz (in Schrift und Tat)
zugunsten der Pressefreiheit zu würdigen.

Dawit Isaak, der als eritreischer Flüchtling nach Schweden
gekommen war und dort die schwedische Staatsbürgerschaft erhalten
hatte, kehrte nach der Unabhängigkeitserklärung in sein Heimatland
zurück, wo er die erste unabhängige Zeitung des Landes mitbegründete.
Die Zeitung mit dem Namen Setit gelangte zu nationaler Geltung und
wurde insbesondere wegen ihrer investigativen Berichterstattung
geschätzt. 2001 wurde Setit jedoch, wie die gesamte unabhängige
Presse des Landes, durch die Regierung eingestellt. Die bürgerlichen
Freiheiten in Eritrea wurden außer Kraft gesetzt und zahlreiche
Journalisten inhaftiert, darunter auch Dawit Isaak.

"Dawit Isaak hätte eigentlich als prominente Persönlichkeit des
öffentlichen Lebens für seine Arbeit am Aufbau des neuen, bitter
armen Landes am Horn von Afrika Anerkennung finden sollen", erklärte
Erik Bjerager, der Präsident des World Editors Forum, bei der
Preisverleihung. "Stattdessen ist er seit zehn Jahren ohne Anklage
und ohne Gerichtsprozess in Haft. Seiner Familie wurde jegliches
Besuchsrecht verweigert und er verschwand in der namenlosen Stille
des berüchtigten eritreischen Strafvollzugssystems."

Anlässlich der Preisverleihung appellierte WAN-IFRA erneut an die
eritreischen Behörden, Dawit Isaak und alle anderen in Eritrea
inhaftierten Journalisten sofort freizulassen. An die internationale
Gemeinschaft erging der Aufruf, sich gegenüber der eritreischen
Regierung aktiv dafür einzusetzen.

Um die Pressefreiheit in Eritrea ist es sehr schlecht bestellt. In
der von Reporter ohne Grenzen herausgegebenen Rangliste zur
weltweiten Situation der Pressefreiheit bildet Eritrea das
Schlusslicht und rangiert noch hinter Ländern wie Nordkorea, Iran und
Burma.

In einem umstrittenen schwedischen Interview erklärte der
eritreische Präsident Isaias Afewerki 2009, dass die doppelte
Staatsbürgerschaft von Dawit Isaak nicht von Belang sei und dass
nicht beabsichtigt sei, den wiederholten Aufforderungen von
schwedischer Seite nach einer Freilassung nachzukommen. "Es wird
keinen Prozess geben und wir werden ihn nicht freilassen. Wir wissen,
wie wir mit seinesgleichen umzugehen haben."

Bei der Verleihung der Goldenen Feder der Freiheit verkündete
WEF-Präsident Erik Bjerager: "Heute erklären wir uns alle zu
'seinesgleichen'."

Unter http://www.wan-ifra.org/pressfreedom finden Sie eine Auswahl
redaktioneller Inhalte zum Fall Dawid Isaak.

Auf der Website www.freedawit.com können Sie sich informieren, wie
auch Sie die Kampagne zugunsten einer Freilassung von Dawit Isaak
unterstützen können.

WAN-IFRA, mit Sitz in Paris, Frankreich, und Darmstadt,
Deutschland, sowie Regionalbüros in Singapur, Indien, Spanien,
Frankreich und Schweden, ist der Weltverband der Zeitungen und
Nachrichtenmedien und vertritt mehr als 18.000 Publikationen, 15.000
Online-Sites und über 3000 Unternehmen in mehr als 120 Ländern.
Vorrangiges Ziel des Verbandes ist die Verteidigung und Förderung von
Pressefreiheit, Qualitätsjournalismus und redaktioneller Integrität
sowie die Entwicklung von erfolgreichen Geschäftsaktivitäten.

Erfahren Sie mehr über WAN-IFRA unter http://www.wan-ifra.org oder
durch das WAN-IFRA Magazine unter http://www.wan-ifra.org/magazine



Pressekontakt:
Auskunft erteilt: Larry Kilman, Director of Communications and Public
Affairs, WAN-IFRA, 96 bis, rue Beaubourg, 75003 Paris, Frankreich.
Tel.: +33 1 47 42 85 07. Fax: +33 1 42 78 92 33. Mobil: +33 6 10 28
97 36. E-Mail: larry.kilman@wan-ifra.org


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