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Privatanleger lehnen Anleihekäufe durch die EZB ab / Stimmung der Investoren hat sich deutlich verschlechtert / 30 Prozent rechnen mit fallenden Aktienkursen / Ergebnisse des DZ BANK Anlegerindikators

Geschrieben am 06-09-2011

Frankfurt (ots) -

Die hohen Kursverluste an den internationalen Aktienbörsen haben
den deutschen Privatanlegern die Stimmung verhagelt. Aktuell rechnet
nahezu ein Drittel aller Investoren mit weiter fallenden Kursen an
den Märkten. Damit hat sich die Zahl der Pessimisten unter den
Privatanlegern im vergangenen halben Jahr verdoppelt. Dies zeigt der
neueste DZ BANK Anlegerindikator, für den TNS Infratest insgesamt
1065 Privatanleger befragt hat. Dabei bezogen diese auch eine klare
Position zum Thema "europäische Schuldenkrise". Deutlich über 70
Prozent lehnen weitere Käufe von Anleihen der Euro-Krisenstaaten
durch die Europäische Zentralbank (EZB) ab. So gut wie alle
Privatanleger rechnen zudem damit, dass die europäische Schuldenkrise
auch im nächsten Jahr anhalten wird. Die Zukunft des Euro sehen die
Investoren aber als gesichert an. Die Gemeinschaftswährung werde es,
so glauben 87 Prozent der Befragten, im Jahr 2015 noch geben.

Konkret vertreten 72 Prozent der deutschen Privatanleger die
Auffassung, die EZB solle auf den Aufkauf weiterer Anleihen
europäischer Krisenstaaten verzichten. Gut ein Drittel der Befragten
votierte dabei für ein eindeutiges "Nein", 38 Prozent sagten, die EZB
solle "eher" auf die Anleihekäufe verzichten. Klare Unterstützer der
Aufkaufaktion gibt es dagegen so gut wie keine. Lediglich 4 Prozent
der Befragten stehen uneingeschränkt hinter der Maßnahme. 21 Prozent
erklärten die Aufkäufe sollten "eher" weiter stattfinden.

Zur Frage nach der Rolle der Politik äußerten sich die Befragten
unentschieden. Knapp die Hälfte der Anleger traut den Politikern zu,
dass sie die Schuldenkrise in den Griff bekommen. Exakt 51 Prozent
glauben allerdings nicht daran. Besonders kritisch zeigen sich hier
die Anleger im mittleren Alter zwischen 40 und 49 Jahren. 60 Prozent
von Ihnen vertreten die Meinung, dass die Politik die Schuldenkrise
nicht in den Griff bekommt.

An eine relativ schnelle Lösung des Problems glaubt so gut wie
keiner der Befragten. Stattdessen gehen 93 Prozent davon aus, dass
die europäische Schuldenkrise auch im kommenden Jahr anhalten wird.
Lediglich sieben Prozent sind anderer Ansicht. Immerhin sieht aber
eine ähnlich große Mehrheit die Zukunft des Euro als gesichert an. 87
Prozent der Investoren rechnen jedenfalls damit, dass es diesen 2015
noch gibt, lediglich 11 Prozent gehen davon aus, dass die
Gemeinschaftswährung in vier Jahren Geschichte sein wird.

