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Neue Väter-Studie: Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander / Repräsentative forsa-Befragung im Auftrag von ELTERN

Geschrieben am 17-08-2011

München (ots) - 40 Prozent der Väter wünschen sich Teilzeit, aber
nur fünf Prozent nehmen sie / Fast die Hälfte sieht durch Elternzeit
negative Karriere-Konsequenzen, aber wer Elternzeit nimmt ist
glücklicher / Gefühle der Verunsicherung im Westen stärker als im
Osten / Deutlicher Wandel im Väter-Bild zur Studie aus 2005 / Väter
spüren heute mehr Druck / 44 Prozent aber optimistisch für die
Zukunft

Immer mehr Männer sind bereit, auch in der Familie Verantwortung
zu übernehmen und finden Gefallen am Alltag mit Kindern. Dies zeigen
die Ergebnisse der repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag von
ELTERN (Heft 9/2011, ab heute im Handel) unter 1.003 Vätern zwischen
20 und 55 Jahren.

Gefühle der Väter 2011

Zwei Drittel der Väter finden, ihr Leben sei durch die Geburt
ihres Kindes "glücklicher und erfüllter" geworden. Von den jungen
Vätern zwischen 20 und 35 Jahren sagen das sogar 70 Prozent. Noch
größer ist das Gefühl nur bei Vätern, die Elternzeit nehmen oder
genommen haben (75 Prozent). Allerdings nehmen gerade junge,
frischgebackene Väter stressige Seiten wahr: Über ein Viertel sagt,
ihre Partnerschaft werde "durch das Kind oder die Kinder belastet".
44 Prozent beklagen, "kaum noch Zeit" für sich zu haben. Ein
deutlicher Ost-West-Unterschied zeigt sich bei folgender Aussage:
"Zeitweise völlig verunsichert" fühlen sich Väter nur zu fünf Prozent
im Osten, während es im Westen drei Mal so viele sind.

Immer noch gerne im Job

90 Prozent der befragten Männer sind Vollzeit beschäftigt. 58
Prozent der angestellt beschäftigten Väter geben dies als ihre
Wunschlösung an. 40 Prozent würden lieber in Teilzeit arbeiten, davon
allerdings nur ein Drittel weniger als 30 Wochenstunden. Lediglich
ein Prozent hätte gern eine Stelle mit weniger als 20 Wochenstunden.
Gerade mal fünf Prozent aller Väter arbeiten in Teilzeit. Dabei wäre
es doch anders machbar, denn immerhin gibt knapp die Hälfte der
abhängig Beschäftigten zu, in ihrem Betrieb sei Teilzeit möglich.

Elternzeit als Karrierekiller?

Von den 20- bis 35-jährigen Vätern geben 19 Prozent an, Elternzeit
genommen zu haben (überwiegend zwei Monate). Doch schrecken vier von
fünf Männern davor zurück, bei ihrem Chef Elternzeit einzureichen. 45
Prozent aller Väter schätzen die Konsequenzen für die Karriere "sehr
oder eher negativ" ein. 35 Prozent sagen, die Elternzeit habe darauf
keinen Einfluss. Nur neun Prozent meinen, die Wirkung sei "sehr oder
eher positiv". Väter, die Elternzeit genommen haben, sind etwas
optimistischer: Hier glaubt knapp die Hälfte, dass die Elternzeit für
die Karriere keine Rolle spielt.