Verschlechterte Stimmung, aber keine Panik

Deutlich verschlechtert hat sich die Aktienmarkt-Einschätzung der
Privatanleger. Diese ist zwar immer noch deutlich besser als im
August 2008 und im Januar 2009 - also kurz vor und kurz nach Ausbruch
der Finanzkrise - aber erheblich negativer als in den beiden
vorangegangenen Umfragen dieses Jahres. Insgesamt erwarten zurzeit
noch 40 Prozent der Investoren, dass die Aktienkurse in den kommenden
sechs Monaten steigen. Damit hat sich die Zahl der Optimisten
gegenüber Ende Mai kaum verringert. Deutlich gestiegen ist allerdings
der Anteil derjenigen, die mit weiter nachgebenden Notierungen
rechnet. Er liegt inzwischen bei 30 Prozent. Ende Mai hatten dagegen
nur 18 Prozent und im Februar sogar nur 15 Prozent fallende
Notierungen erwartet. Offensichtlich haben vor allem die Anleger ihre
Meinung geändert, die noch im Mai von einer Seitwärtsbewegung an den
Börsen ausgegangen waren. Ihr Anteil ist seit damals von 30 Prozent
auf 20 Prozent gefallen.

"Das Ergebnis verdeutlich einerseits natürlich, dass die
Privatanleger angesichts des jüngsten Kurssturzes, der Schuldenkrise
und der sich eintrübenden Weltwirtschaft dem Markt deutlich
skeptischer gegenüber stehen als noch im Frühjahr. Es zeigt aber
auch, dass sie nach wie vor relativ gelassen auf die Situation
reagieren und weit von einer Panik entfernt sind. Offensichtlich
haben viele aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre gelernt", sagt
Peter Schirmbeck, Leiter Privatkundengeschäft der DZ BANK.

Ein Investment am Aktienmarkt scheuen viele Anleger momentan
allerdings. So erklärten nur noch 22 Prozent, sie würden bei einem
Investment in den kommenden Monaten ein Engagement in Aktienfonds in
ihre Überlegungen mit einbeziehen. Noch Ende Mai hätten sich dagegen
28 Prozent und im Februar sogar 30 Prozent der Investoren für den
Kauf eines Aktienfonds interessiert. Ein direktes Aktienengagement
kommt im Augenblick noch für 21 Prozent der Privatanleger in Frage.
Im Mai war es noch für 24 Prozent interessant.

Interesse an Tages- und Festgeldanlagen steigt

Parallel zur Risikoaversion ist das Interesse an Tages- und
Festgeldanlagen deutlich gestiegen. Obwohl hier momentan häufig nur
ein Zinsniveau geboten wird, das unter der Inflationsrate liegt,
ziehen 70 Prozent der Anleger ein Engagement in diesem Bereich in
Betracht. Das ist ein Anstieg von 5 Prozentpunkten gegenüber Mai.
Damit steht diese Anlageform einsam an der Spitze der
Anlegerpräferenzen. Andere vermeintlich sicheren Anlagen beurteilen
die Investoren dagegen teilweise sogar skeptischer als zuvor. So
kämen "andere festverzinsliche Wertpapiere" aktuell nur für 34
Prozent in Betracht, das sind drei Prozentpunkte weniger als noch im
Mai. "Offensichtlich schlagen hier die negativen Erwartungen und
Erfahrungen durch, die insbesondere die Anleihen der
Euro-Peripheriestaaten verursacht haben", kommentiert Schirmbeck.
Leicht in der Gunst der Investoren gestiegen sind Zertifikate. Sie
sind zurzeit für 12 Prozent der Privatanleger eine Option. Nachdem
die Papiere gerade in der Hochphase der Finanzkrise noch stark an
Zustimmung verloren hatten, gewinnen sie diese trotz der jüngsten
Marktturbulenzen offensichtlich Schritt für Schritt zurück. Dabei
bevorzugen die Anleger ihrer Risikoaversion entsprechend nach wie vor
vor allem Garantie- und Bonuszertifikate.

Die Daten wurden in der Zeit vom 17.08.2011 - 26.08.2011 im Rahmen
einer telefonischen Umfrage von TNS Infratest erhoben. Die Stichprobe
von 1065 ist repräsentativ für anlage-affine Personen in der
deutschen Bevölkerung ab 18 Jahren.



Pressekontakt:
Ansprechpartner:
Uwe Wulf, Pressesprecher der DZ BANK AG Telefon: +49 69 7447-6125
uwe.wulf@dzbank.de


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