Alte Rollenmodelle weichen auf

Wenn sich Väter auf Familienleben einlassen, dann fast immer mit
Freude. Drei Viertel der jüngeren Väter geben an, eine Stunde oder
länger an Wochentagen mit ihrem Kind zu verbringen, von den
Elternzeit-Vätern sind es sogar 88 Prozent. Sechs von zehn Vätern
sagen, dass sie die Zeit mit Kind für "eher oder überhaupt nicht
ausreichend" halten. Doch wie stehen Väter zur Hausarbeit? Nur 13
Prozent halten sich praktisch ganz raus. Fast jeder zweite Vater (49
Prozent) sagt, er erledige wenigstens "einen kleinen Teil" der
Hausarbeit. Über ein Viertel gibt an, sich die Hausarbeit hälftig mit
der Partnerin zu teilen. Wieder sind die Elternzeit-Väter mit 43
Prozent besonders engagiert. Alte Rollenmodelle weichen also nach und
nach auf, aber nicht immer stressfrei. Jüngere Väter (20 bis 35
Jahre) beteiligen sich zwar überdurchschnittlich häufig an der
Hausarbeit, glauben allerdings auch viel häufiger als ältere Väter,
dass ihre Partnerin sich mehr Beteiligung von ihnen wünschen würde
(51 gegenüber 35 Prozent). 35 Prozent im Osten sagen, dass sie die
Hälfte der Hausarbeit erledigen, im Westen sind es nur 24 Prozent.

Väter-Bild verändert sich

Fragt man die Männer nach ihrem Bild vom guten Vater ergeben sich
verblüffende Unterschiede zu der bereits 2005 von ELTERN
durchgeführten Befragung von Vätern. Einig sind sich Väter in diesem
Punkt: 83 Prozent sagen, einen guten Vater zeichne aus, "so viel Zeit
wie möglich mit seinem Kind/seinen Kindern zu verbringen", früher
waren es 81 Prozent. Klar gestiegen ist das Ansehen der
Alltagspflichten von Eltern kleinerer Kinder. Deutlich mehr Befragte
finden es heute wichtig, dass ein Vater sein Kind regelmäßig wickelt
und füttert (57 gegen 43 Prozent in 2005), sich die Kinderarzttermine
mit seiner Partnerin aufteilt oder gelegentlich Kinderkleidung
einkauft (48 zu 33 Prozent). Wenn sie sich kümmern, sind junge Väter
stolz darauf: 71 Prozent der 20- bis 45-Jährigen finden an sich als
Vater besonders gut, dass sie ihr Kind auch wickeln und füttern. 62
Prozent finden es gut und richtig, dass sie nachts aufstehen, wenn
ihr Kind schreit.

Druck für Väter spürbar

Das zunehmende Interesse der Väter an Familie hat seinen Preis:
Immer mehr, nämlich 16 Prozent zu 10 Prozent in 2005, haben das
"Gefühl, weder im Beruf noch in der Familie allen gerecht" zu werden.
2005 gaben 35 Prozent der Befragten an, "beides in einer guten
Balance" zu halten. Dem stimmen heute nur noch 29 Prozent zu. Fast
zwei Drittel der jungen Väter zwischen 20 und 35 Jahren sagen: "Ich
hätte gern mehr Zeit für die Familie." Vollzeit-Berufstätige stimmen
der Aussage sehr viel häufiger zu als Teilzeit-Beschäftigte. Mehr
Zeit für den Beruf wünscht sich übrigens nur ein Prozent aller Väter.
Aber: Trotz gestiegenem Druck wächst die Zuversicht. 44 Prozent
blicken "überwiegend optimistisch in die Zukunft", 2005 sahen dies
nur 35 Prozent so.

Weitere Ergebnisse und ein Interview mit Prof. Dieter Thomä,
Philosoph und Väterforscher an der Uni St. Gallen, in der aktuellen
Ausgabe der Zeitschrift ELTERN (9/2011, ab 17. August im Handel).

Zur Studie: Repräsentative Onlinebefragung von 1.003
deutschsprachigen Vätern zwischen 20 und 55 Jahren mit mindestens
einem Kind im Haushalt. Befragungszeitraum: 24. Mai bis 16. Juni
2011, Institut: forsa

Die Ergebnisse der Studien aus 2011 und 2005 sind bei
Quellen-Nennung von ELTERN und forsa zur redaktionellen
Berichterstattung frei verwendbar.

Weitere Informationen und die kompletten Studienbände unter
www.eltern.de/vaeter.



Pressekontakt:
Andrea Wagner
Kommunikation/PR
G+J Frauen/Familie/People
Gruner + Jahr AG & Co KG
Tel: 040/3703-2980
E-Mail: wagner.andrea@guj.de


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